Dort, wo bald schon Menschen anstehen sollen, um ihre Pizzen abzuholen, stapelt sich Anfang Februar noch Bauschrott. Hinter der Theke ragen Rohre aus der Wand, dünne Plastikfolien bedecken die Fenster. Damit die Pizzeria "Olympia" in Offenhausen Ende Februar vorzeigbar für ihre Gäste ist, muss noch an vielen Ecken angepackt werden. Und das wird es auch: Während Gioele Gallina, einer der drei Chefs der des neuen Olympia, die Küche zeigt, sind im Hintergrund Bohrgeräusche zu hören.
Für Gallina ist es nicht das erste Restaurant, das er betreibt: Seit acht Monaten leitet er außerdem die Sportgaststätte des SV Jungingen, das "L'Incontro da Gioele". Vorher hatte das Lokal vier Jahre seinen Eltern gehört. Als die sich scheiden ließen, übernahm der 24-Jährige den Betrieb in Jungingen. Er ist in der Gastronomie quasi aufgewachsen, erzählt Gallina, während er an einer seiner neuen Edelstahl-Arbeitsflächen lehnt.
Das Essen im neuen Olympia in Offenhausen ist "klassisch italienisch"
Als er 13 war, kamen seine Eltern mit ihm nach Deutschland, sein Vater habe mit dem "La Bomba" eines der damals ersten italienischen Restaurants in Ulm eröffnet. Einmal ein eigenes Restaurant aufzumachen, war deswegen schon lange sein Plan. Allerdings nie nur eins, und auch nicht nur zwei. Kommt dann also bald schon Lokal Nummer drei hinzu? "Jetzt wollen wir erstmal das Olympia aufmachen und dann schauen wir mal", sagt Gallina und lacht. Er sei allerdings zuversichtlich, dass ihr Start in Offenhausen gut verlaufen werde. Seit dem 19. Januar bietet das Olympia bereits Lieferservice an und der sei schon "sehr gut gestartet", verrät Gallina.
Das Essen, das sie hier anbieten, sei sehr ähnlich wie das seines anderen Restaurants in Jungingen. Gallina beschreibt die Küche als "klassisch italienisch": Es werde beispielsweise Pizza, Nudelgerichte, Fisch und Kalbsmedaillons geben – gekocht auf traditionell italienische Art, statt der französischen oder deutschen Varianten. Spaghetti Carbonara wird hier zum Beispiel nur mit Speck, Pecorino und Parmesan zubereitet – und ohne Sahne. Viele Zutaten wie Pistazien und Büffelmozzarella bekommen die drei neuen Chefs des Olympia direkt aus Italien geliefert. "Unser Essen ist nicht zu nobel, aber qualitativ hochwertig", beschreibt Gallina das Konzept.
Die drei neuen Chefs der Pizzeria Olympia sind beste Freunde
Fast acht Monate hatte die Pizzeria Olympia in Offenhausen zuletzt leer gestanden, der Eigentümer war eigentlich auf der Suche nach einem Käufer gewesen. Gallina und seine beiden Kollegen werden die Räume an der Schwabenstraße zunächst nur mieten. Sie können sich aber auch vorstellen, das Olympia zu kaufen – wenn alles gut anläuft und die Zinsen sinken. Außer dem Namen wird sich in dem Lokal außerdem so gut wie alles ändern: Das griechische Flair kommt weg. Und auch das neue Logo ist schlicht und simpel gehalten – und zeigt nicht mehr einen antiken Diskuswerfer mit Pizza in der Hand.
An einem der Fenster sieht man das alte Logo Anfang Februar allerdings noch immer, das sei nämlich gar nicht so leicht abzubekommen, verrät Rafael dos Santos Vasconcelos. Der 21-Jährige ist der jüngste des Trios, das dem Olympia neues Leben einhauchen will. Die drei seien beste Freunde, die sich schon seit zehn Jahre kennen und eigentlich "jeden Tag 24 Stunden zusammen verbringen", erzählt Gallina.
Gaetano Ganci – der dritte im Bunde – ist auch erst 24 und sei der erste Freund gewesen, den er nach seinem Umzug nach Deutschland gefunden habe. Zusammen arbeiten sie bereits in Gallinas Pizzeria in Jungingen. Die Premiere als Chef-Trio folgt nun im Olympia. Ist es nicht stressig die beiden Lokale gleichzeitig zu betreiben? "Schon, aber wir sind ja noch jung", sagt Gallina und lacht. Sie seien die jüngsten Gastronomen in der Region.