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Ulm/Neu-Ulm: Neue Rutschen im Donaubad versprechen spektakuläres Vergnügen

Ulm/Neu-Ulm

Neue Rutschen im Donaubad versprechen spektakuläres Vergnügen

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    Bunte Röhren lagern derzeit auf dem Gelände des Donaubades. Sie werden in den kommenden Monaten zu vier neuen Rutschen zusammengesetzt.
    Bunte Röhren lagern derzeit auf dem Gelände des Donaubades. Sie werden in den kommenden Monaten zu vier neuen Rutschen zusammengesetzt. Foto: Alexander Kaya

    Im Donaubad geht es vom Herbst an rasant abwärts - und das ist keineswegs negativ gemeint: Das Spaßbad erhält vier neue Rutschen, die teilweise spektakuläre Badeerlebnisse versprechen. Dafür wurde ein Schweizer Unternehmen angeheuert, das auf der ganzen Welt Spaßbäder aufrüstet. Das lassen sich die beiden Städte Ulm und Neu-

    Die Elemente für die Rutschen im Donaubad sind ein buntes Puzzle

    Ein buntes Puzzlespiel liegt derzeit auf der Neu-Ulmer Eislaufanlage: orangefarbene, grüne, blaue, beige Röhren verteilen sich dort und werden in den nächsten Wochen und Monaten zur neuen Attraktion des Donaubades zusammengesetzt. Am Ende sollen 400 Meter Rutschen stehen, die weit mehr sind als reine Rohre, in denen die Menschen auf einem Wasserschwall abwärts gleiten. Das Schweizer Unternehmen verspricht völlig neue Erlebnisse.

    Tatsächlich waren die drei alten Rutschen, die sich an der Außenseite der Schwimm- und Planschhalle entlangschlängelten, deutlich in die Jahre gekommen. Sie stammen aus der "Gründerzeit" 1998, als das Bad noch "Atlantis" hieß und privat betrieben wurde. Die Röhren wurden zwar seither eifrig benutzt, boten aber vergleichsweise wenig, außer ein paar Effekte. Zudem entsprachen die Gebilde aus glasfaserverstärktem Kunststoff längst nicht mehr dem Stand der Wärmedämmtechnik. Deshalb ließen die beiden Städte Ulm und Neu-Ulm, die zum Jahresende 2016 den Betrieb mit einer eigenen GmbH übernommen hatten, 2019 ein Gutachten anfertigen, um herauszufinden, ob sich eine Sanierung gegebenenfalls lohnt. Sie tat es nicht, der Aufwand wäre zu hoch gewesen. Deshalb wurde gleich neu und etwas größer gedacht.

    Die Bundesregierung zahlt einen guten Teil der neuen Rutschen

    Die Städte hatten zudem Glück. Sie bewarben sich um die Aufnahme in ein bundesweites Förderprogramm zur Sanierung kommunaler Einrichtungen und erhielten 2020 den Zuschlag. Damit war die Finanzierung für das 3,5 Millionen Euro schwere Rutschenprojekt gesichert, wie die Ulmer Kulturbürgermeisterin Iris Mann am Montag bei einer Baustellenbesichtigung erläuterte. Aus der Staatskasse fließen immerhin 1,44 Millionen Euro ins Donaubad. Von den gut zwei Millionen Euro, die dann zur Finanzierung noch übrig bleiben, übernimmt Ulm zwei Drittel und Neu-Ulm eines. Die Finanzspritze aus Berlin habe die Entscheidung für die neuen Röhren leicht gemacht, sagte

    Diese 3D-Grafik zeigt die vier neuen Donaubad-Rutschen von außen. Eröffnet werden sollen sie im November.
    Diese 3D-Grafik zeigt die vier neuen Donaubad-Rutschen von außen. Eröffnet werden sollen sie im November. Foto: Donaubad

    Bevor die Entscheidung für die Röhren fiel, hatte Jochen Weis, Geschäftsführer der Donaubad Ulm/Neu-Ulm GmbH, eine spezielle "Task/Force" aus der Belegschaft rekrutiert. Sie durfte deutschlandweit gewissermaßen dienstlich baden gehen und Rutschen testen, um Ideen zu sammeln, was derzeit alles möglich ist. Und das ist einiges. Die GmbH entschied sich für die mittelständische Schweizer Firma Klarer aus dem Kanton Schaffhausen, die nach eigener Darstellung bereits 1500 Freizeitprojekte weltweit umgesetzt hatte. Inhaber Stefan die vier sehr unterschiedlich gestalteten Rutschen vor.

    Das bieten die vier neuen Rutschen im Donaubad Ulm/Neu-Ulm

    • Die sogenannte "Turborutsche" verspricht ein sehr temporeiches Vergnügen. Wer sich von der obersten Stelle des zehn Meter hohen Rutschenturms dort hineinwagt, erreicht bei durchschnittlich 15 Prozent Gefälle ein Tempo bis zu 45 Kilometern pro Stunde auf dieser 91 Meter langen Strecke.
    • In der 120 Meter langen "Racer Slide" können sich drei Menschen nebeneinander Rennen liefern und am Schluss ihre "Rutschzeit" und ihre Platzierung ablesen.
    • Die Reifenrutsche "Magic Tube" ist mit 131 Metern die längste, die nicht nur einen liegenden Trichter bietet, in dem man sozusagen hindurch geschaukelt wird, sondern noch etwas, das "Fake-Elemente" heißt. Die Rutschenden gleiten auf einen Bildschirm zu, der sich unterschiedlich programmieren lässt. Da kann es in das Maul eines Hais gehen oder mitten hinein in den Dschungel oder eine Disco. Der Clou: Kurz vor der Leinwand biegt die Röhre ab.
    • Die Reifenrutsche "Magic Eye" bietet etwas für die gesamte Familie. Dort geht es eher gemütlich 84 Meter abwärts durch ein vielfältiges Farbenspiel, begleitet von abwechslungsreichen Effekten.

    Die Städte versprechen sich von dem Ausbau, dass künftig noch mehr Menschen ins Donaubad kommen. Das sind laut Geschäftsführer Weis bereits wieder so viele wie vor der Pandemie. Allein im Juni wurden 60.000 Menschen gezählt, also rund 2000 pro Tag: "Der Kurzurlaub zu Hause hat wieder einen anderen Stellenwert bekommen." Deshalb besteht die Möglichkeit, noch zwei weitere Rutschröhren zu installieren - sofern die Stadtfinanzen das hergeben.

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