Es war schon dunkel, als die Täter den Finkbeiner-Getränkemarkt betraten und einem Angestellten ein Messer vor die Nase hielten. Der komplette Überfall dauerte nur wenige Augenblicke. Es ging offenbar alles ganz schnell. Die beiden Männer forderten Bargeld. Mit einer vierstelligen Summe flüchteten sie. Gefasst wurden sie bislang nicht. Am Donnerstag verteilte die Polizei Flugzettel. Mit einer Belohnung von 1000 Euro werden nun weitere Hinweise auf die Täter erhofft. Ausgesetzt hat die das Langenauer Familienunternehmen Finkbeiner selbst. "Wir wollen alles in die Gänge setzen", sagt Personalleiter Robert Kaltenbach. Und wie geht es den Beschäftigten nach dem Vorfall?
Wie bereits berichtet, wurde zwar niemand verletzt. Jedoch kann ein solcher bewaffneter Überfall auch schwerwiegende psychische Folgen haben. Drei Beschäftigte seien am vergangenen Samstagabend gegen 17.44 Uhr, als es passierte, noch im Laden gewesen. "Wir schauen immer, dass niemand allein vor Ort ist - genau wegen solcher Fälle. Es sollen immer mindestens zwei zusammen arbeiten", so Kaltenbach.
Finkbeiner-Personalleiter zum Überfall: "Die haben das gut weggesteckt"
Der Finkbeiner-Personalchef habe mit allen drei Mitarbeitern bereits persönlich gesprochen und gefragt, wie es ihnen gehe, ob sie etwas benötigen - vielleicht eine Pause oder eine Woche Urlaub. Doch nichts, die Angestellten würden schon wieder normal weiterarbeiten. Sein Eindruck: "Die haben das gut weggesteckt." Kaltenbach lobt die Mitarbeiter vor allem dafür, dass sie sich trotz des Schock-Moments genau so verhalten hätten, wie sie es bei Schulungen in derartigen Situationen vermittelt bekommen würden: Sie blieben ruhig, machten das, was die Täter von ihnen wollten - und riefen dann die Polizei.
Deren Fahndung nach den beiden unbekannten Männern verlief bislang erfolglos. Die Täter flüchteten mit einem vierstelligen Geldbetrag in Richtung Bahnunterführung beim Kreisverkehr. Beschrieben werden sie als 20 bis 30 Jahre alt, schlank beziehungsweise athletisch. Beide Männer trugen eine dunkle Jacke - eine davon mit einer hellen Aufschrift.
Ausgesetzte Belohnung war "ein Wunsch der Familie Finkbeiner"
Flugblätter mit genau diesen Informationen hat die Polizei am Donnerstag im näheren Umkreis des Tatorts verteilt. Die Ermittler erhoffen sich dadurch Hinweise auf die noch Unbekannten. Helfen soll dabei auch eine vom Unternehmen ausgesetzte Belohnung von 1000 Euro. "Das war ein Wunsch der Familie Finkbeiner", sagt Kaltenbach. "Wir wollen zeigen - auch für unsere Mitarbeiter -, dass wir versuchen, die zu erwischen. Wir tun, was wir tun können."
Kunden seien zu dem Zeitpunkt des Überfalls nicht im Laden gewesen. Kaltenbach geht davon aus, dass die Täter den Getränkemarkt zuvor genau beobachtet haben. Er sagt aber auch: "Das waren keine Profis." Schließlich gebe es bei ihnen im Laden nie wirklich viel zu holen. Regelmäßig am Tag würden die Umsätze weggebracht und eingezahlt. Nähere Details zur Tat will der Personalleiter aufgrund der laufenden Ermittlungen aber nicht preisgeben.