Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Neu-Ulm: ICE-Trasse: Das sagt die Burlafinger Initiative zur Entscheidung im Stadtrat

Neu-Ulm

ICE-Trasse: Das sagt die Burlafinger Initiative zur Entscheidung im Stadtrat

    • |
    Vier statt zwei Gleise durch Burlafingen? Die Stadt Neu-Ulm wird für die neue ICE-Trasse zwischen Ulm und Augsburg keinen Favoriten benennen.
    Vier statt zwei Gleise durch Burlafingen? Die Stadt Neu-Ulm wird für die neue ICE-Trasse zwischen Ulm und Augsburg keinen Favoriten benennen. Foto: Alexander Kaya

    Es hatte sich angedeutet, nun steht fest: Die Stadt Neu-Ulm wird in ihrer Stellungnahme an die Deutsche Bahn zur neuen ICE-Trasse zwischen Ulm und Augsburg keine Variante favorisieren. So hat es der Neu-Ulmer Stadtrat am Mittwochabend entschieden. Dabei hatte die Verwaltung einen klaren Favoriten ausgemacht, nämlich den Ausbau der Bestandsstrecke. Weil das aber zur Folge hätte, dass künftig vier statt nur zwei Gleise durch Burlafingen gehen, regte sich vor allem dort Widerstand. Eine Initiative sammelte mehr als 900 Unterschriften. Was hält jene Gruppierung nun von der Entscheidung des Stadtrates? 

    Peter Linder, einer der Initiatoren der Burlafinger Unterschriftenaktion, war bei der Sitzung im Rathaus dabei. "Es waren weniger Burlafinger da als gedacht", sagt er. Mit dem Ausgang aber seien er sowie seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter "zufrieden". Von der neuen Beschlussvorlage der Verwaltung, dass eben doch keine Variante priorisiert werden soll, seien sie "überrascht" gewesen. Davon hätten sie nichts gewusst. Sie hätten erwartet, dass es ein Voting "gegen Burlafingen" gibt. 

    "Niederlage für Stadtbaudirektor": So wertet die Burlafinger Initiative die ICE-Trassen-Entscheidung

    Doch dem kam nicht so. Linder wertet das als "Niederlage für Stadtbaudirektor Krämer". Der habe bis zuletzt immer so getan, als wäre nichts entschieden. Dann aber Argumente, die gegen Ausbau der Bestandsstrecke sprechen würden, "verwässert" oder gar "unterschlagen". Die Rolle von Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU), die in Burlafingen wohnt, nennt Linder "schwierig". "Wir hätten schon gehofft, dass sie für Burlafingen Partei ergreift." Albsteiger hatte die Trasse durch Burlafingen vor der Sitzung für "durchaus sinnvoll" und "gar nicht so schlecht" beschrieben. "Das könnte eine gute Geschichte werden", sagte sie im Gespräch mit unserer Redaktion.

    Dass mit der Entscheidung jetzt lediglich die Priorisierung wegfällt, die fachliche Bewertung der Situation in Neu-Ulm durch die Stadtverwaltung aber die gleiche bleibt, sieht Linder nicht als Problem an. Die Entscheidungsfindung sei jetzt offener, sagt er. Er geht nicht davon aus, dass Vertreter von Politik, Bahn oder Behörden in Augsburg, München oder Berlin sich die Lage hier noch einmal genauer anschauen würden, sondern dem folgten, wie seitens des Stadtrates entschieden oder "nicht-entschieden" worden sei. "Deswegen sind wir schon zufrieden, wie es gelaufen ist." 

    Neue ICE-Trasse Ulm–Augsburg: Was sich die Burlafinger Initiative gewünscht hätte

    Gewünscht hätten sie sich natürlich noch etwas mehr: Eine klare Abstimmung gegen den Ausbau. "Aber", sagt Linder, "das war uns klar, das kriegen wir nicht." Erhofft habe er sich noch, dass die Entscheidung noch einmal vertagt werde. So hätten die Initiative ihre Standpunkte klarer machen können. Positiv bewertet er, dass ihre Bürgerbefragung "Eindruck hinterlassen hat" und dadurch ihre Bedürfnisse gesehen wurden. Jedoch glaubt er, dass die Unterschriftenaktion allein nichts bewirkt hätte. Auch die Stellungnahme der IHK Schwaben, die sich eine Kombinationslösung aus den Trassenvarianten türkis und orange aussprach, habe ihren Teil dazu beigetragen. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden