Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Neu-Ulm: Neue Umkleidegebäude für Vereine: Wann nimmt der Ärger ein Ende?

Neu-Ulm

Neue Umkleidegebäude für Vereine: Wann nimmt der Ärger ein Ende?

    • |
    Die neuen Umkleidegebäude für den SV Offenhausen und den Holzschwanger SV sind bereits seit Jahren ein Thema. Besonders in Holzschwang ist der Ärger groß.
    Die neuen Umkleidegebäude für den SV Offenhausen und den Holzschwanger SV sind bereits seit Jahren ein Thema. Besonders in Holzschwang ist der Ärger groß. Foto: Alexander Kaya

    Die geplanten neuen Umkleidegebäude für den SV Offenhausen und den Holzschwanger SV werden im Bauausschuss des Neu-Ulmer Stadtrats allmählich zum Dauerthema. Das Gremium befasst sich bereits seit Jahren mit dem Thema. Verzögerungen sorgen für Ärger bei den Vereinen wie bei den Stadträtinnen und Stadträten. Sie beklagen zudem mangelnde Transparenz seitens der Verwaltung. Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) räumte ein, dass Fehler gemacht worden seien. Wie geht es nun mit den Bauvorhaben der Vereine weiter?

    Die ersten Überlegungen zu den Baumaßnahmen stammen bereits aus den Jahren 2016 und 2017. Als die Stadträtinnen und Stadträte bei den Haushaltsberatungen Ende vorigen Jahres erfuhren, dass sich die Projekte erneut verzögern, sahen viele von ihnen akuten Handlungsbedarf. Gleich fünf Anträge gingen bei der Verwaltung ein.

    Aus dem Neu-Ulmer Stadtrat wurden fünf Anträge zu dem Thema gestellt

    Die Fraktionen von CSU/JU, PRO, Grünen und SPD sowie die FDP-Gruppe forderten Aufklärung über den aktuellen Stand. Teilweise bezogen sich die Schreiben auch auf einen Brief des Holzschwanger SV, in dem die Verantwortlichen des Vereins beklagten, dass sie von der Verwaltung unzureichend über den Fortgang der Planung informiert worden seien. Die Frage war also: Wie lässt sich die Kommunikation zwischen Stadt und Verein verbessern, um zu vernünftigen Lösungen zu kommen? Die SPD brachte zudem die Nuwog als Projektsteurer ins Spiel.

    "Die Vorgeschichte ist sehr intensiv", sagte OB Katrin Albsteiger in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Alle Beteiligten hätten es sich anders gewünscht. Die Kommunikation sei von beiden Seiten nicht optimal gelaufen. "Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Wir können uns nur an die Nase packen und sagen: Das hätte man besser machen können", so die Rathauschefin. "In Offenhausen tut sich jetzt bald mal was. In Holzschwang sieht die Sache etwas verfahrener aus."

    Das ist der Zeitplan für die Bauprojekte in Offenhausen und Holzschwang

    Laut Stadtbaudirektor Markus Krämer liegt für das Vorhaben des SV Offenhausen inzwischen ein annehmbares Angebot vor. Das Umkleidegebäude solle Ende November dieses Jahres fertig sein. Beim Erweiterungsbau des Holzschwanger SV sei der Planer dagegen noch nicht so weit. Die Ausschreibung der Rohbauarbeiten solle jetzt ab Ende Februar laufen, die weiteren Gewerke folgten danach. Nach derzeitigem Stand soll der Anbau im April 2023 fertig sein. Einen Lager- oder Ballraum wird die Stadt allerdings nicht bezahlen. Den muss der Verein nach einem Beschluss des Ältestenrats in Eigenregie und auf eigene Kosten bauen. Die Stadt werde das Vorhaben jedoch unterstützen, so Krämer.

    Laut Verwaltung wurde der Verein über den aktuellen Sachstand informiert und wird über den weiteren Fortgang auf dem Laufenden gehalten. "Wegen der Finanzierung und der Eigenleistung hat sich der HSV erst vor Kurzem bei uns gemeldet", sagte Krämer. Katrin Albsteiger betonte: "Es gibt einen Gesprächsfaden. Wichtig ist, dass man regelmäßig und engmaschig im Gespräch bleibt." Das mahnten auch Vertreter der Fraktionen an. "Wir müssen uns für die Zukunft besser aufstellen, damit nicht das passiert, was wir im Moment erleben", sagte Hans-Georg Maier (CSU).

    Neu-Ulmer Stadträtinnen und Stadträte sind sauer auf die Verwaltung

    "Wir sind ausgesprochen verärgert darüber, wie es gelaufen ist", sagte Christina Richtmann (FWG). "Es ist nicht das erste Mal, dass die Kommunikation zwischen Verwaltung und Externen suboptimal läuft." Sie schlug vor, künftig Protokolle bei solchen Gesprächen zu führen, um Missverständnisse zu verhindern. Das werde grundsätzlich gemacht, erwiderte Markus Krämer.

    Zum Antrag der SPD erläuterte die Verwaltung, dass eine Direktvergabe an die Nuwog zur Projektsteuerung rechtlich nicht möglich sei. Solch ein Auftrag dürfe nur im Wettbewerb öffentlich vergeben werden. Die Baufachleute halten eine externe Projektsteuerung zum jetzigen Zeitpunkt aber auch nicht für sinnvoll. Weder auf knappe Bearbeitungskapazitäten bei den Planungsbüros noch auf die angespannte Marktlage könne dadurch auf nennenswerte Weise Einfluss genommen werden.

    Siegfried Meßner (PRO) gab sich optimistisch: "In Offenhausen sind wir auf einem guten Weg. Und beim HSV werden wir dieses Thema auch gut hinbekommen, wenn das in einer guten Atmosphäre verläuft, davon bin ich überzeugt." Meßner äußerte die Bitte: "Nehmt die Sorgen der Ehrenamtlichen ernst. Vielleicht kann man das in einem guten Gespräch ausräumen." Christina Richtmann meinte: "Ich kann nur hoffen, dass es ein gutes Ende nimmt."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden