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Neu-Ulm/Offenhausen: Geliebtes Amt: Ralf Lelewel ist seit 40 Jahren Mesner in Offenhausen

Neu-Ulm/Offenhausen

Geliebtes Amt: Ralf Lelewel ist seit 40 Jahren Mesner in Offenhausen

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    Mesner Ralf Lelewel zündet in der der Erlöserkirche in Offenhausen eine Kerze an. Er arbeitet dort seit 40 Jahren im Nebenamt.
    Mesner Ralf Lelewel zündet in der der Erlöserkirche in Offenhausen eine Kerze an. Er arbeitet dort seit 40 Jahren im Nebenamt. Foto: Sammlung Lelewel

    Seit 1982 ist Ralf Lelewel als nebenamtlicher Mesner für die evangelisch-lutherische Erlöserkirche in Offenhausen mit Leib und Seele aktiv. Am Sonntag, 3. April, 10 Uhr, findet speziell in seinem Gotteshaus in

    In seinem Hauptberuf arbeitet Lelewel in der freien Wirtschaft

    Eigentlich begann sein beruflicher Weg mit einer Ausbildung zum kommunalen Verwaltungsfachangestellten, doch alles kam ganz anders bei dem heute 55-Jährigen. Er schlug nicht die Verwaltungslaufbahn, sondern stieg in die freie Wirtschaft ein. "Beide Tätigkeiten bereichern mich bis heute und ergänzen sich optimal", sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

    Ralf Lelewel erzählt über seine Jugendjahre in seiner Heimatgemeinde Pfuhl und seine Konfirmandenzeit, als er die Aufgabe eines Gottesdiensthelfers übernommen hat. "Da habe ich einen ersten Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten des Mesners bekommen, die mir überaus gut gefallen haben." Das war der Anfang seines geliebten Amts.

    Im Laufe der Zeit kamen mehrere Ehrenämter im Kreis Neu-Ulm dazu

    Nach dem Wohnortwechsel der Eltern von Pfuhl nach Offenhausen klopfte der junge Ralf Lelewel unerschrocken im Offenhauser Pfarramt an, ob er mitarbeiten könne. Und am Erntedankfest 1981 war es so weit - er durfte als 14-Jähriger zum ersten Mal mit dem damaligen Mesner Jörg Rederer den Gottesdienst vorbereiten. Schon zum 1. März 1982 übernahm er offiziell das Amt des Mesners der Erlöserkirche und hat es bis heute inne. Bereut hat er diesen Schritt nie. Im Laufe der Jahre kamen allerdings noch etliche Ehrenämter hinzu, er ist zum Beispiel Kirchenvorsteher in der Erlösergemeinde, Zweiter Vorsitzender der Fotofreunde Pfaffenhofen und Beisitzer im Vorstand des evangelischen Bildungswerkes.

    Wie vereinbart er Neben- und Ehrenamt mit seinem Hauptberuf? Dazu erklärt Ralf Lelewel: Für sein Nebenamt ist er überwiegend an den Sonntagen engagiert, die Ehrenämter haben an den Abenden ihren Platz. Natürlich muss der Terminkalender genau abgestimmt werden, "bisher klappte alles bestens".

    Das sind die Aufgaben des 55-jährigen Mesners in der Kirche

    Wenn der 55-Jährige über seine Mesnerarbeit erzählt, strahlen seine Augen und er schwärmt von seinen vielfältigen Aufgaben. Zunächst gilt es, das Gotteshaus für den Gottesdienst herzurichten und danach wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Blumenschmuck muss organisiert, die Liedertafeln aktualisiert, der Raum temperiert und das Licht sowie die Mikrofone eingeschaltet werden. Die Liederauswahl bestimmt laut Ralf Lelewel überwiegend die Pfarrerin, und im musikalischen Bereich sind die Organistinnen verantwortlich. "Da mische ich nicht mit."

    Wichtig für ihn: "Der Besucher soll sich willkommen und wohlfühlen." Selbstverständlich habe er auch immer ein offenes Auge und alles im Blickfeld, damit nicht Unvorhergesehenes den Gottesdienst störe. "Bei großen Gottesdiensten steht mir stets ein kleines, bewährtes Team zur Seite, um mich bei den Aufgaben zu unterstützen", ergänzt Ralf Lelewel seine Aufzählung.

    Vieles hat der Mesner in den vergangenen Jahrzehnten erlebt, Interessantes, Positives, aber auch Negatives. Trotzdem - an Rente denkt er noch lange nicht.

    In 40 Jahren hat er mit mehreren Pfarrerinnen und Pfarrern gearbeitet

    In den vergangen 40 Jahren hat er außerdem mehrere "Dienstherren" erlebt, aktuell arbeitet er mit Pfarrerin Ruth Simeg bestens zusammen. Auch die Zusammenarbeit mit ihren Vorgängern sei stets "offen, fair und wertschätzend, geprägt von Teamgeist und Herzlichkeit" gewesen, freut sich Ralf Lelewel. Dabei verhehlt er nicht, dass sich mit den Jahren das kirchliche Leben sehr verändert habe.

    Der sonntägliche Kirchgang nehme ab, und die Austritte nähmen zu, indes nähmen die Freizeitgestaltung und die persönliche Individualität immer größere Räume ein, ebenso würden die traditionellen Gottesdienste durch neue, zielgruppenorientierte Angebote ergänzt. Daneben fordere die Pandemie allen Verantwortlichen noch Zusätzliches ab. Trotz allem glaubt aber der Mesner, dass die Kirche auch in Zukunft mit all ihren diversen Angeboten und Dienstleistungen einen festen Platz hat und für "unsere Gesellschaft ein unverzichtbarer Bestand bleibt".

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