Als "höchst gefährlich" und "untragbar" beschrieb Hans Ott aus Pfuhl die Verkehrssituation an der Brücke über die A7 zwischen Finningen und Holzheim. Als er dort mit seiner Frau den Weg das Fahrrad schiebend passieren wollte, wäre es beinahe zum Unfall gekommen, berichtete er im Mai 2022. Sein Hilferuf vor knapp zwei Jahren scheint nun tatsächlich Wirkung zu zeigen. Noch in diesem Jahr soll das 1974 errichtete Bauwerk erneuert werden. Für die Arbeiten wird eine Vollsperrung der Autobahn notwendig sein.
Im Zuge der Berichterstattung unserer Redaktion sei man damals an die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern, die für den Unterhalt der Brücke zuständig ist, herangetreten, wie Jürgen Gleixner vom Staatlichen Bauamt Krumbach im Gespräch mit unserer Redaktion am Donnerstag berichtet. Bei einer Prüfung habe sich herausgestellt, dass das 50 Jahre alte Brückenbauwerk in einem schlechten baulichen Zustand ist und zudem nicht über einen ausreichend breiten Verkehrsraum für Fußgänger und Radfahrer verfügt. Auch die Schutzeinrichtungen für abirrende Kraftfahrzeuge entspreche nicht den aktuellen Sicherheitsanforderungen.
Radweg auf A7-Brücke bei Holzheim wird von 1,50 auf drei Meter erweitert
Auf der Grundlage jener Untersuchungen hätten sich Autobahn GmbH und das Staatliche Bauamt, für Staatstraße St 2021 zuständig, sodann dazu entschieden, die Brücke durch einen zeitgemäßen Neubau zu ersetzen. Eine Verbreiterung der Brücke scheide aufgrund der statischen Konstruktion aus und gelte zudem als "unwirtschaftlich". Der bestehende Geh- und Radweg auf der südlichen Brückenseite aber soll verbreitert werden, von aktuell 1,50 Meter ohne Schutzplanke auf drei Meter mit einer zusätzlichen Stahlschutzplanke zu den Autos hin.
Mit vorbereitenden Arbeiten für den Bau ist bereits begonnen worden. Erste Bäume und Sträucher wurden bereits vergangenes Wochenende entfernt. Ein Baum müsse nun noch gefällt werden. Dass die Rodungsarbeiten schon jetzt stattfinden, liege daran, weil sie außerhalb der Vogelschutzzeit erfolgen müssen, erklärt Gleixner. Der eigentlich Baubeginn ist in diesem Herbst geplant. Die Fertigstellung soll im Sommer 2025 erfolgen. Die Kosten der Maßnahme in Höhe von voraussichtlich circa vier Millionen Euro teilen sich die Autobahn GmbH des Bundes und der Freistaat Bayern.
Für den Brückenneubau muss die A7 zeitweise voll gesperrt werden
Die Staatsstraße zwischen Finningen und Holzheim wird im betroffenen Streckenabschnitt während der Bauarbeiten gesperrt. Auch auf der A7 sind Verkehrsbeeinträchtigungen zu erwarten. So werden für den Abbruch der bestehenden Brücke und das Einheben der neuen Brückenträger Vollsperrungen der Autobahn erforderlich. Entsprechend dafür notwendige Umleitungen werden derzeit mit den zuständigen Straßenverkehrsbehörden abgestimmt. Auch wenn der sechsspurige A7-Ausbau inzwischen auf einen bislang unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft verschoben wurde. Der Brückenneubau wird laut Gleixner etwa, aber unwesentlich höher ausfallen, sodass im Fall des Falles sechs Spuren darunter Platz hätten.