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Neu-Ulm: Neue Machtverhältnisse am Neu-Ulmer Ratstisch

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Neue Machtverhältnisse am Neu-Ulmer Ratstisch

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    Im Neu-Ulmer Stadtrat verschieben sich die Kräfteverhältnisse.
    Im Neu-Ulmer Stadtrat verschieben sich die Kräfteverhältnisse. Foto: Stadt Neu-Ulm

    Im künftigen Neu-Ulmer Stadtrat werden sich die Kräfteverhältnisse zum Teil deutlich verschieben. Das zeichnete sich bereits am Wahlabend ab, auch wenn das Endergebnis bis Montagnachmittag immer noch nicht vorlag – aufgrund eines Softwareproblems bei der Stadt fehlte über Stunden hinweg das Letzte von 63 Gebieten.

    Stärkste Kraft bleibt nach dem vorläufigen Stand die CSU mit 36,3 Prozent der Stimmen, das entspricht 16 Sitzen, zwei weniger als bisher. Die Grünen holten 24,9 Prozent der Stimmen und kommen auf elf Sitze (bislang vier). Die SPD musste dagegen kräftig Federn lassen und ist mit fünf Sitzen nur noch drittstärkste Fraktion. Die Genossen verloren vier Mandate.

    Die SPD verliert im Neu-Ulmer Stadtrat vier Sitze

    „Wir wussten alle, dass diese Wahl nicht leicht werden würde“, erklärte der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Patrick Steiner-Hirth in einer Erklärung an die Neu-Ulmer Genossen. „Wir hatten einige Handicaps und Probleme zu überwinden – und haben das getan, in dem wir eng, wie seit langem nicht zwischen den Ortsvereinen Pfuhl und

    Die CSU zeigt sich trotz Verlusten zufrieden mit dem Ergebnis der Stadtratswahl

    Trotz des Verlustes zweier Sitze zeigte sich der CSU-Fraktionsvorsitzende Johannes Stingl zufrieden mit dem Ergebnis. Ausgehend von der Landtagswahl 2018 hätten die Christsozialen stärkere Einbußen befürchten müssen. „Da haben wir uns doch wieder gut berappelt“, findet Stingl. „Jetzt muss man schauen, was man damit machen kann.“ Der Fraktionschef weiß: „Das wird jetzt schwieriger.“ Bisher hatte die CSU, wenn sie sich einig war, zusammen mit Pro Neu-Ulm eine Mehrheit. Die ist jetzt dahin, auch wenn die Christsozialen vermutlich mit der Jungen Union eine Fraktion bilden werden, die zusammengenommen 18 Sitze hat. Doch PRO hat nur noch drei Mandate, und somit braucht die CSU weitere oder neue Partner, um Mehrheiten zu sichern. „Man wird mit allen reden, es geht ja um die Sache“, sagte Stingl, der auch eine Kooperation mit den Grünen nicht ausschloss. Die Ökopartei ist der große Gewinner der Stadtratswahl.

    „Ich freue mich natürlich riesig“, sagte die scheidende Fraktionsvorsitzende Mechthild Destruelle, die dem neuen Gremium nicht mehr angehören wird. „Wir haben einen sehr guten Wahlkampf gemacht.“ Natürlich hätten die Grünen in Neu-Ulm auch von dem allgemeinen Trend profitiert. Wegen der Corona-Krise seien in nächster Zeit keine Sitzungen geplant, aber sie werde alle Mitglieder per E-Mail anschreiben und auch mit den anderen Fraktionen Kontakt aufnehmen. Klar ist für Destruelle, dass die Grünen aus dem Wahlergebnis Ansprüche anmelden können. Ihrer Ansicht nach steht den Grünen der Posten des Zweiten Bürgermeisters zu: „Da müssen wir uns stark machen“, sagte Destruelle. Derzeit ist Antje Esser (PRO) Stellvertreterin von Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU). Dritte Bürgermeisterin ist Rosl Schäufele (SPD).

    Im neuen Stadtrat sind viele neue Gesichter vertreten – und etliche altgediente Kommunalpolitiker nicht mehr dabei, etwa Peter Noll und Hermann Hillmann (CSU), Rainer Juchheim (Grüne), Ulrich Seitz und Günter Kammerer (SPD), Christa Wanke (FDP) und Stephan Salzmann (PRO).

    Gewählt wurden (Stand nach Auszählung von 62 von 63 Gebieten):

    • CSU: Katrin Albsteiger, Christiane Ade, Juliane Lidl-Böck, Johannes Stingl, Thomas Ott, Reinhard Junginger, Susanne Salzmann, Bernhard Maier, Thomas Mayer, Christian Niebling, Serkan Yildirim, Ruth Greiner, Jürgen Salzmann, Erich Niebling, Waltraud Oßwald und Rico Schlegel. Da Albsteiger zur Oberbürgermeisterin gewählt wurde, rückt für sie Martin Salzmann in den Stadtrat nach.
    • Grüne: Walter Zerb, Gerlinde Koch, Ludwig Ott, Cornelia Festl, Gabriele Salzmann, Ernst Burmann, Tilman Hirth, Ute Seibt, Geske-Marie Richter, Hanna Wagner und Ursula Griemens.
    • SPD: Rosl Schäufele, Ulrich Schäufele, Rudolf Erne, Daniel Fürst und Erich Krnavek.
    • Freie Wähler: Roland Prießnitz, Andreas Schuler, Christina Richtmann und Silke Gmeiner.
    • PRO: Antje Esser, Klaus-Werner Lüdtke und Siegfried Meßner.
    • FDP: Alfred Schömig und Günter Gillich.
    • JU: Eva Treu und Joel Hillmann.
    • Bürgerliste/Linke: Karl-Martin Wöhner

    Weitere Ergebnisse zur Wahl finden Sie in unserem Liveblog:

    Live-Blog zu den Kommunalwahlen im Landkreis Neu-Ulm: Das sagen die Parteien zu den Ergebnissen

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