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Neu-Ulm: Illegale Müllkippe mitten in Neu-Ulm: Hier stinkt’s zum Himmel

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Illegale Müllkippe mitten in Neu-Ulm: Hier stinkt’s zum Himmel

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    Wenig einladend: Gleich hinter dieser Mauer befinden sich Parkplätze für Mitarbeiter der Stadt Neu-Ulm sowie für Besucher eines Radiologie-Zentrums sowie der Stadtbibliothek.
    Wenig einladend: Gleich hinter dieser Mauer befinden sich Parkplätze für Mitarbeiter der Stadt Neu-Ulm sowie für Besucher eines Radiologie-Zentrums sowie der Stadtbibliothek. Foto: Oliver Helmstädter

    Wie zum Hohn hängt ein Schild an der Wand: „Abstellen von Gelben Säcken verboten! Verstöße werden angezeigt!“ Doch Woche für Woche stapeln sich hier die Müllsäcke. Es sind aber nicht einmal die stinkenden Gelben Säcke, die Anwohner wie Marita Gramm verzweifeln lassen. „Hier ist eine illegale Müllkippe entstanden“, sagt die Neu-Ulmerin, die seit 20 Jahren aus ihrer Wohnung den Blick auf den Parkplatz der Stadtbücherei genießt.

    Ausrangierte Couchgarnitur samt Tisch auf dem Gehsteig in Neu-Ulm

    Seit „vier oder fünf Jahren“ schweife der Blick jedoch über Müllberge. Am Dienstag war es eine ausrangierte Couchgarnitur samt Tisch, der dort entsorgt wird. Einen alten Fernseher habe jemand mitgenommen. Dafür ist der Blick frei auf alte Farbeimer, die direkt neben den Hinweisschildern der Stadtbücherei und dem Radiologie-Zentrum vor sich hingammeln. Am Dienstag wurden immerhin die dort illegal gesammelten Gelben Säcke von einem Vöhringer Abfallentsorgungsunternehmen abgeholt.

    Windeln und Küchenabfälle in Gelben Säcken

    Unter Mitarbeitern ist der Platz in der Neu-Ulmer Innenstadt berühmt berüchtigt: Ein Mitarbeiter zeigt unserer Zeitung, was sich in den vielen Gelben Säcken befinden: Windeln und Küchenabfälle. „Eigentlich dürfte ich das gar nicht mitnehmen“, sagt der Entsorger. Er habe aber den Auftrag, beide Augen zuzudrücken. Seit Jahren stinkt’s hier zum Himmel. Das bestätigt sowohl der Müllmann und Anwohner, die spontan ihren Unmut äußern: „Das ist eine Sauerei hier.“

    Illegale Müllkippe: Stadt Neu-Ulm reagiert nach Anfrage

    Was Anwohner wie Marita Gramm besonders aufregt: Direkt hinter der innerstädtischen Müllkippe befinden sich Mitarbeiterparkplätze der Stadt Neu-Ulm. Allein deswegen müsse das Problem im Rathaus bekannt sein. Doch damit nicht genug: Gramm habe sich auf Versammlungen persönlich an den Amtsvorgänger von Katrin Albsteiger gewandt. „Doch das hat ihn nicht interessiert“, sagt Gramm über Gerold Noerenberg.

    Nun hofft Gramm auf Albsteiger, die seit Mai in Amt und Würden ist. Schließlich müsse es auch im Interesse der Stadt sein, dass ein einstiges Vorzeigeprojekt nicht dauerhaft zur Müllkippe verkomme. Die 2013 neu gestaltete Maximilianstraße ist Teil der „Grünen Brücke“ für Radfahrer und Fußgänger von der Donau in der Neu-Ulmer Stadtmitte bis in die Landschaft am Badesee in Ludwigsfeld.

    Die Neu-Ulmer Stadtverwaltung wurde nach eigenen Angaben nach einer Anfrage unserer Zeitung aktiv: „Der Baubetriebshof räumt alles weg“, sagt eine Sprecherin der Stadt gegenüber unserer Zeitung. Die Müllproblematik an dieser Stelle sei im Rathaus durchaus bekannt. „Das ist sehr ärgerlich.“ Es sei aber schwierig, dagegen vorzugehen. Nun würden die Rathausmitarbeiter detektivisch vorgehen müssen: Im Unrat seien Adressen gefunden worden, die möglicherweise Rückschlüsse auf die Müllsünder zulassen würden.

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