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Neu-Ulm: So reagiert Neu-Ulm auf das Veranstaltungsverbot

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So reagiert Neu-Ulm auf das Veranstaltungsverbot

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    „The Shesters“ traten 2019 bei Kultur auf der Straße in Neu-Ulm auf. In diesem Jahr werden die Menschen auf solche Bilder verzichten müssen.
    „The Shesters“ traten 2019 bei Kultur auf der Straße in Neu-Ulm auf. In diesem Jahr werden die Menschen auf solche Bilder verzichten müssen.

    Vernunft gehe in der aktuellen Situation eindeutig vor Emotion, erklärt Mareike Kuch entschieden. Sie kümmert sich seit Jahren um das Kulturprogramm der Stadt Neu-Ulm und gerade das Straßenkulturfestival „Kultur auf der Straße“, das vor vier Jahren startete, ist ihr „Baby“, wie sie sagt. Sie sei sehr traurig über die notwendigen Absagen, sagt Mareike Kuch, aber „es geht nicht anders, die Verantwortung für die Gesundheit der Besucher und der Künstler geht vor“. Leid tun ihr die notwendigen Absagen vor allem für diejenigen, die von der Kultur leben. „Ich werde jetzt alle anschreiben müssen, die sich für ’Kultur auf der Straße’ beworben haben.“ Das sind etwa 110 Künstler, die sich fürs Straßenkulturfestival beworben hatten, und von denen etwa 40 bis 45 hätten teilnehmen dürfen, und auch die Bewerber in der Gastronomie.

    Im vergangenen Jahr war „Kultur auf der Straße“ erstmals auf zwei Tage verlängert worden. Praktisch alle großen Straßenkulturfestivals dauern zwei Tage oder ein ganzes Wochenende, sagt Mareike Kuch –und die Stadt Neu-Ulm hatte aufgrund der vielen begeisterten Besucher Geld für die Verlängerung freigegeben, trotz sinkender Steuereinnahmen. „Wenn ein Straßenkulturfestival mindestens zwei Tage geht, ist das besser für die Künstler, die von weither anreisen“, sagt Kuch. Und angenommen wurde der bunte Mix aus Kunst und Theater, aus Show und Musik in Neu-Ulms innenstädtischen Straßen sehr gut. Doch nun fällt die Großveranstaltung, die am 15. und 16. August stattgefunden hätte, wegen der Corona-Epidemie aus.

    In Neu-Ulm wird es 2020 keine "Kultur auf der Straße" geben

    Mareike Kuch sieht aber auch einen großen Vorteil in der jetzt bekannt gewordenen Absage aller Großveranstaltungen bis Ende August: „Man kann klarer planen.“ Dass für Veranstaltungen mit weniger erwartetem Publikum möglich ist, erst später zu entscheiden, hilft dort weiter, wo keine zeitliche Not einer sofortigen Entscheidung besteht. „Wir richten uns nach der Vorgabe, dass zunächst alles bis zum 14. Juni ausfällt. Kleinere Veranstaltungen danach sind noch nicht abgesagt.“ Die Abstandsregeln aber werden wohl beibehalten werden müssen. „Und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie man den Museumshof bespielen kann, wenn die Reihen in eineinhalb Meter Abstand bestuhl werden müssen und die Zuschauer eineinhalb Meter Abstand zueinander haben müssen.“ 30 bis 35 Zuschauer, hat sie ausgerechnet, fänden auf diese Weise im Museumshof Platz.

    Ausfallen muss auf jeden Fall der „Rock in den Mai“, der am 30. April auf dem Neu-Ulmer Rathausplatz stattgefunden hätte, und ausfallen müssen ebenfalls die Glacis-Konzerte am 3., 10., 17. und 24. Mai sowie am 7. Juni – und der traditionelle ökumenische Gottesdienst zu Pfingsten im Glacis. Auch die Jazz-Matinéen am 10. Mai und am 14. Juni in der „Caponniere 4“ entfallen, während versucht wird, die für Juni bis September geplante Veranstaltungsreihe „Kultur unter Bäumen“ in den September hinein zu verschieben. „Die weiteren Veranstaltungen im Glacis, auf der Caponniere und im Museumshof stehen noch. Wir warten die Entwicklungen in den kommenden Wochen sowie die neuen Verordnungen des bayerischen Freistaats ab und werden dann entsprechend entscheiden“, sagt Mareike Kuch.

    Der Kulturpreis der "Stiftung Neu-Ulm" wird verschoben

    Der für das Frühjahr 2020 ausgeschriebene Kulturpreis der „Stiftung Neu-Ulm – Helfen mit Herz“ wurde verschoben. Die Preisverleihung, dieses Jahr in der Sparte „Klassische Instrumentalmusik solo“, hätte im Juni stattfinden sollen. Nun wird sogar die Bewerbungsfrist für den Preis, der sich an junge Musikerinnen und Musiker zwischen 15 und 20 Jahren richtet, bis 30. September verlängert. Die Preisverleihung findet am 6. November im Edwin-Scharff-Haus statt. Der Erstpreisträger des 2014 ins Leben gerufenen Kulturpreises erhält 2500 Euro, die in diesem Jahr von Gerold Noerenberg und seiner Frau Cornelia gestiftet werden.

    Auch der große Aktionstag „Neu-Ulm spielt“ am 20. Juni muss wegen der Epidemie ausfallen, ebenso der Kunsthandwerkermarkt am 2. und 3. Mai und das Neu-Ulmer Stadtfest am 6. Juni.

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