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Ulm/Neu-Ulm: Hält der marode Donausteg – oder muss er neu gebaut werden?

Ulm/Neu-Ulm

Hält der marode Donausteg – oder muss er neu gebaut werden?

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    Der verrammelte Donausteg zwischen Offenhausen und Friedrichsau: Momentan ruhen die Arbeiten, doch nach dem 8. Januar soll es weitergehen.
    Der verrammelte Donausteg zwischen Offenhausen und Friedrichsau: Momentan ruhen die Arbeiten, doch nach dem 8. Januar soll es weitergehen. Foto: Alexander Kaya

    Momentan tut sich nichts am Friedrichsausteg, doch ab 8. Januar sollen die Arbeiten wieder anlaufen. Die Frage ist, wie lange die Brücke nach der Notsanierung hält. Schließlich überqueren dort normalerweise sehr viele Menschen täglich zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Donau. Die SPD-Fraktion im Neu-Ulmer Stadtrat macht deshalb Druck und will von der Stadt wissen, wie es mit dem Donausteg weitergeht. 

    So wie 2023 kann es mit dem Donausteg nicht weitergehen, findet die SPD

    Die Verwaltung solle erklären, ob es möglich sei, den Steg zeitnah so zu sanieren, dass er noch längerfristiger hält, oder ob es nicht angebracht wäre, schnellstmöglich einen Neubau zu realisieren, schreiben die Genossen in einem Antrag an Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU). Im vergangenen Jahr sei die Situation am Steg sehr unbefriedigend gewesen – erst die Schließung im Frühjahr, dann eine eingeschränkte Öffnung im Sommer und schließlich die erneute Schließung im Oktober, die immer noch andauert. "Es mussten oft große Umwege in Kauf genommen werden", beklagt die SPD. 

    "Wenn das Ergebnis der jetzigen Sanierung so ist, dass eine uneingeschränkte Nutzung für längere Zeit wieder möglich ist oder dass der Steg durch entsprechende zusätzliche Baumaßnahmen zeitnah in diesen Zustand versetzt werden kann, dann ist es in Ordnung", heißt es in dem Schreiben, das von Rudolf Erne und Daniel Fürst unterzeichnet ist. "Was sich aber nicht verstetigen darf, ist ein Zustand wie im Jahr 2023." 

    Die Arbeiten am Friedrichsausteg sollen bis Ende Januar fertig sein

    Die Finanzplanung der Stadt sehe in den nächsten vier Jahren etwa eine Million Euro für Ingenieursleistungen bis zur Ausführungsplanung vor, schreibt die Fraktion. Das lasse noch eine lange Zeit der Unsicherheit bis zu einem möglichen Neubau befürchten. "Diese Hängepartie sollte ein Ende haben", fordern die Sozialdemokraten. "Und wenn eine baldige dauerhafte Sanierung nicht möglich ist, sollte zeitnah ein Neubau realisiert werden." 

    Eigentlich hätten die Arbeiten an der Brücke bereits im Dezember abgeschlossen sein sollen. Doch der Wintereinbruch, mehrere Hochwasserwellen und Vandalismus führten laut Stadt zu einer Verzögerung. Der Witterungsschutz am Steg sei mehrfach nachts beschädigt worden. Deshalb wurden die Arbeiten vor Weihnachten unterbrochen. Nach den Ferien soll es weitergehen. Unter anderem stehen noch Beton- und Abdichtungsarbeiten an. Ende Januar sollen sie abgeschlossen sein. 

    Allerdings ist die Brücke dann nur so weit stabilisiert, dass sie wieder gefahrlos betreten werden kann. Die Stadt sprach von einer Notsanierung. Wie lange der Steg nach diesen Maßnahmen noch halte, sei schwer abzuschätzen, erklärte der stellvertretende Pressesprecher Sebastian Kaida auf Nachfrage unserer Redaktion. Das Bauwerk sei intensiv geprüft worden. "Eine konkrete Einschätzung der Lebensdauer kann jedoch nicht erfolgen." 

    Ziel sei es, das Bauwerk so lange zu erhalten beziehungsweise eine Sanierung zurückzustellen, bis die Maßnahme Gänstorbrücke abgeschlossen sei, damit der Rad- und Fußverkehr eine geeignete Alternative habe. Die Vorbereitungen für den Bau der neuen Gänstorbrücke haben bereits vergangenes Jahr begonnen, heuer soll es richtig losgehen. Bis 2027 soll der Ersatzbau fertig sein. So lange muss daher auch der Friedrichsausteg halten. 

    Neubau oder nicht? Der Neu-Ulmer Stadtrat soll noch heuer entscheiden

    Ob er dann gründlich saniert oder neu gebaut wird, steht aber noch nicht fest. Sobald die Ergebnisse der ingenieurtechnischen Untersuchungen ausgewertet seien, könne das weitere Verfahren festgelegt werden, erklärte Sebastian Kaida von der Stadt. "Dies bedarf eines politischen Beschlusses." Eine Entscheidung soll noch im ersten Quartal dieses Jahres fallen. Für den Fall, dass sich der Stadtrat zu einem Neubau entschließt, stehen im Haushalt 2024 bereits 150.000 Euro für einen Planungswettbewerb. 

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