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Neu-Ulm/Holzheim: So geht es mit dem Klärwerk in Steinheim weiter

Neu-Ulm/Holzheim

So geht es mit dem Klärwerk in Steinheim weiter

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    Blick voraus auf der „Kommandobrücke“ des Kläranlagen-Zweckverbandes: OB Katrin Albsteiger und Bürgermeister Thomas Hartmann. Die Aufnahme entstand im Sommer vorigen Jahres.
    Blick voraus auf der „Kommandobrücke“ des Kläranlagen-Zweckverbandes: OB Katrin Albsteiger und Bürgermeister Thomas Hartmann. Die Aufnahme entstand im Sommer vorigen Jahres. Foto: Willi Baur (Archivfoto)

    Für ein schwieriges Dauer-Thema beim Gemeinschaftsklärwerk nördlich des Neu-Ulmer Stadtteils Steinheim zeichnet sich jetzt eine Lösung ab: Der Klärschlamm soll künftig mittels einer Kompaktanlage vor Ort entwässert und erst danach im Klärwerk Steinhäule entsorgt oder landwirtschaftlich verwertet werden.

    Dafür hat sich kürzlich die Verbandsversammlung des Zweckverbandes auf Vorschlag von Betriebsleiter Jochen Meissner einmütig ausgesprochen. Die Verantwortlichen der Kläranlage, die von der Stadt und ihrer Nachbargemeinde Holzheim gemeinsam betrieben wird, versprechen sich davon mehrere Vorteile.

    Klärwerk Steinheim: Landwirte fallen künftig als Abnehmer weg

    „Mittelfristig ist aufgrund der politischen Vorgaben damit zu rechnen, dass eine landwirtschaftliche Verwertung des Klärschlammes nicht mehr möglich sein wird“, sagte Meissner. Zudem könnte es bei einer reduzierten Zahl von Abnehmern aus der Landwirtschaft zu Engpässen bei der Schlammspeicherung kommen.

    „Deshalb müssen wir rechtzeitig andere Wege zur Entsorgung planen und sichern“, so der Betriebsleiter weiter. Wohl auch der im Vorjahr neu in das Gremium gewählten Mitglieder wegen erinnerte er daran, dass sich der Zweckverband anhand einer Studie schon 2017 mit der Problematik beschäftigt habe. Seinerzeit war eine eigene Schlammentwässerung Meissner zufolge mit Kosten von fast 600.000 Euro noch zu teuer, die Entsorgung des nicht entwässerten Klärschlammes am Steinhäule oder durch die Landwirtschaft damit die günstigste Variante.

    Der Betrieb des Klärwerks im Neu-Ulmer Stadtteil Steinheim ist gesichert

    Aber das Warten hat sich offenbar gelohnt. Die jetzt verfügbare und vorgesehene Kompaktanlage soll nur noch rund 60.000 Euro kosten, insgesamt beziffert Meissner die Kosten auf rund 100.000 Euro, Container, Fördertechnik und Leitungen inklusive. Verglichen mit der Direktentsorgung des nassen Klärschlammes soll sich diese Lösung nach rund sieben Jahren amortisieren. Aber nicht nur: Der Fachmann geht auch davon aus, dass mit der Kompaktanlage der Betrieb des Klärwerks und die Qualität des gereinigten Abwassers längerfristig gesichert werden. Überdies rechnet Meissner aufgrund der reduzierten Schlammtransporte mit Kohlenstoffdioxid-Einsparungen von fast 3600 Kilogramm pro Jahr. „Leider ist ein von uns in diesem Zusammenhang eingereichter Förderantrag abgelehnt worden“, bedauerte der Betriebsleiter. Offenbar würden vom Bund nur größere Anlagen gefördert.

    „Investitionen wie diese schlagen sich natürlich auch im Haushalt nieder“, machte Kämmerin Katrin Müller-Gau von der Verwaltungsgemeinschaft Pfaffenhofen deutlich. Ansonsten weise der Etat, der sich auf insgesamt 419.000 Euro beläuft, verglichen mit dem Vorjahr keine nennenswerten Veränderungen auf.

    Das sagt Holzheims Bürgermeister Thomas Hartmann

    Der Mitte vergangenen Jahres auf Basis einer speziellen Studie intensiv diskutierte langfristige Weiterbetrieb der Kläranlage war bei der Sitzung kein Thema. „Hier gibt es momentan keinen Handlungsbedarf“, sagte Holzheimes Bürgermeister Thomas Hartmann als Vorsitzender des Zweckverbandes auf Nachfrage unserer Redaktion. Hartmann, der in dieser Funktion von Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger vertreten wird, lobte in diesem Zusammenhang die umsichtige Arbeit des Betriebsleiters und der Verantwortlichen vor Ort.

    „Mit den aktuellen Reinigungswerten und den jetzt beschlossenen Investitionen ist der Weiterbetrieb für die kommenden Jahre absolut gesichert,“ sind Hartmann und Meissner überzeugt. Vor weiteren Überlegungen will der Bürgermeister ohnehin die Entwicklung der kommunalen Finanzlage abwarten: „Die wird sicher spannend.“

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