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Neu-Ulm/Ulm: So könnte der Donausteg am Schwörwochenende wieder geöffnet werden

Neu-Ulm/Ulm

So könnte der Donausteg am Schwörwochenende wieder geöffnet werden

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    Direkt an der Donaubrücke verkündete die Neu-Ulmer Stadtverwaltung, dass der Donausteg womöglich am Schwörwochenende wieder geöffnet werden kann.
    Direkt an der Donaubrücke verkündete die Neu-Ulmer Stadtverwaltung, dass der Donausteg womöglich am Schwörwochenende wieder geöffnet werden kann. Foto: Alexander Kaya

    Es wird enger auf dem Donausteg: Auf den ersten vier Metern auf den Uferseiten in Ulm und Neu-

    Schritt 1: Es müssen Notunterstützungen eingebaut werden. Diese sollen verhindern, dass die Brücke sich plötzlich setzt. Der Einbau der Stangen erfolgt in der Woche ab Montag, 17. Juli. Die Widerlager müssen damit entlastet werden. Die Widerlager befinden sich quasi unsichtbar auf beiden Uferseiten und fangen die Lasten ab. 

    Donausteg zwischen Ulm und Neu-Ulm: in drei Schritten fit für Schwörmontag

    Die Pressekonferenz am Donausteg in Neu-Ulm lockte auch Radfahrende an.
    Die Pressekonferenz am Donausteg in Neu-Ulm lockte auch Radfahrende an. Foto: Alexander Kaya

    Dies bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass die maximal mögliche Verkehrslast zu Beginn des Stegs sowohl auf Ulmer, als auch auf Neu-Ulmer Seite, reduziert werden muss. Hierzu wird der Nutzungsbereich des Stegs auf gut 1,50 Meter Breite reduziert, und zwar beidseits auf einer Länge von rund vier Metern. Der mögliche Aufenthaltsbereich soll baulich eingeengt werden. Am Schwörwochenede solle es eine Sonderregelung geben. Eine Ampelregelung soll den Fließverkehr aufrechterhalten. 

    Schritt 2: Es müssen vor und nach besonderen Ereignissen Bauwerksprüfungen vorgenommen werden. Beispielsweise nach Schwörmontag

    Schritt 3:. Der am längsten dauernde Schritt. Es muss eine Hilfskonstruktion errichtet werden, die zur Entlastung der Widerlager beiträgt, den Steg vorerst erhält und die Kontrollhäufigkeit minimiert. 

    Sofern der Einbau der Notunterstützungen planmäßig verläuft, kann zum Schwörwochenende wieder geöffnet werden. Der genaue Tag der Öffnung kann nach Angaben der Stadtverwaltung derzeit noch nicht benannt werden, da dies maßgeblich vom Fortschritt der Notunterstützungen abhängt. 

    Dort, wo der Donausteg auf Land trifft, sind die Widerlager, die Problemzone der Brücke.
    Dort, wo der Donausteg auf Land trifft, sind die Widerlager, die Problemzone der Brücke. Foto: Alexander Kaya

    Die Städte Ulm und Neu-Ulm weisen jedoch eindringlich darauf hin, dass die Absperrungen zur Einengung auf beiden Seiten des Stegs zwingend eingehalten werden müssen. Um dies zu gewährleisten, wurde eigens ein Sicherheitskonzept erstellt, das etwa am Schwörwochenende auch eine Regelung durch Sicherheitskräfte vor Ort zu den besucherstarken Zeiten vorsieht. Teil dieses Konzeptes wird sein, dass der Steg nur zum Überqueren der Donau genutzt werden darf, nicht aber zum Aufenthalt. So soll die Belastung auf das Bauwerk begrenzt werden.

    Weiteres Vorgehen: Durch weitere Untersuchungen soll in den kommenden Monaten ermittelt werden, ob die Brücke mittelfristig noch zu retten ist. Davon hängt ab, ob die Städte Ulm und Neu-Ulm einen Neubau planen müssen, oder ob eine Sanierung langt. So oder so werden längere Sperrungen der Brücke kommen. Kürzere bei einer Sanierung, bei einem kompletten Neubau wird das Thema Übergangslösung eine Rolle spielen. 

    "Wenn Menschen diese Brücke überqueren, sind sie derzeit in Gefahr", verteidigte Albsteiger erneut die Sperre der Brücke, die aufgrund des Zustands unvermeidlich gewesen sei. "Es handelt sich um eine sehr dynamische Schadensentwicklung." Eine "plötzliche Setzung" der Brücke könne ohne Notstützen nicht ausgeschlossen werden. 

    Die Problemzone des Donaustegs

    Untersucht wurde nach den Worten von Meissner von zwei Büros aus Kempten und München, die geballte Fachkompetenz bezüglich Schadensanalyse und Statik vertreten würden, alles was die Stabilität ausmacht. Das ist vereinfacht: Die Lage der Spannglieder, den Chlorid-Gehalt, der Aussagen über die Korrosion der Eisenteile in der Brücke erlaubt sowie die Situation der Querendträger an den Enden der Brücke. 

    Die Spannglieder in den breiten "Geländern" der Brücke seien in einem guten Zustand. Die Lasten des so vorgespannten Bauwerks würden abgetragen in die beiden Enden der Brücke. In die Widerlager. "Hier liegt unsere Problemstelle", sagt Meissner. Die tragenden Eisenteile seien derart korrodiert, dass sie einfach mit der Hand entnommen werden könnten. Hinzu komme ein baulicher Fehler, die Träger an den Enden der Brücken seien ohnehin etwas zu schwach. Über die Kosten kann die Stadt Neu-Ulm keine Aussagen machen. Grob gehe es um einen fünfstelligen Betrag, der – so hofft es die Stadtverwaltung – sicherstelle, dass die Donau in der Au auch am Schwörwochende überquert werden kann. Albsteiger: "Das ist ein Schritt, der sehr, sehr wertvoll ist." 

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