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Neu-Ulm: Kampf der Anwohner: Offenhausen will die OMV-Tankstelle loswerden

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Kampf der Anwohner: Offenhausen will die OMV-Tankstelle loswerden

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    Nachbarn kämpfen seit Jahren gegen die OMV-Tankstelle in Offenhausen.
    Nachbarn kämpfen seit Jahren gegen die OMV-Tankstelle in Offenhausen. Foto: Ronald Hinzpeter

    Ein Gespenst geht um in Offenhausen, zumindest nach Ansicht etlicher Menschen, die in der Nähe der OMV-Tankstelle leben. Sie fürchten, dass dort in absehbarer Zeit noch ein Fastfood-Betrieb andocken und für Schmutz und Lärm in der Umgebung sorgen könnte. Ganz unbegründet ist die Sorge möglicherweise nicht, denn das

    115 Unterschriften gegen Tankstelle und Fastfood

    Offensichtlich ging es ganz schnell: In nur acht Tagen waren 115 Unterschriften gegen die Ansiedelung eines Schnellrestaurants beieinander. Die liegen nun im Rathaus. Christa Wanke, ehemalige Stadträtin und Anliegerin, hat den Widerstand organisiert. Sie meint: Jetzt sei die Gelegenheit günstig, die komplette Anlage aus Offenhausen rauszubekommen und stattdessen dort eine Art Stadtteilzentrum zu schaffen mit Läden und Wohnungen: "Jetzt oder nie. Das betrifft die ganze Ortschaft und nicht nur die Nachbarn", findet sie.

    Ausgangspunkt ist folgender: Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass der österreichische Energiekonzern OMV seine 285 deutschen Tankstellen für 485 Millionen Euro an die britische EG Group (Euro Garages) verkaufen möchte. Dahinter steht das Brüderpaar Mohsin und Zuber Issa, das nach eigener Darstellung 4500 Niederlassungen in Großbritannien, Europa, USA und Australien betreibt. Die

    Die OMV-Tankstelle sollte schon lange geschlossen sein

    Deshalb hegen Wanke und ihre Mitstreiter von der Stadtrats-FDP die Hoffnung, vielleicht könnte doch noch etwas gehen. Günter Gillich sagte etwa gegenüber unserer Redaktion, die Stadt könnte dem Unternehmen ein Tauschgrundstück anbieten, damit es die Tankstelle aus Offenhausen heraus verlagert. Etwas Vergleichbares gab es bereits. Mitte der 90er-Jahre hatte die Stadt mit dem damaligen Betreiber BP über einen neuen Standort an die Europastraße verhandelt, allerdings mit einer Maßgabe: Nach zehn Jahren müsse die bestehende Tankstelle in Offenhausen geschlossen werden. Das ist nicht passiert, und so gibt es nun die

    Nach Darstellung von Gillich, die er auch in einem Antrag der FDP an die Stadtverwaltung niedergelegt hat, sei im Zuge der Verhandlungen auch eine Konventionalstrafe festgelegt worden, wenn das Energieunternehmen die Vertragsbedingung nicht erfüllt. Die sei 2009 tatsächlich gezahlt wurden, sagte der

    Eine Zukunft für Offenhausen - ohne die OMV-Tankstelle

    Demnächst soll sich also die Neu-Ulmer Kommunalpolitik erneut mit der leidigen Tankstellenproblematik befassen. An der haben sich schon mehrere Oberbürgermeister abgearbeitet, angefangen mit Peter Biebl, Rathauschef von 1977 bis 1995. Seine Nachfolgerin Beate Merk habe sich "offensiv im Sinne der Nachbarschaftsinitiative für eine Auslagerung der Tankstelle zugunsten eines urbanen Zentrums" eingesetzt, lobt die FDP. Ein solches Zentrum wünschen sich Partei und Anwohner immer noch, denn es seien viele Einkaufsmöglichkeiten in den Stadtteil verschwunden. Die Freidemokraten wittern angesichts des geplanten Geschäfts Morgenluft: "Jetzt, vor dem Verkauf der OMV an die EG Group, ist unserer Ansicht nach der richtige Zeitpunkt, die Weichen für eine Zukunftsentwicklung von Offenhausen zu stellen."

    Und was sagt die Stadtverwaltung dazu? Nichts. Rathaussprecherin Sandra Lützel erklärte auf Anfrage, solche Liegenschaftsangelegenheiten seien nicht öffentlich zu behandeln, deshalb bedauert sie, keine Auskunft geben zu können. Und so dürfte denn das Thema im nächsten Bau- und Umweltausschuss vermutlich teilweise hinter verschlossenen Türen behandelt werden.

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