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Neu-Ulm/Senden: Prozess: Drogendealer müssen in Haft - Angeklagter wollte aus Gerichtsgebäude fliehen

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Prozess: Drogendealer müssen in Haft - Angeklagter wollte aus Gerichtsgebäude fliehen

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    Drei Männer wurden nach Drogengeschäften im Raum Neu-Ulm verurteilt.
    Drei Männer wurden nach Drogengeschäften im Raum Neu-Ulm verurteilt. Foto: Ronny Hartmann/POOL/AFP (dpa)

    Wegen des unerlaubten Besitzes und Handeltreibens mit Drogen verschiedener Art in nicht geringer Menge standen drei Männer im Alter von 29, 32 und 37 Jahren seit Anfang Dezember 2020 vor dem Memminger Landgericht (wir berichteten). Dort wurden kürzlich am neunten Verhandlungstag die Urteile gesprochen. Zwei der Angeklagten wurden zu Haftstrafen (sieben und sieben Jahre), einer zu einer Geldstrafe verurteilt.

    Die drei wurden im März 2020 auf dem Parkplatz eines Neu-Ulmer Großmarktes von einem Großaufgebot verschiedener Polizeieinheiten gefasst. Sie standen schon länger unter Beobachtung. Verdeckt operierende Beamte traten ihnen gegenüber als interessierte mögliche Käufer auf.

    Polizei findet bei Hausdurchsuchung eine Menge illegaler Betäubungsmittel

    Ihre langen Listen von einschlägigen Vorstrafen hatte die Polizei schon eine ganze Weile angeregt, sie als stark verdächtige Personen im Drogenmissbrauch zu überwachen. Bei der Festnahme zeigte sich nicht nur, dass sie unter Drogeneinfluss standen. Man fand bei ihnen und den anschließenden Hausdurchsuchungen im Neu-Ulmer Bereich eine Menge vorrätiger illegaler Betäubungsmittel und Gerätschaften für deren Benutzung.

    Die gefundenen Drogen und Utensilien waren sehr umfangreich und waren den Justizbehörden auch willkommene Beweismittel für Recherchen im Umfeld der Täter. Die Drogen, in der Regel Heroin, Kokain und Marihuana, schienen die Angeklagten für ihren eigenen Bedarf, aber auch für den Gelderwerb durch Handel zu gebrauchen.

    Bestens funktionierte bei der gesamten Aktion die Zusammenarbeit der lokalen sowie der Landes- und der Bundespolizei. Das zeigte sich bei den Zeugenaussagen der Beamten vor Gericht und bei der großen Menge an gefundenen Beweismitteln. Die Angeklagten waren alle geständig und wollen ihre Strafe als Chance für die Änderung ihres Lebens nutzen. Das äußerten sie vor Gericht recht glaubhaft.

    Angeklagter will während des Prozesses aus dem Gerichtsgebäude fliehen

    Trotzdem hatte einer von ihnen am zweiten Verhandlungstag vergeblich versucht, aus dem Gerichtsgebäude zu fliehen. Das brachte ihm für die anderen Tage die Vorführung in Handschellen und Fußfesseln ein.

    Das Gericht und die medizinisch-psychologischen Gutachter sahen auch positive Ansätze, sie im Rahmen der Urteile dabei zu unterstützen. Die beiden zu einer Freiheitsstrafe Verurteilten bekommen während ihrer Haft Gelegenheit, eine Entziehungsmaßnahme zu besuchen. Der dritte Angeklagte, der lediglich als Chauffeur der anderen fungierte, kommt mit einer geringen Geldstrafe davon.

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