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Neu-Ulm/Memmingen: Drogenhandel in "Lenas Bioladen": Jetzt beginnt der Prozess am Landgericht

Neu-Ulm/Memmingen

Drogenhandel in "Lenas Bioladen": Jetzt beginnt der Prozess am Landgericht

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    Mehr als 50 Kilogramm Marihuana sollen zwei Männer und eine Frau im Darknet verkauft haben. Jetzt beginnt am Landgericht Memmingen der Prozess gegen sie.
    Mehr als 50 Kilogramm Marihuana sollen zwei Männer und eine Frau im Darknet verkauft haben. Jetzt beginnt am Landgericht Memmingen der Prozess gegen sie. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Ein 42-Jähriger aus dem Alb-Donau-Kreis und seine 34-jährige Ehefrau sowie ein 32-Jähriger aus dem Zollernalbkreis müssen sich demnächst vor dem Landgericht Memmingen verantworten. Die Anklage wirft ihnen bandenmäßigen Drogenhandel vor. Sie sollen mehr als 50 Kilogramm Rauschgift über das Darknet, einem verborgenen Bereich des Internets, in dem Nutzer sich anonym bewegen, verkauft haben. Für ihre Geschäfte nutzten sie unter anderem einen Briefkasten in Neu-Ulm.

    Der Drogenshop im Internet hieß "Lenas Bioladen"

    Die Angeklagten nutzten im Darknet den harmlos klingenden Namen "Lenas Bioladen" und boten dort Produkte wie "Lenas Cheese" oder "Lenas Hawaiian Snow" an. Dahinter steckten Drogen, die sie an Käufer aus ganz Deutschland sowie dem benachbarten Ausland vertickten.

    Dem Trio wird laut Landgericht Memmingen vorgeworfen, auf verschiedenen Handelsplattformen im Darknet in 8723 Verkäufen insgesamt 51,3 Kilogramm Cannabisprodukte verkauft und hierfür mindestens 740.000 Euro erlöst zu haben. Zu diesem Zweck sollen sich der 42-Jährige, die 34-Jährige sowie der 32-Jährige spätestens im September 2017 zusammengeschlossen und arbeitsteilig organisiert haben.

    Verschickt wurden die Drogenpäckchen in Neu-Ulm

    Der Jüngere soll die Abnehmer betreut und die Einnahmen verwaltet haben sowie zusammen mit seinem Komplizen Werbung für die Gruppierung gemacht und Verpackungsmaterial bestellt haben, welches an seine damalige Wohnanschrift auf der Schwäbischen Alb geliefert worden sein soll. Der 42-Jährige soll Vakuumiergeräte beschafft haben und die Sendungen in verschiedene Briefkästen, unter anderem in Neu-Ulm, eingeworfen haben. Zusammen mit seiner Ehefrau, die Zahlungen auf ihrem Konto entgegengenommen haben soll, soll er die bestellte Ware am gemeinsamen Wohnort in Blaustein verpackt haben.

    Die Zentralstelle Cybercrime Bayern kam der Sache auf die Spur

    Pro Werktag sollen auf diese Weise zwischen 16 und 48 Sendungen mit Marihuana, verpackt in Groß- oder Maxibriefen, zu einem durchschnittlichen Preis von 20 Euro je Gramm, versandt worden sein. Auf die Schliche kam den Angeklagten schließlich die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB). Nach umfangreichen Ermittlungen wurden im Juli vorigen Jahres die Wohnungen der beiden Männer durchsucht. Die Beamten beschlagnahmten Computer, Handys, Speichermedien, Verpackungsmaterial und andere Beweismittel. Der 42-Jährige und der 32-Jährige sitzen in Untersuchungshaft.

    Den Angeklagten, die sich laut Landgericht bislang nicht zu den Vorwürfen äußern, wird bandenmäßiges unerlaubtes Handel treiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen. Das Gesetz sieht hierfür eine Freiheitsstrafe von fünf bis 15 Jahren vor. Für den umfangreichen Indizienprozess mit zur Zeit elf Zeugen und zwei Sachverständigen sind mehrere Termine vorgesehen. Der Prozess beginnt am 8. April.

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