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Neu-Ulm/Ulm: So kommen Radler während des Neubaus der Adenauerbrücke über die Donau

Neu-Ulm/Ulm

So kommen Radler während des Neubaus der Adenauerbrücke über die Donau

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    Die Adenauerbrücke (vorn im Bild) wird ersetzt, der Fußgängersteg direkt muss während der Bauphase gesperrt werden. Doch es gibt eine Ersatzlösung.
    Die Adenauerbrücke (vorn im Bild) wird ersetzt, der Fußgängersteg direkt muss während der Bauphase gesperrt werden. Doch es gibt eine Ersatzlösung. Foto: Alexander Kaya

    Wie sie aussehen wird, steht noch nicht fest. Das solle die Baufirma entscheiden, sagte Alexander Leis, der Leiter des Staatlichen Bauamts Krumbach. Allein, dass die Behelfsbrücke kommt, war bis vor wenigen Wochen nicht absehbar gewesen. Nun sieht es so aus, dass die drängenden Bitten der Städte, des ADFC und anderer Gruppen erfüllt werden. Während die marode Adenauerbrücke abgerissen und neu errichtet wird, muss der auch von Radfahrenden genutzte Fußgängersteg über die Donau gesperrt werden. Doch er wird nicht ersatzlos wegfallen, für die laut Plan vier Jahre andauernde Bauzeit gibt es Ersatz. Auch die Radrouten an beiden Ufern bleiben bestehen – wenn auch teils mit Umleitungen.

    Der Steg endet mitten im Baufeld, eine Nutzung wäre zu gefährlich. In beiden Städten hatte sich Protest geregt, weil eine wichtige Querung ersatzlos wegzufallen drohte. Denn das für die Planung zuständige Staatliche Bauamt hatte auf Kosten und auf mögliche Probleme mit dem Naturschutz verwiesen. Ob eine Behelfsbrücke möglich ist, sollte geprüft werden. Die Prüfung ist vorüber – und sie war erfolgreich. Dabei dürften auch Zahlen eine Rolle gespielt haben, die die Stadt Ulm vorgelegt hat. Das deutete Amtsleiter Leis in einer gemeinsamen Sitzung des Neu-

    Adenauerbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm wird neu gebaut

    Auf dem Steg neben der Adenauerbrücke gibt es um die 3000 Querungen am Tag. Eigentlich war die Eisenbahnbrücke als Ersatzroute gedacht gewesen. Doch es sei nicht sicher, ob die Brücke und ihre Anbindungen den zusätzlichen Verkehr aufnehmen können. "Wir können ihnen mitteilen, dass wir die Behelfsbrücke im Rahmen des Verfahrens mit bauen werden", sagte Leis. Sie werde mit etwa 3,5 Metern etwas breiter sein als der bestehende Steg. Die Kosten trage der Bund. Das Interesse an einer Behelfsbrücke sei groß gewesen, berichtete der Bauingenieur: "Wir haben sehr viele Anfragen bekommen."

    Die Behelfsbrücke soll auf Höhe des Orange-Campus über die Donau führen. Der nötige Umweg ist aus Sicht der Behörde für Radfahrende und für Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, akzeptabel. So sahen das auch die Stadträtinnen und Stadträte, die ausführlich Applaus spendeten. Wenn die neue Adenauerbrücke fertiggestellt ist, kann der gewohnte Steg wieder genutzt werden, er wird nach Leis' Angaben bei den Bauarbeiten nicht beschädigt. Auch die neue und breitere B10-Brücke selbst wird einen ausreichend breiten Fuß- und Gehweg erhalten.

    B10-Brücke wichtig für Durchgangsverkehr und Binnenverkehr

    Unterhalb der Adenauerbrücke verlaufen auf beiden Seiten der Donau Geh- und Radwege, die in der Freizeit und im Berufsverkehr wichtig sind. Sie bleiben in der Bauzeit bestehen, wenn auch teils mit Umleitungen. Auf Ulmer Seite verläuft die Route weiter am Ufer. In Neu-Ulm wird der Weg etwas weiter. Statt direkt am Fluss entlang führt er während der Arbeiten über die Bootshausstraße zur Kreuzung von Ringstraße, Wiblinger Straße und Schützenstraße und verläuft dann über die Straße Am Alten Donaubad zurück zur gewohnten Route.

    Rund 100.000 Fahrzeuge queren die B10-Brücke täglich. "Sie ist eminent wichtig", betonte Leis. Auf der Herdbrücke sind es rund 8000, auf der Gänstorbrücke rund 22.000. Auf der Adenauerbrücke sind viele Autos, Lastwagen und Motorräder Teil des Binnenverkehrs beider Städte, weswegen das Bauamt für Verflechtungen zwei Streifen je Fahrtrichtung vorsieht. Neu sind auch die breiteren Geh- und Radwege sowie Lärmschutzanlagen. Das künftige Bauwerk soll 42,5 Meter breit und 130 Meter lang werden.

    Zunächst wird der erste Teil der neuen Brücke unterstromig auf Behelfsstützen gebaut. Dann wird die Adenauerbrücke in der Mitte durchgesägt. Der Teil in Fahrtrichtung Neu-Ulm wird abgebrochen und neu gebaut. Anschließend wird die andere alte Hälfte abgerissen, dann wird die neue Brücke von den Behelfsstützen auf neue Stützen am alten Ort geschoben. Nur während dieser Arbeiten, die laut Plan vier Monate dauern, wird die B10 auf zwei Streifen je Richtung verengt. Die Neu-Ulmer Schützenstraße und die Ulmer Zinglerstraße werden vorübergehend zu Sackgassen. 2025 soll der Bau beginnen, vier Jahre sollen die Arbeiten dauern. Kosten in Höhe 53 Millionen Euro sind geplant, das Geld hat der Bund bereits freigegeben.

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