"Ja heidabimm, was isch denn da los?", fragte sich womöglich mancher, der am frühen Montagabend an der katholischen Kirche St. Johann Baptist in Neu-Ulm vorbeispazierte. Ohrenzeugen berichteten unserer Redaktion, dass kurz vor 17 Uhr das Läuten der Glocken begann und etwa eine halbe Stunde, bis kurz vor 17.30 Uhr andauerte. Eine halbe Stunde Glockenläuten? Warum denn das, an einem "normalen" Montagabend?
Stadtpfarrer Karl Klein weiß die Erklärung: "Ein Unbefugter hat einen falschen Knopf gedrückt", berichtet er auf Nachfrage unserer Redaktion. Klein selbst sei ebenfalls stutzig geworden und deshalb ins Gotteshaus gegangen, um das Geläut wieder zu deaktivieren. Um wen es sich bei dem "Unbefugten" handelte, wisse er nicht.
Doch wie kann so etwas passieren? Die katholische Kirche in Neu-Ulms Stadtmitte ist täglich von 8 bis 18 Uhr für jedermann und jederfrau geöffnet, erklärt Klein. Im Zuge der Kirchenrenovierung sei ein eigentlich "versteckter Schalter" im Altarraum angebracht worden, der es der Mesnerin ermögliche, bei einem Gottesdienst während der Wandlung die Glocken läuten zu lassen, ohne dafür in die Sakristei gehen zu müssen. Diesen Schalter müsse jemand am Montagabend betätigt haben.
Weil ein solcher Vorfall laut Klein vor zwei Jahren wohl schon einmal passiert ist, macht er sich Gedanken, wie sich das Problem lösen lässt. In Erwägung zieht er einen weiteren Schalter zu installieren, um den eigentlich versteckten Schalter de- beziehungsweise aktivieren zu können. "Oder wir klemmen den wieder ab", so Klein. Er möchte auf jeden Fall verhindern, dass so etwas noch einmal vorkommt. Denn sollte die Glocken stundenlang läuten, könnte diese Dauerbelastung womöglich Schäden am Glockenstuhl anrichten.