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Neu-Ulm: Neu-Ulmer Sängerin Kinga Dobay verhilft ihren Schülerinnen zum Erfolg

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Neu-Ulmer Sängerin Kinga Dobay verhilft ihren Schülerinnen zum Erfolg

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    Kinga Dobay ist Mezzosporanistin. Sie führt ihre Schülerinnen regelmäßig zu Wettbewerbserfolgen.
    Kinga Dobay ist Mezzosporanistin. Sie führt ihre Schülerinnen regelmäßig zu Wettbewerbserfolgen. Foto: Dagmar Hub

    Es sieht so aus als gelänge ihr der Erfolg ihrer Schülerinnen bei Wettbewerben von leichter Hand: Kinga Dobays Schülerin Franziska Geprägs, die an der Wiener MUK studiert, wurde in New York mit dem Förderpreis des Lotte Lenya-Gesangswettbewerbes ausgezeichnet, ihre Schülerin Lisa Reuther holte dieses Jahr zum vierten Mal in Folge einen Preis beim Bundeswwttbewerb "Jugend musiziert". Hat die früher am Theater Ulm engagierte Mezzosopranistin

    So bereiten sich Dobay und ihre Schülerin auf Wettbewerbe vor

    Ja, das hat sie tatsächlich: Bei "Jugend musiziert" beispielsweise müssen in der Sparte Musical zusammenhängende Geschichten mit einem eigenen Titel choreografiert und interpretiert werden. Die Teilnehmer müssen singen, tanzen und schauspielern - und hier kommt Kinga Dobay und ihren Schülerinnen ihre umfangreiche Erfahrung aus ihrer Wettbewerbs- und Bühnentätigkeit zugute. Für die 17-jährige Lisa Reuther erarbeitete die Lehrerin unter anderem die Dramaturgie für eine Szene "Willst du eine Nonne sein" aus dem Musical "Non(n) sense", in der eine Nonne mit hoher Stimme und im klassischen Duktus mit einer Puppe kommuniziert, für deren Part aber tief und rockig gesungen werden muss - eine gesungene Bauchrednernummrr quasi. "Die Puppe hatte ich von früher noch", erzählt die 48-jährige Künstlerin, die gerade von einer vierwöchigen Asientournee zurück ist. 

    Auch wenn selbstverständlich viel Talent nötig ist für den Erfolg: "Meistens sieht man die harte Arbeit nicht, die hinter dem Erfolg steht." Denn es geht ja gerade darum, sich mit Mühelosigkeit und Unbeschwertheit zu präsentieren. Dass der Erfolg zum Beispiel auch Proben am Sonntag nötig machen kann, sodass oft genug die eigene Familie zurückstehen muss - Ehemann Alexander Schröder und der elfjährige Sohn Hugo - das sehe man nicht, sagt Kinga Dobay. Denn die Kunst, erklärt die Sängerin, die von ihren Schülerinnen durchaus auch als musikalische Mama empfunden wird, liegt ja gerade darin, dass der Auftritt nicht nach Arbeit aussehen darf. 

    Erfolg bedeute, dass die junge Wettbewerbsteilnehmerin sich so präsentieren könne, als sei sie perfekt und könne schlicht alles - was natürlich bei keinem Menschen der Fall ist. Eine ordentliche Portion Ehrgeiz steckt auch dahinter, das gibt Kinga Dobay unumwunden zu. Es stecke sehr viel Energie, Zeit und Arbeit wie außerschulische Zusatzstunden in solch einem Projekt, erarbeitet sie neben dem Gesangsunterricht doch auch die Choreografie des Auftritts ihrer Schülerinnen und unterstützt sie, was die Bewegung auf der Bühne angeht. Wenn nötig, stellt sie sogar ihre eigenen Requisiten zur Verfügung - wie jetzt die Puppe. 

    Bald ist Kinga Dobay in der Petruskirche zu hören

    Kinga Dobay hat selbst zahlreiche Wettbewerbe und Preise gewonnen. So gerne sie an der Musikschule Ehingen unterrichtet - in Zukunft möchte sie sich wieder verstärkt eigenen Projekten widmen. Lust aufs Rampenlicht und Ehrgeiz wurde ihr gleichsam in die Wiege gelegt: Ihre Mutter ist Geigerin, ihr Vater nahm 1960 an den Olympischen Spielen in Rom teil, und ihr Großvater war Teilnehmer und Torschütze zweier Fußball-Weltmeisterschaften. Am 30. Juni ist Kinga Dobay beispielsweise in der Neu-Ulmer Petruskiche mit der Bachkantate "Wer nur den lieben Gott lässt walten" zu erleben, und auch dieses Jahr ist sie zweimal mit dem ZDF-Traumschiff unterwegs. 

    Ein einziges Mal hat die Künstlerin, die sieben Sprachen spricht, ihre berufliche Selbstständigkeit für ein festes Engagement an einem Theater aufgegeben, als sie 2011 am Theater Ulm unterzeichnete und Titelrollen wie Bizets "Carmen" und Puccinis "Madame Butterfly" sang... Nach der Geburt von Söhnchen Hugo und der Heirat mit dem Tenor Alexander Schröder kehrte Kinga Dobay 2014 wieder in die künstlerische Selbstständigkeit zurück. In der Region aber blieb sie gerne: Die Familie lebt in Neu-Ulm. 

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