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Neu-Ulm-Pfuhl: Drei Pfuhler Biografien – ein Stück Pfuhler Geschichte

Neu-Ulm-Pfuhl

Drei Pfuhler Biografien – ein Stück Pfuhler Geschichte

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    Die Jubelkonfirmanden in der evangelischen Ulrichs-Kirche in Pfuhl, (von links) die Salzmann-Geschwister Gabriele, Werner und Renate.
    Die Jubelkonfirmanden in der evangelischen Ulrichs-Kirche in Pfuhl, (von links) die Salzmann-Geschwister Gabriele, Werner und Renate. Foto: Sammlung Salzmann

    Es war ein Wiedersehen nach mehreren Jahrzehnten und ein seltenes Erlebnis – die Jubelkonfirmation, die 32 Jubilare gemeinsam feierten. Darunter waren auch die drei Pfuhler Salzmann-Geschwister Werner, Renate und Gabriele. 

    Werner feierte am 5. Mai „Eiserne Konfirmation“, seine Schwestern Renate die „Diamantene“ und Gabriele die „Goldene“. Die Jubelfeier mit Pfarrerin Katja Baumann und Pfarrer Renato Creutzberg wurde ein Tag der Erinnerungen, der mit einem festlichen Abendmahlgottesdienst und der gemeinsamen Segnung in der evangelischen St. Ulrichskirche in Pfuhl begonnen hatte. 

    Wir trafen die drei Geschwister nach ihrem Jubeltag. Werner, Jahrgang 1945, Renate Rottler, 1950 sowie Gabriele Salzmann, 1960 geboren. Zwei Tage danach schwärmen sie vom „lockeren Jubel- Gottesdienst“, der unter den Lukas-Worten „Jauchzet dem Herrn, alle Welt, dienet dem Herrn mit Freuden“ stand und dem anschließenden Erinnerungsaustausch in der „Seehalle“.

    Eine außergewöhnliche Familienfeier in Pfuhl

    „Es war reiner Zufall, dass wir zusammen feierten“, erzählt die Pfuhlerin Renate Rottler. Sie meldete nämlich sich unabhängig von den Geschwistern bei der evangelischen Pfarrgemeinde Pfuhl-Burlafingen zur Jubelkonfirmation an. Bei der Einladung zum Fest stellte sich heraus, dass Werner ebenfalls 2024 die „Eiserne“ und Gabriele die „Goldene“ feiern konnten. Und schon war die außergewöhnliche Familienfeier geboren. 

    Rückblick: Zusammen wuchsen die Kinder noch mit Schwester Irene, die seit Jahren in München lebt, im Elternhaus in der Pfuhler Hauptstraße auf. Im Mittelpunkt stand dabei Mama Frieda, zumal der Vater Karl Salzmann von 1948 bis zur Eingemeindung in die Stadt Neu-Ulm im Jahr 1977, als erster Bürgermeister das ehemalige Dorf Pfuhl zum Blühen gebracht hat. „Vater war viel unterwegs“, erinnert sich Werner. Eigentlich habe im Haus samt großem Garten die Mutter das Ruder in der Hand gehabt, blicken sie dankbar zurück. Doch streitig machte keines der Kinder die großen erreichten Erfolge des Vaters, der 1993 gestorben ist, die Mutter bereits mit 65 Jahren 1987.

    Die Salzmanns sind in der Politik bekannt – von der CSU bis zu den Grünen

    Viele Veränderungen brachten die Nachkriegsjahre mit sich, auch im Leben der Salzmann-Geschwister. Aufschwung war angesagt. Was viel Arbeit bedeutetet. Die „Konfis“ wurden damals meist im Elternhaus mit der Verwandtschaft bei einem opulenten Feiertags-Braten sowie Kaffee und Kuchen gefeiert. Geschenke waren aus heutiger Sicht bescheiden: Sammeltassen, Handtücher, Bücher oder Spitzentaschentücher, erzählt Werner Salzmann. Als bessere Zeiten folgten, lockte eher Bares, von dem die Konfirmandinnen oder Konfirmanden sich möglichst ein Fahrrad oder eine Uhr leisteten.

    Alle Drei gründeten Familien mit Kindern und Enkelkindern. Werner und Renate blieben Pfuhl treu, Gabriele verschlug es vor 28 Jahren ins „Ausland“ nach Burlafingen. „Auch ich wollte immer weg, blieb aber immer in Pfuhl“, sinniert dazu Renate.

    Das Vereinsleben gestalten sie teils noch mit und auch Kommunalpolitik war und ist immer ein Thema. Werner und Renate singen jeweils seit ihrem 16. Lebensjahr bis zum heutigen Tag im Pfuhler Singverein. Außerdem war Werner sechs Jahre lang CSU-Kreisrat. In seine Fußstapfen trat auch Sohn Jürgen als Stadt- und Kreisrat, ebenso Schwiegertochter Susanne. Renate leitete elf Jahre lang den Pfuhler Singverein als Vorsitzende, steht immer noch mit Rat und Tat zur Seite, oder archiviert Vergangenes aus Pfuhl.

    Im politischen Leben mischt seit etlichen Jahren Gabriele als Grünen-Stadträtin mit, zudem agiert sie schon jahrelang im Pfuhler Vereinsring als Schriftführerin. Nicht zuletzt gehörten die drei Geschwister 2007 zusammen mit Lehrern und Eltern zu den Gründungsmitgliedern des „Fördervereins der Karl Salzmann Mittelschule Neu-Ulm/Pfuhl“, deren stellvertretende Vorsitzende Gabriele in diesem Jahr wurde. 

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