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Neu-Ulm: Viele Verletzte nach Wohnungsbrand im Wiley: Erste Erkenntnisse zur Brandursache

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Viele Verletzte nach Wohnungsbrand im Wiley: Erste Erkenntnisse zur Brandursache

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    Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst war am späten Samstagabend im Neu-Ulmer Wiley im Einsatz.
    Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst war am späten Samstagabend im Neu-Ulmer Wiley im Einsatz. Foto: Thomas Heckmann

    Im Neu-Ulmer Wiley ist es am Samstagabend (8. März 2025) zu einem Großeinsatz wegen eines Wohnungsbrandes gekommen. Nach ersten Angaben der Polizei noch in der Nacht wurden 25 Menschen verletzt. In einer späten veröffentlichten Pressemitteilung ist diese Zahl nicht mehr zu lesen. Die Rede ist nur noch von einer „Vielzahl“ von Bewohnern, die eine leichte Rauchgasverletzung erlitten. Fünf Bewohner seien zur weiteren Beobachtung in Krankenhäuser gekommen. Nach einer ersten Begutachtungen haben die Ermittler erste Erkenntnisse zur Brandursache. Mehrere Wohnungen sind unbewohnbar.

    Das Feuer war gegen 21.30 Uhr gemeldet worden. Ein Bewohner habe den Brand in seiner eigenen Wohnung bemerkt. Er soll zuvor aber nicht in der Wohnung gewesen sein, heißt es. Erste Zeugen hätten per Notruf „offene Flammen im Erdgeschoss“ eines sechsstöckigen Mehrfamilienhauses in der Elsa-Brandström-Straße gemeldet, berichtete ein Polizeisprecher.

    Großeinsatz wegen „Hotelbrand“ in Neu-Ulm: 65 Feuerwehrleute und 34 Rettungsdienstler vor Ort

    Weil es sich beim besagten Gebäude um ein Apartmenthaus handelt, für das insgesamt 95 Bewohnerinnen und Bewohner gemeldet sind, rückte ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei aus. Alarmiert wurde mit dem Stichwort „Hotelbrand“. Allein von der Polizei waren 15 Streifenwagen im Einsatz. Vor allem deshalb, um das Einsatzgebiet großräumig abzusperren. Zudem rückten 65 Feuerwehrleute sowie 34 Rettungsdienst- und Sanitätsdienstmitarbeiter aus.

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    In einer Wohnung eines sechsstöckigen Apartmenthauses mit 95 gemeldeten Bewohnern in Neu-Ulm bricht ein Feuer aus. Ein Großaufgebot rückt an. Mehrere Menschen werden verletzt. Die Fotos vom Einsatz.

    Die Feuerwehr forderte die Bewohner auf, vorerst in ihren Wohnungen zu bleiben, damit sie sich nicht dem gefährlichen Brandrauch aussetzten. Anwohner berichteten unserer Redaktion, dass „alles sehr chaotisch und unübersichtlich“ war. Laut Polizeisprecher aber sei die Lage „recht schnell unter Kontrolle“ und der Zimmerbrand abgelöscht gewesen. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr habe ein weiteres Übergreifen des Feuers größtenteils verhindert werden können, heißt es am Sonntagmorgen.

    Feuerwehreinsatz im Neu-Ulmer Wiley: Haus mit 95 Bewohnern evakuiert

    Die meisten der insgesamt 53 geretteten Bewohner konnten das Gebäude über das vom Brandort am weitesten entfernte Treppenhaus verlassen. Für drei Menschen führte der Weg in die Sicherheit durch Fenster und über Leitern der Feuerwehr. Vor dem Haus kümmerten sich Helferinnen und Helfer des Bayerischen Roten Kreuz (BRK) um die Hausbewohner. Mehrere Notärzte untersuchten sie und ließen fünf von ihnen in Krankenhäuser bringen. Darunter der Wohnungsinhaber sowie dessen Lebensgefährtin, die nach Angaben der Polizei leichte Brandverletzungen erlitten.

    Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren am Samstagabend mit einem Großaufgebot im Einsatz.
    Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren am Samstagabend mit einem Großaufgebot im Einsatz. Foto: Dobriansky

    Für die unverletzten Bewohner stellte die Feuerwehr Ulm einen Reisebus bereit, in dem sie sich aufwärmen konnten. 16 Wohnungen im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss waren mindestens vorübergehend nicht mehr zu betreten, so die Polizei. Ein Mitarbeiter des Neu-Ulmer Ordnungsamtes kam an die Einsatzstelle, um die plötzlichen Obdachlosen zu betreuen. Gleichzeitig wurde eine für solche Fälle bereitgehaltene Notunterkunft der Stadt einsatzbereit gemacht, um den Evakuierten ein Bett für die Nacht zu bieten. Wer nicht bei Verwandten oder Freunden unterkam, konnte dort bleiben, bis die eigene Wohnung wieder betretbar ist.

    Gefährlicher Brandruß macht zahlreiche Wohnung im Neu-Ulm mindestens vorübergehend unbewohnbar

    Obwohl der Brand in der Erdgeschosswohnung binnen weniger Minuten gelöscht war, entstand ein massiver Rauch- und Rußschaden. Mit Hochdrucklüftern wurde der Rauch aus dem Gebäude geblasen, doch der gefährliche Brandruß muss in den kommenden Tagen von einem Sanierungsunternehmen entfernt werden. Die Brandwohnung selbst ist laut Polizei nicht mehr bewohnbar. Der Sachschaden wird auf eine obere fünfstellige Summe geschätzt.

    Bereits während die Löscharbeiten liefen, begann die Polizeiinspektion Neu-Ulm und der Kriminaldauerdienst Memmingen mit den Ermittlungen zur Brandursache. Kurz vor Mitternacht konnten zunächst keine Angaben gemacht werden. „Soweit sind wir noch nicht“, sagte ein Polizeisprecher. Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zur Klärung der Brandursache, werden nun durch das Fachkommissariat der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm geführt. „Nach erster Begutachtung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem technischen Defekt auszugehen“, heißt es in der Pressemitteilung am Sonntagmorgen.

    Anmerkung der Redaktion: Wir aktualisieren den Artikel, sobald wir neue Informationen haben.

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