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Neu-Ulm/Günzburg: Katastrophale Zustände: Polizei stoppt illegale Hundezucht im Bibertal

Neu-Ulm/Günzburg

Katastrophale Zustände: Polizei stoppt illegale Hundezucht im Bibertal

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    Laut dem Deutschen Tierschutzbund hat sich die Zahl der illegal gehandelten Hunde im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 fast verdreifacht.
    Laut dem Deutschen Tierschutzbund hat sich die Zahl der illegal gehandelten Hunde im Corona-Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 fast verdreifacht. Foto: Marion Wünn/Tierschutzverein Stuttgart/dpa (Symbolbild)

    Die Neu-Ulmer Polizei hat bei einer Durchsuchung am Montag bei angeblichen Hundezüchtern aus dem Kreis Günzburg katastrophale Bedingungen vorgefunden. Ihnen wurden daraufhin 20 Hunde und eine Katze entzogen, da die sich einem schlechten gesundheitlichen Zustand befanden. Gegen die 57-jährigen Hundezüchterin und deren 18-jährigem Enkel wird wegen Diebstahls, Steuerhinterziehung und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.

    Wie die Polizei am Dienstag mitteilt, ging dem Einsatz am Montag eine Anzeige einer 68-Jähriger aus Neu-Ulm voraus. Sie hatte sich am 21. Mai an die Polizei gewandt wegen eines Diebstahls ihres Hundes. Den hatte sie einige Zeit zuvor von einer angeblichen Züchterin aus dem Bibertal erworben.

    Die Züchterin sei laut der Anzeige nach einiger Zeit wieder bei der 68-Jährigen aufgetaucht und habe den Hund an sich genommen, da dieser angeblich unpfleglich behandelt werden würde.

    Die Züchterin selbst erstattete deshalb Anzeige bei der Polizeiinspektion Günzburg. Diese Vorwürfe wurden durch die 68-Jährige jedoch bestritten.

    Entsprechende Zucht war bei den Behörden nicht angemeldet

    Im Zuge der weiteren Ermittlungen sei laut Polizei dann aber festgestellt worden, dass eine entsprechende Zucht bei den zuständigen Behörden nicht angemeldet war.

    Aufgrund des vermeintlichen Diebstahls und der weiteren Erkenntnisse hierzu wurde durch die Staatsanwaltschaft Memmingen ein Durchsuchungsbeschluss beim Amtsgericht Memmingen beantragt. Am Montagnachmittag wurde daraufhin der richterliche Durchsuchungsbeschluss durch Polizeikräfte aus Neu-Ulm und Günzburg zusammen mit zwei Polizeihundeführern vollzogen. Mit dabei waren auch zwei Tierärzte des Veterinäramtes.

    Bei der Durchsuchung fanden die Ermittler bei der tatverdächtigen 57-jährigen Hundezüchterin und deren 18-jährigem Enkel, die im Landkreis Günzburg wohnhaft sind, dann die 20 Hunde und eine Katze vor. Bei den Hunden handelte es sich hauptsächlich um die derzeit angesagte Rasse „Cavapoo“, eine Mischung aus Pudel und King-Charles-Spaniel.

    Aufgrund der katastrophalen Haltungsbedingungen und des schlechten gesundheitlichen Zustandes wurden alle Tiere den Besitzern auf Anordnung der Veterinäre vorläufig entzogen. Sie wurden in mehreren umliegenden Tierheimen untergebracht.

    Angebliche Züchter verkauften ihre Hunde in ganz Deutschland

    Im Rahmen der Ermittlungen wurde festgestellt, dass die beiden Züchter in ihrem Haus eine nicht angemeldete Hundezucht betrieben und dabei Kaufinteressenten im ganzen Bundesgebiet bedienten. Auch der zuvor entwendete Hund konnte bei der Hausdurchsuchung wieder aufgefunden werden. (AZ)

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