Ob Jogger, Spaziergänger oder Leute, die einfach nur relaxen wollen: Für viele Menschen ist die Donau ein Anziehungspunkt, gerade jetzt im Sommer. Doch so richtig nah ans Wasser kommt man in Neu-Ulm nur an wenigen Stellen. Am Maxplatz beispielsweise gibt es zwar einen kleinen Balkon an der Donau, doch die Böschung daneben ist so steil, dass man nicht runter zum Fluss kommt, ohne Gefahr zu laufen, hineinzufallen. Das soll sich bald ändern. An drei Stellen baut die Stadt Neu-Ulm zusammen mit der LEW Wasserkraft neue Sitzgelegenheiten an der Donau.
Die Bauarbeiten an der Donau in Neu-Ulm beginnen am 19. August am Maxplatz
„Jetzt geht’s los, es wird gebaut“, sagte Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger bei der Vorstellung des Kooperationsprojekts, das Teil des Programms „Flusslandschaften in Schwaben erleben 2.0“ ist, das die LEW Wasserkraft mit 14 Kommunen umsetzt. Das Vorhaben in Neu-Ulm ist das größte dieser von der EU geförderten „Leader“-Projekte.
„Das wird noch mal eine ganz andere Qualität. Unser Fluss wird richtig erlebbar“, schwärmte Stadtbaudirektor Markus Krämer. „Wir bauen Sitzgelegenheiten in die Böschungen hinein“, erläuterte er. Es handle sich um Betonblockstufen mit Sitzauflagen aus Holz. Diese würden sich dezent in die Natur einfügen. „Wir machen das wirklich sensibel“, versicherte Krämer. Gebaut werden die Sitzplätze am Maxplatz, am Schwal und am Jahnufer nahe dem Edwin-Scharff-Haus.
Neue Sitzgelegenheiten entstehen auch am Schwal und am Jahnufer
Die Arbeiten beginnen bereits am Montag, 19. August. Am Maxplatz entstehen Sitzstufen in sechs Reihen mit einer Länge von bis zu 15 Metern. In der Mitte wird eine Treppe integriert. Der Böschungsbereich wird mit Wasserbausteinen und Kies gesichert. Ende September soll dieser Abschnitt fertig sein. Laut Stadtverwaltung wird es zu keinen gesonderten Sperrungen kommen, da der Fuß- und Radweg wegen des Neubaus der Gänstorbrücke derzeit ohnehin nicht nutzbar ist.
Weiter aufgehübscht wird das Donauufer dann ab Montag, 2. September, am Schwal. Die Mauer auf der Nordseite wird auf einer Länge von rund zwölf Metern geöffnet, damit in vier Reihen Sitzplätze eingebaut werden können. Das dauert voraussichtlich bis Mitte Oktober. So lange muss der Kinderspielplatz am Schwal gesperrt werden.
Der Betrieb der Uferbar beim Edwin-Scharff-Haus ist im Sommer nicht beeinträchtigt
Als letzter Abschnitt steht das Jahnufer auf dem Programm, und zwar vom 21. Oktober bis voraussichtlich Ende November. Die Stadt habe sich für diese Reihenfolge entschieden, um den Betrieb der Uferbar nicht zu sehr zu beeinträchtigen, wo jetzt im Hochsommer sehr viel los ist, sagte OB Katrin Albsteiger.
Am Jahnufer werden neue Sitzplätze in die bestehenden Rasentreppen, die während der Landesgartenschau 2008 entstanden, integriert. Sie sollen mehr Komfort bieten und auch nutzbar sein, wenn der Boden feucht ist. Deswegen zeigte sich Albsteiger überzeugt davon, dass die neuen Sitzgelegenheiten deutlich stärker genutzt werden als die bisherigen.
Die Stadt Neu-Ulm zahlt für die Bauarbeiten am Fluss etwa 400.000 Euro
Geplant sind zwei Anlagen mit jeweils fünf Sitzreihen. Dazwischen wird der Rasen belassen, damit der grüne Charakter erhalten bleibt. Während der Arbeiten wird es zu Sperrungen kommen, über die die Stadt noch im Detail informieren wird. Zwischen den Stufenanlagen ist eine kleine Ausbuchtung vorgesehen, die mit Steinen eingefasst wird, die ebenfalls als Sitzgelegenheit dienen. Dort kommen die Bürgerinnen und Bürger künftig ganz nah an den Fluss und können ihre Füße ins Wasser stecken.
Zwar gibt es momentan am Jahnufer eine Kiesbank, die während des Hochwassers angeschwemmt wurde und von Sonnenanbetern genutzt wird. Doch diese ist nicht von Dauer, denn die Stadtwerke werden den Kies voraussichtlich bald wieder ausbaggern. Dies gehöre zu den Unterhaltspflichten der SWU, betonte Katrin Albsteiger. Vielleicht lasse sich ein Teil der Kiesbank erhalten, schränkte Markus Krämer ein, das letzte Wort sei noch nicht gesprochen. Falls aber doch das ganze Gestein wegkommt, bleibt auf jeden Fall die neu von LEW und Stadt geschaffene Bucht.
Die Kosten für das Gesamtvorhaben belaufen sich auf etwa 970.000 Euro. 60 Prozent trägt die EU über den „Leader“-Fördertopf. Zehn Prozent steuern die Lechwerke bei. Der Anteil der Stadt beträgt rund 400.000 Euro.
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