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Neu-Ulm/Ulm: Neuer Standort? So geht es weiter mit dem Donausteg

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Neuer Standort? So geht es weiter mit dem Donausteg

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    Nach einer mehrmonatigen Sanierung ist der Donausteg inzwischen wieder begehbar. Doch langfristig muss er ersetzt werden.
    Nach einer mehrmonatigen Sanierung ist der Donausteg inzwischen wieder begehbar. Doch langfristig muss er ersetzt werden. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Zu retten ist er wohl nicht mehr. Jetzt geht es vielmehr darum, wo er in Zukunft langführen soll: Die Chancen, die Lebenszeit des Donaustegs zwischen Offenhausen und Friedrichsau noch einmal deutlich zu verlängern, sind gering. So gering, dass der Statiker, der dem Neu-Ulmer Bauausschuss diese Woche genauere Details über den Steg berichtete, eindeutig davon abriet. Nach Einschätzung des Fachmanns wäre eine Sanierung "sehr aufwendig und ist nicht empfehlenswert".

    Auch die Verwaltung machte in ihrer Vorlage zur Sitzung bereits klar, wie sie zu dem Thema steht: Eine Sanierung sei "nicht mit vertretbarem Aufwand" möglich. Der Hauptgrund: Am Donausteg gibt es nicht nur Risse im Belag, Abplatzungen an den Pfeilern, sondern ein Teil des Betons sei auch so sehr mit "Chlorid verseucht", wie es der Experte ausdrückte, dass man diesen ersetzen müsste. Weil der Beton der Brücke allerdings unter anderem unter starker Spannung steht, halte die Verwaltung das gar für "technisch nicht umsetzbar". 

    Ulm wird die Hälfte der Kosten für den neuen Donausteg tragen

    Die innere Zersetzung der Brücke – aufhalten lässt sie sich nicht. Schon seit Jahren sei Tausalz in das Bauwerk eingedrungen. Die Notsanierung, wegen der der Donausteg bis vor Kurzem gesperrt war, hat dem Abriss des Stegs also nur noch einmal ein wenig Aufschub gegeben. Circa fünf Jahre geben ihm die Experten noch. Ab 2025 soll der Steg außerdem mindestens einmal pro Jahr überprüft werden, besonders die kritischen Stellen. Akute Gefahr, dass der Steg einstürzt, bestehe derzeit jedoch nicht.

    Dass ein neuer Steg nötig ist, daran zweifelte aufgrund dieser Fakten niemand im Bauausschuss. Besprochen wurde stattdessen, wie bald man schon damit anfangen könne, eine alternative Donauquerung für Fußgänger und Fahrradfahrer zu bauen. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, nach Absprachen mit der Ulmer Verwaltung – die die Hälfte der Kosten des Neubaus tragen wird – die neue Brücke ab 2025 zu planen. Möglicher Baubeginn wäre in diesem groben Überblick 2028, sobald die neue Gänstorbrücke fertiggestellt ist.

    Der neue Donausteg entsteht eventuell ein paar Meter versetzt vom alten

    Rudolf Erne (SPD) kritisierte diese lange Planungszeit: "Das müsste bei Brücken doch schneller gehen". Er schlug vor eine gleich gebaute – "aber für 100 Jahre haltbare" – Brücke einfach zehn Meter versetzt zu bauen und dann nur noch den Verkehr entsprechend zu ändern.

    Jochen Meissner, der bei der Neu-Ulmer Stadtverwaltung die Abteilung Stadtentwässerung und Wasserbau leitet, versicherte, dass es bereits der Plan der Verwaltung sei, die Brücke an anderer Stelle zu bauen. Die lange Planungszeit sei nur nötig, falls dies eben nicht möglich sein sollte. Ziel sei es ab 2028 oder vielleicht früher mit dem Bau des neuen Donaustegs zu beginnen, noch lasse sich die Zeit aber nur schwer abschätzen.

    Hans-Georg Maier (CSU) habe die Idee den Steg zu versetzen erst "eher für einen Schildbürgerstreich" gehalten. Inzwischen sei er allerdings auch der Meinung, dass es passen würde, weil dadurch der Fahrradverkehr ausgebremst werden könnte. Derzeit kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen, wenn Radfahrer und Radfahrerinnen in schnellem Tempo über den Steg fahren. Der Bauausschuss beauftragte letztendlich die Verwaltung einstimmig dazu mit der Stadt Ulm weitere Planungsvereinbarungen auszuarbeiten. 

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