Burlafingen, die Grundschule und die nähere Umgebung stehen nach dem furchtbaren Unglück im Neu-Ulmer Hallenbad nach wie vor unter Schock. Während des Schwimmunterrichts musste ein Zehnjähriger am Donnerstagvormittag reanimiert werden. Er kam sofort ins Krankenhaus, sein Zustand verbesserte sich aber nicht. Der Junge verlor den Kampf, er starb in der Klinik. Die genaue Todesursache aber wird unklar bleiben.
Die Trauer in Neu-Ulm und vor allem im Stadtteil Burlafingen ist groß. Die Todesnachricht verbreitete sich schnell, da war in den Medien über den tödlichen Ausgang noch nicht berichtet worden. Fußball-Jugendspieltage und Maitanz-Veranstaltungen der Kinder wurden abgesagt. Eine offizielle Bestätigung der Polizei hatte es am Wochenende zunächst nicht gegeben. Denn eigentlich wollten die Behörden nicht, dass die Schülerschaft aus den Medien vom Tod ihres Mitschülers erfährt.
Schüler der Grundschule Burlafingen kollabiert im Hallenbad Neu-Ulm und stirbt trotz Reanimation
Am Sonntag bestätigte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, Polizeioberkommissar Holger Stabik, dann auf Nachfrage der Redaktion doch den Tod des Jungen. Die Polizei geht weiterhin nicht von einem Fremdverschulden aus. "Wir gehen von einem Unglücksfall ohne Fremdeinwirkung aus. Es gibt derzeit keinerlei Ermittlungen."
Die Polizei habe der Grundschule Burlafingen den Einsatz der "Polizeilichen Betreuungsgruppe" angeboten, die – zumindest geht Stabik derzeit davon aus – mit anderen auf derartige Krisenfälle spezialisierten, speziell geschulten Kräften wie Notfallseelsorger und Psychologen in der Grundschule Burlafingen am Dienstagmorgen den Trauernden zur Seite zu stehen wird.
Junge aus Burlafingen stirbt im Krankenhaus: Keine Obduktion, genaue Todesursache bleibt unklar
Woran der Junge am Ende gestorben ist, warum er kollabiert ist, wird im Detail nicht mehr herausgefunden werden können. Zwar hatte die Polizei zunächst mitgeteilt, dass die Staatsanwaltschaft am Dienstag vermutlich entschieden werde, ob eine Obduktion angeordnet wird oder nicht. Am Dienstag aber teilt der Polizeisprecher mit: Der Leichnam sei längst freigegeben worden. Die Todesursache werde daher ungeklärt bleiben, heißt es.
Der Junge war, wie berichtet, am Donnerstag gegen 10 Uhr außerhalb des großen Schwimmerbeckens zusammengebrochen. Zu dem Zeitpunkt waren die Grundschule Burlafingen und das Lessing-Gymnasium anwesend. Der Viertklässler soll wohl noch mit einem anderen Schüler abgeklatscht haben und erst dann kollabiert sein. Angeblich wurde keinerlei Wasser in der Lunge gefunden. Der diensthabende Bademeister und eine weitere Angestellte des Hallenbads hätten sofort mit der Reanimation begonnen, die dann von den hinzugerufenen Rettungskräften und einem Notarzt fortgesetzt wurde. Der Zehnjährige wurde anschließend unverzüglich in ein Klinikum gebracht, wo er dann starb. (heo/krom)