Als „höchst gefährlich“ und „untragbar“ beschrieb Hans Ott aus Pfuhl jüngst die Verkehrssituation an der Brücke über die A7 zwischen Finningen und Neuhausen. Beinahe, so berichtete er, wäre es zu einem Unfall gekommen, als er dort mit seiner Frau den Weg das Fahrrad schiebend passieren wollte. Er wandte sich anschließend an unsere Redaktion sowie an Neu-Ulmer Stadträte mit einem Hilferuf: Da muss sich etwas ändern. Und nun scheint tatsächlich Bewegung in die Angelegenheit zu kommen.
„Es ist richtig, dass wir mittelfristig, gemeinsam mit der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern, Außenstelle Kempten, einen Ersatzneubau des Brückenbauwerks anstreben“, teilt Jürgen Gleixner vom Staatlichen Bauamt Krumbach auf Nachfrage mit. Was jedoch unter „mittelfristig“ zu verstehen ist, lässt er offen. „Genaue Termine können derzeit leider noch nicht benannt werden. Vonseiten der Autobahn GmbH des Bundes und dem Staatlichen Bauamt Krumbach wird jedoch eine zeitnahe Umsetzung des Ersatzneubaus angestrebt“, so Gleixner weiter.
Neue Brücke zwischen Finningen und Neuhausen: Warum es so lange dauert
Laut Rudolf Erne, Neu-Ulmer SPD-Stadtrat, ist am Rande der offiziellen Einweihungsveranstaltung der neu ausgebauten B10 in Neu-Ulm vor gut zwei Wochen von einem groben Umsetzungstermin in circa vier Jahren die Rede gewesen. Dass das so lange dauert, habe mehrere Gründe: Für den Ersatzneubau seien zahlreiche Planungsschritte notwendig, erklärt Gleixner. Der Baugrund müsse erkundet und bewertet werden. Natur- und artenschutzrechtliche Untersuchungen seien erforderlich. Zudem müsse bedacht werden, wie der Abbruch vonstattengehen kann, während darunter auf der Autobahn der Verkehr weiter fließen kann. Und erst, wenn die Planungen dann feststehen, müssten die Leistungen noch öffentlich ausgeschrieben werden. „All diese Schritte erfordern einen gewissen Zeitbedarf, sodass eine kurzfristige Lösung leider nicht möglich ist.“
Derzeit werde eine Vereinbarung mit der Autobahn GmbH abgestimmt, die Planung, Baudurchführung und Kostentragung regelt. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf circa vier Millionen Euro. Die neue Brücke soll dann auf einer Seite einen „ausreichend breiten“ Geh- und Radweg haben. Zudem sollen Schutzeinrichtungen auf dem Bauwerk angeordnet werden. Zwar werde auch untersucht, ob die Brücke insgesamt verbreitert werden kann. Gleixner vermutet aber, dass das an der Konstruktion des bestehenden Bauwerks scheitern könnte. Zudem sei zu erwarten, dass aufgrund des Bauwerksalters von rund 48 Jahren eine Instandsetzung und Verbreiterung nicht wirtschaftlich ist.