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Neu-Ulm: Täter drohten mit Schusswaffe: Einbruch in Ludwigsfeld wirft Fragen auf

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Täter drohten mit Schusswaffe: Einbruch in Ludwigsfeld wirft Fragen auf

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    Einbrecher bedrohen zwei Brüder mit einer Schusswaffe. Die Polizei fahdnete mit einem Großaufgebot nach den flüchtigen Tätern.
    Einbrecher bedrohen zwei Brüder mit einer Schusswaffe. Die Polizei fahdnete mit einem Großaufgebot nach den flüchtigen Tätern. Foto: dpa (Symbolbild)

    Ein Großeinsatz der Polizei hat am Donnerstag im Neu-Ulmer Stadtteil Ludwigsfeld reichlich Aufsehen erregt. Mit mehreren Streifen und einem Hubschrauber wurde nach zwei Einbrechern gefahndet. Sie waren in eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Memminger Straße eingedrungen und bedrohten dort zwei Brüder mit einer Schusswaffe. Der Fall wirkt merkwürdig und wirft den Ermittlern Fragen auf.

    Wie berichtet, ereignete sich der Einbruch am Morgen gegen 7.10 Uhr. Der 28 Jahre alte Wohnungsinhaber und sein Bruder schliefen noch, als sich zwei Männer mit brachialer Gewalt Zutritt verschafften. Einer der Täter bedrohte die Brüder mit einer Waffe, der andere Täter durchsuchte die Wohnung. Erbeutet wurden ein höherer dreistelliger Bargeldbetrag sowie zwei Mobiltelefone. Die Täter flüchteten daraufhin zu Fuß in unbekannte Richtung. Eine anschließende groß angelegte Fahndung verlief erfolglos. Zwar kreiste auch am Freitag ein Hubschrauber über Ludwigsfeld. Der aber war im Einsatz wegen einer Vermisstensuche.

    Um welche Art von Waffe es sich handelte, dazu machte die Polizei auf Nachfrage aus ermittlungstaktischen Gründen erst keine Angaben. Am Freitag erklärt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West aber, dass es sich um eine Schusswaffe gehandelt habe. Daher auch das vergleichsweise große Aufgebot an Einsatzkräften. Abgefeuert wurde die Waffe aber nicht.

    Bewaffneter Einbruch in Neu-Ulm: Polizei macht zum Tathergang noch keine Angaben

    Die Suche nach den beiden Männern läuft weiter - unter anderem mithilfe einer Personenbeschreibung, die den Ermittlern dank der Aussagen der beiden Brüder vorliegt. Darin heißt es auch, dass die Täter moldauisch sprechen würden. Wie der Polizeisprecher erklärt, handelt es sich auch bei den Opfern um Moldauer. Sie hätten so die Sprache der Täter beziehungsweise deren Dialekt zuordnen können. Könnte es also auch sein, dass sich Opfer und Täter kannten?

    Hubschrauber-Einsatz über Ludwigsfeld: Kannten sich Opfer und Täter?

    Dazu liegen den Ermittlern bislang keine Erkenntnisse vor. Die Brüder würden angeben, die beiden Täter nicht zu kennen. Sie waren zwar nicht maskiert, trugen aber eine Corona-Schutzmaske sowie eine schwarze Mütze. "Eine Verbindung zu den Geschädigten steht aber im Raum", so der Polizeisprecher. "Das ist eine These, die in unseren Ermittlungen eine Rolle spielt und nicht ganz klein ist." Zumal die Ermittler nach derzeitigem Stand davon ausgehen, dass die Wohnung der beiden gezielt ausgewählt worden sein könnte. Die Vernehmung der beiden Brüder gestalte sich allerdings schwierig. Ein Dolmetscher muss aushelfen.

    Zwar hat sich bei der Polizei inzwischen auch ein Zeuge gemeldet, der die Flucht der beiden Täter beobachtet hat. Allerdings, so der Polizeisprecher, "tappen wir noch im Dunkeln". Momentan würden sich die Ermittlungen auf das Umfeld der Geschädigten konzentrieren. Die hätten außerdem angegeben, keinerlei Probleme oder Streitigkeiten zu haben. Auch sei die Moldauer Gemeinschaft in Ulm und Neu-Ulm relativ klein und gut miteinander vernetzt. Man würde sich kennen, erklärt der Polizeisprecher: "Aus diesem Kreis soll es aber niemand gewesen sein."

    Stutzig macht die Ermittler auch: Die Tür zur Wohnung in dem Mehrfamilienhaus sei zur Straße hin gut einsehbar. Die beiden Brüder seien auch wenige Augenblicke vorher erst von der Arbeit nach Hause gekommen. Womöglich hätten die Täter das Anwesen überwacht und die Brüder abgepasst. Doch das, "ist momentan alles Spekulation". Die Ermittlungen dauern an.

    Ein Täter wird folgendermaßen beschrieben:

    • männlich,
    • circa 1,70 bis 1,75 Meter groß,
    • ungefähr 75 Kilogramm schwer und
    • maximal 30 Jahre alt.
    • Er trug eine grüne Jogginghose der Marke Nike.

    Der andere Täter soll so ausgesehen haben:

    • männlich,
    • circa 1,70 Meter groß,
    • ungefähr 68 Kilogramm schwer und
    • maximal 30 Jahre alt.
    • Er trug eine blaue Jeans,
    • eine schwarze Mütze,
    • schwarze Handschuhe und
    • einen dunklen Rucksack.

    Wer sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich an die Kriminalpolizei Neu-Ulm unter der Telefonnummer 0731/8013-0 zu melden.

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