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Peter Maffay in Neu-Ulm: So war das Konzert mit seinen Hits aus 50 Jahren

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Peter Maffay begeistert in Neu-Ulm mit seinen Hits aus 50 Jahren

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    Peter Maffay bei seinem Auftritt in der ausverkauften Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena. Der 73-Jährige bleibt fast drei Stunden auf der Bühne.
    Peter Maffay bei seinem Auftritt in der ausverkauften Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena. Der 73-Jährige bleibt fast drei Stunden auf der Bühne. Foto: Stefan Kümmritz

    Er hatte mächtig viel Lust zu singen und zu spielen, dieser Peter Maffay, der offensichtlich unverwüstlich, gut bei Stimme und trotz seiner 73 Jahre, die er seit 30. August auf dem Buckel hat, fit ist. Er lief am Mittwochabend in der ausverkauften Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena zu großer Form auf und die vielen Musiker, die er auch bei der 50-Jahre-Peter-Maffay-Tour "So weit" um sich schart, taten es ihm gleich. Maffay begeistert mit seinen Songs und er hat in diesen, aber auch zwischendrin mehr denn je etwas zu sagen, zu Rassismus, zu politischen Verfehlungen, zum Kriegswahnsinn, zum unbedingten Wert der Freiheit, zur wahren Liebe und über Kinder, die "die kleinen Leuchttürme" sind, "ohne dass sie es wissen".

    Die alten Hits bekommen den lautesten Applaus

    Das begeisterte Publikum spendete viel Beifall, am meisten aber bei seinen alten Klassikern wie "Über sieben Brücken musst Du geh'n", die er im zweiten Teil des bald dreistündigen Konzerts zum Besten gibt. Sie gehen immer noch unter die Haut. Die neueren Songs, auch die vom ersten Album seit 2019, "So weit", berühren, sind sehr persönlich, zünden tun aber nach wie vor seine Hits von früher. Was sicher an den vorwiegend älteren Zuhörern lag.

    Nachdem erste kleine Probleme – die Betreuer durften zunächst nicht bei den Rollstuhlfahrern sitzen – behoben waren, erschienen Maffay und seine Band auf der riesigen, in der Hallenmitte angesiedelten Bühne und legten schnell los. Der im rumänischen Brasov geborene Künstler, der seit einer Ewigkeit in Deutschland lebt, Preise über Preise und Auszeichnungen zuhauf erhalten hat und sich unter anderem sozial, beispielsweise in seiner Stiftung für benachteiligte, kranke und traumatisierte Kinder engagiert, wechselt beim Singen und beim Spiel mit der akustischen Gitarre stets die Seiten, sodass er abwechselnd alle vier Tribünen vor sich hat. Obwohl es recht warm in der Halle ist, scheint er nicht ins Schwitzen zu geraten.

    Peter Maffay ist in diesem Jahr auch Juror bei "The Voice of Germany".
    Peter Maffay ist in diesem Jahr auch Juror bei "The Voice of Germany". Foto: Prosieben/Sat.1/Andre Kowalski

    Dabei wartet er nicht nur mit eher ruhigen, aber intensiven Songs wie "Für immer jung" auf, wobei dieser dank des mitklatschenden und -singenden Publikums stark in die Länge gezogen wird, was Peter Maffay zu dem humorigen Spruch "In 50 Jahren wiederholen wir das alles" veranlasst, sondern auch mit rockigen Stücken wie "Gelobtes Land" oder dem für ihn eher untypischen "Elektrizität". Zur Musik laufen auf einer großen elektronischen Bildfläche zu den Liedern passende Filme. Einer zeigt den jungen Maffay mit seinem Vater. "Ich musste mich von meinem Papa verabschieden", erzählte er, "und er ging erhobenen Hauptes. Ich habe ein Lied für ihn gemacht." Peter Maffay sang "Wenn wir uns wiedersehen, uns gegenüberstehen, haben wir unendlich viel Zeit."

    Maffay warnt: Es gibt wieder Zündler

    Viel Zeit hatte Peter Maffay auch am Mittwochabend. Er kostete es aus, nach zweieinhalb Jahren wieder mit seiner Band auf der Bühne zu stehen und Botschaften verbreiten zu können, in Liedern wie "Eiszeit" oder wenn er sagte: "Es schien lange so, als käme die Welt zur Besinnung. Aber in letzter Zeit gibt es wieder ein paar Zündler." Auch für ihn ist Krieg "Wahnsinn". Da nahm es ihm keiner übel, dass er anschließend mit seiner typischen, ach so rauen Stimme das doch etwas schmalzige Liebeslied "Du" aus der Frühzeit seiner Karriere vortrug. Im Gegenteil. Denn, so der Sänger, "Liebe ist der Grundstein für den Umgang der Menschen untereinander. Sie ist die größte Kraft."

    Und wenn Maffay singt "Die Welt ist wunderbar", zeigt er, dass er trotz der Krisen dieser Zeit seinen Optimismus noch nicht ganz verloren hat. Dazu spielt die Vergangenheit für ihn eine große Rolle, auch die seiner Karriere. Und so erfreute er seine Zuhörer mit alten Songs wie "Weil es dich gibt", "Sonne in der Nacht", dem nicht enden wollenden furiosen Finale des regulären Teils des Konzerts, "Und es war Sommer" oder "Freiheit" im Zugabenteil über alle Maßen. "Ein guter Abend", befand Maffay, der seine tiefen Gefühle oft nicht überschwänglich auszudrücken versteht, "ein fantastischer", wie eine Besucherin sicher stellvertretend für viele meinte.

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