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Neu-Ulm: Neue Strände und eine Plattform: Was die Stadt Neu-Ulm an der Donau plant

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Neue Strände und eine Plattform: Was die Stadt Neu-Ulm an der Donau plant

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    Der Schwal soll umgebaut werden, eine Plattform soll die Donau erlebbarer machen.
    Der Schwal soll umgebaut werden, eine Plattform soll die Donau erlebbarer machen. Foto: Alexander Kaya

    Sitzstufen am Maxplatz, eine Plattform knapp über dem Wasser auf dem Schwal, ein Kiesstrand am Jahnufer vor dem Edwin-Scharff-Haus: Die Donau soll in Neu-Ulm besser erreichbar und erlebbar werden. In rund vier Jahren könnten diese Pläne Wirklichkeit sein, rund 380.000 Euro muss die Stadt Neu-Ulm dafür bezahlen. Der Rest wird aus dem Leader-Fördertopf der EU und vom Energieversorger LEW übernommen.

    Am Dienstagabend hat der Planungs- und Umweltausschuss dem Vorhaben begeistert zugestimmt. Doch tags darauf diskutierte der Ausschuss für Finanzen, Inneres und Bürgerdienste darüber, wie teuer der Neubau des Donaustegs zum Schwal werden darf: Das wirtschaftlichste Angebot in Höhe von 680.000 Euro ist rund 200.000 Euro und damit etwa 30 Prozent teurer als ursprünglich von der Stadtverwaltung angenommen. Stephan Salzmann (Pro Neu-Ulm) wollte das „nicht einfach akzeptieren“. Auch Roland Prießnitz äußerte Bedenken. Der FWG-Stadtrat forderte, die Verwaltung müsse passgenauer planen. Beide brachten ins Gespräch, das Angebot auszuschlagen und den Neubau des Donaustegs neu auszuschreiben. Die Fußgängerbrücke ist stark korrodiert und muss dringend erneuert werden, Mitte September hat der Bauausschuss dieses Projekt beschlossen.

    Neu-Ulm: Fördergeld von der EU für Projekte am Donauufer

    Eine neue Ausschreibung würde Zeit kosten. „Dann fahren die Fahrradfahrer eben einen anderen Weg“, sagte Stephan Salzmann lapidar. Besonders angesichts der gerade klammen Kasse müsse man achtsam und vorsichtig mit Ausgaben umgehen. Stadtbaudirektor Markus Krämer warnte vor einer solchen Entscheidung: Wenn der Steg im kommenden Jahr neu gebaut wird, könne die Stadt mit einer 60-prozentigen Förderung für das Projekt rechnen. Wenn man die Ausschreibung neu starte, setze man diese Unterstützung aufs Spiel. „Ich hätte gesagt, das Geld nehmen wir in die Hand – zähneknirschend“, warb auch Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU). Sie erinnerte an die Aufwertung des Donauufers am Maxplatz, am Jahnufer und eben am Schwal. „Wir haben da in Zukunft noch was vor“, sagte sie. Der Schwal sei ein wichtiger und zentraler Naherholungsort. Durch die Umgestaltung mit einer eigens angelegten Donau-Plattform werde man die Donauinsel vielseitig nutzen können. Stadtbaudirektor Krämer ergänzte: Für diese Nutzung sei der Donausteg entscheidend. „Sonst ist das eine Sackgasse, dann kommt keiner mehr“, sagte er. Der Ausschuss für Finanzen, Inneres und Bürgerdienste stimmte der Kostensteigerung zu – gegen die Stimme Stephan Salzmanns. Über die Vergabe des Auftrags entscheidet der Bauausschuss am 10. November.

    Dass die Donauinsel neu gestaltet werden soll, steht schon seit Jahren fest. Bereits im Juli 2016 haben die Stadträte einen entsprechenden Beschluss gefasst. Das Projekt wurde aber wegen des Neu-Ulmer Stadtjubiläums zurückgestellt. Seit dem Jahr 2016 gibt es eine zweckgebundene Rücklage, aus der nun rund 450.000 Euro entnommen werden. Schon damals wurde festgelegt, dass der Steg neu gebaut werden soll. Ein Uferweg vom Brückenhaus mit der Sparkasse bis zum Schwal wurde genauso beschlossen wie das Schaffen von Rahmenbedingungen für Veranstaltungen und Bewirtung. Letzteres plant die Stadt noch immer – der Uferweg wird nicht angelegt. Umweltschutzbedenken gab es schon vor vier Jahren. Nun hat eine Prüfung ergeben, dass es auch bei der Sicherheit und der Haftung erhebliche Probleme gibt.

    Der Donausteg zum Schwal muss saniert werden, doch der Neubau wird teurer als gedacht.
    Der Donausteg zum Schwal muss saniert werden, doch der Neubau wird teurer als gedacht. Foto: Alexander Kaya

    Während vor vier Jahren über Stufen wie am Ulmer Donauufer nachgedacht wurde, soll nun eine Plattform her – möglichst nah am Wasser, damit der Fluss erlebbar ist. Für Hochwasser und Unterhaltungsmaßnahmen soll etwa ein Drittel der Plattform eingeklappt werden können. Ein Teil der Ufermauer soll ins Projekt integriert werden und trotz Denkmalschutz als Sitzstufe genutzt werden können. Das Fördergeld kommt aus dem Leader-Programm der Europäischen Union, mit dem innovative Aktionen im ländlichen Raum unterstützt werden. Die LEW zahlt mit, um ihr Projekt „Flusslandschaften“ auszubauen, bei dem Ufer ökologisch wertvoller und für Bürger attraktiver gestaltet werden.

    Dieses Projekt schließt auch den Maxplatz und das Jahnufer ein. Am Maxplatz sind die Bänke entlang des Fuß- und Radwegs vor allem mittags gefragt. Wer dort eine Pause machen will, soll künftig auf Sitzstufen am bislang steilen und grasbewachsenen Ufer nutzen können. Zudem ist eine Kiesbank direkt am Fluss vorgesehen.

    Am Jahnufer vor dem Edwin-Scharff-Haus gibt es seit der Landesgartenschau 2008 Rasentreppen, die aber nur bei gutem Wetter genutzt werden können. Außerdem müssen sie saniert werden. Laut Plan sollen diese Treppen nach und nach mit festen Sitzstufen erweitert werden. Ganz ersetzt werden soll das Grün nicht, um das Gesamtbild zu erhalten. Am Ufer soll ein Kiesstrand entstehen, der durch Wasserbausteine zur Uferbefestigung erweitert werden könnte. Die könnten dann ebenfalls als Sitzgelegenheiten dienen.

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