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Neu-Ulm/Senden: Sportwagen rammt Auto mit über 200 km/h: Anklage nach tödlichem B28-Unfall

Neu-Ulm/Senden

Sportwagen rammt Auto mit über 200 km/h: Anklage nach tödlichem B28-Unfall

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    Der Opel Corsa einer 69-Jährigen wurde im April 2023 gerammt. Die Frau kam bei dem Unfall auf der B28 bei Neu-Ulm in Richtung Senden ums Leben.
    Der Opel Corsa einer 69-Jährigen wurde im April 2023 gerammt. Die Frau kam bei dem Unfall auf der B28 bei Neu-Ulm in Richtung Senden ums Leben. Foto: Thomas Heckmann (Archivbild)

    Es hatte schon länger Forderungen nach einem Tempolimit auf der B28 zwischen Neu-Ulm und Senden gegeben. Doch unter anderem der tödliche Unfall im April vergangenen Jahres ließ die Debatte darüber abermals aufkommen – und wenige Wochen später wurde tatsächlich eine Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnet. Ein damals 49-Jähriger soll mit einem Maserati das Auto einer 69-Jährigen gerammt haben. Der Notarzt konnte im Rettungswagen nur noch den Tod der Frau feststellen. Nun sind die Ermittlungen zum Unfall abgeschlossen. 

    Die Staatsanwaltschaft hat gegen den mittlerweile 50-Jährigen Mitte Januar 2024 Anklage beim Amtsgericht Neu-Ulm erhoben, wie ein Sprecher der Ermittlungsbehörde kürzlich auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte. Dem Angeschuldigten wird der Straftatbestand des verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge und Gefährdung des Straßenverkehrs zur Last gelegt. 

    Tödlicher B28-Unfall bei Neu-Ulm: Maserati-Fahrer beschleunigte auf über 200 km/h

    Der Mann war an jenem Mittwochabend, 12. April, gegen 22.27 Uhr auf der Bundesstraße in Richtung Senden unterwegs. Nach dem Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen soll er seinen Sportwagen trotz regennasser Fahrbahn auf eine Geschwindigkeit von über 200 km/h beschleunigt haben. Aufgrund der den Witterungsverhältnissen nicht angepassten Geschwindigkeit soll der von ihm gesteuerte Wagen während des Überholvorgangs ins Schleudern geraten und in der Folge mit dem Opel Corsa der letztlich getöteten 69-Jährigen kollidiert sein. 

    Wie die Polizei kurz nach dem Unfall mitteilte, soll der 50-Jährige zuvor mit seinem Maserati einen auf der linken Spur fahrenden Zeugen mit hoher Geschwindigkeit rechts überholt haben und dann auf die linke Spur gezogen sein. Seine Geschwindigkeit soll er dabei deutlich erhöht haben, hieß es. Kurz darauf war es dann zum Zusammenstoß mit dem Auto der 69-Jährigen gekommen, die auf der rechten Spur unterwegs war. Die Frau wurde aus ihrem Fahrzeug geschleudert und kam auf der linken Spur zum Liegen. Trotz sofort eingeleiteter Reanimation eines Ersthelfers starb die Frau am Unfallort. 

    Der damals 49 Jahre alte Fahrer eines Maserati rammte einen Opel Corsa auf der B28 in Richtung Senden. Die Fahrerin des Autos erlitt tödliche Verletzungen.
    Der damals 49 Jahre alte Fahrer eines Maserati rammte einen Opel Corsa auf der B28 in Richtung Senden. Die Fahrerin des Autos erlitt tödliche Verletzungen. Foto: Thomas Heckmann (Archivbild)

    Unfall auf B28 Richtung Senden: Maserati-Fahrer konnte sich befreien

    Der zerstörte Opel Corsa stand quer auf den Fahrspuren, die gesamte Fahrerseite war aufgerissen. Am Maserati wurde ein Rad samt Aufhängung herausgerissen. Der Sportwagen schlingerte über die Fahrbahn und geriet auf eine Leitplanke. Das Fahrzeug überschlug sich mehrfach und kam nach circa 350 Metern auf dem rechten Grünstreifen zum Stehen. 

    Der Fahrer konnte sich noch selbstständig aus dem zerstörten Fahrzeug befreien. Er war ansprechbar und wurde im Anschluss stationär ins Krankenhaus eingeliefert, das er bereits wenige Stunden nach dem Unfall wieder verlassen konnte. Vor Ort konnten keine Anhaltspunkte für eine Alkoholbeeinflussung festgestellt werden, so die damaligen Angaben der Polizei. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden in Höhe von circa 100.000 Euro.

    Das Amtsgericht Neu-Ulm wird nun über den weiteren Gang des Verfahrens, insbesondere die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden. Ein Termin für einen möglichen Prozess ist noch nicht bestimmt. 

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