Er ist 12,5 Meter lang und ragt hoch hinaus – gut sichtbar platziert am Eingangsbereich der Donauklinik Neu-Ulm. Patientinnen und Patienten, Passanten und vor allem Beschäftigten ist er gleich aufgefallen. Um 5 Uhr morgens, pünktlich zum 1. Mai und rechtzeitig zum Frühdienst wurde die Birke aufgestellt. Die Tradition des Maibaumaufstellens reicht bis ins Mittelalter zurück. Der bunt geschmückte Baum symbolisiert das Leben und die Fruchtbarkeit. Im Fall der
Auf dem angebrachten Schild ist folgender Text zu lesen: "Dieser Baum wurde aufgestellt, damit uns'ren Kollegen die Stimmung erhellt! Nach so vielen negativen Zeitungsnachrichten, wird es mal Zeit unsere Meinung zu berichten! Wir alle zusammen geben täglich unser Bestes und wenn ihr's nicht glaubt, dann kommt und testet es! Wir lieben unsere Arbeit und unser Schaffen, das kann uns keiner so schnell madig machen. Auch ihr nicht, ihr zahlreichen Schreiberlinge, lasst uns in Ruhe, wir regeln die Dinge! Wir wollen nur unsere Patienten versorgen, die sind uns wichtig, heute und morgen! Uns großer Dank geht an alle Mitarbeiter! Bleibt bei der Stange, es geht weiter! Ganz herzliche Grüße, Eure Bereichsleitungen"
Ausbleibende Bewerbungen wegen negativer Schlagzeilen über Donauklinik Neu-Ulm
Aufgestellt wurde der Baum von Nicole Henß, Elisabeth Kästle und Dieter Wenisch. Die Bereichsleitungen arbeiten seit mehr als 30 Jahren schon an der Donauklinik Neu-Ulm in den Bereichen Innere, Chirurgie/ Geburtshilfe und Gynäkologie, Intensiv und Anästhesie. Einen Maibaum an der Donauklinik habe es in ihrer Zeit noch nie gegeben, sagt sie. Doch die überwiegend negativen Nachrichten rund um die Klinik hätten sie dazu veranlasst, ein Zeichen setzen zu wollen. Sie habe das Gefühl, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden ist, dass die Donauklinik geschlossen wird. Obwohl dem – stand heute – nicht so ist. Eine Folge dessen: Bewerbungen für offene Stellen, insbesondere in der Pflege, blieben aus, so die Bereichsleitungen.
Zwar herrsche aufgrund der Meldungen in den vergangenen Wochen "Ungewissheit" bei den Beschäftigen, wie es weitergeht. Das normale Tagesgeschäft aber gehe weiter. "Unser Haus ist jeden Tag rappelvoll", sagt Kästle. "Wir fragen uns: Wo sollen die Patienten unterkommen? Noch dazu haben wir gute Bewertungen, machen gute Arbeit." Mit dem nun errichteten Baum wollen die Bereichsleitungen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren weiter zu machen. "Wir stehen für eine qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung im Landkreis Neu-Ulm und darüber hinaus", so Verbundpflegedirektor Jürgen Lehmann.