Im Neu-Ulmer Stadtteil Ludwigsfeld ist es am Montagabend, gegen 19 Uhr, zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. Ein 86-Jähriger hatte sich trotz lebensbedrohlichem Zustand geweigert, den Rettungsdienst in ein Krankenhaus zu begleiten. Weil der Verdacht bestand, der Senior könnte im Besitz von Waffen sein, rückten mehrere Streifen an. Erst nach knapp drei Stunden war der Einsatz beendet.
Wie die Polizei am Dienstag mitteilt, war der 86-Jährige zunächst alleinbeteiligt zu Fall gekommen. Ein aufmerksamer Nachbar hatte ihn danach nach Hause gebracht sowie den Rettungsdienst verständigt. Bei einer ersten Untersuchung in der Wohnung des 86-Jährigen hätten die Sanitäter festgestellt, dass der Mann aufgrund der zugezogenen Verletzungen in Verbindung mit anderen Vorerkrankungen in einem „lebensbedrohlichen Zustand“ war. Er sei „dringend behandlungsbedürftig“ gewesen, heißt es.
Nachdem das dem 86-Jährigen eröffnet worden sei, habe er sich jedoch geweigert, den Rettungsdienst in ein nahegelegenes Krankenhaus zu begleiten. Aufgrund dessen sei die Polizei hinzugezogen worden. In der Folge soll der Mann die Sanitäter bedroht haben. Zudem sei der Verdacht entstanden, dass der Mann im Besitz von Schusswaffen war. Der Rettungsdienst habe sich daraufhin aus der Wohnung zurückgezogen und die Polizeiinspektion Neu-Ulm verständigt.
Zahlreiche Streifenbesatzungen, auch von umliegenden Dienststellen, wurden nach Ludwigsfeld entsandt, um sicherzustellen, dass keine Personen gefährdet werden. Der 86-Jährige habe eine Kontaktaufnahme seitens der Polizei verweigert. Gleichzeitig aber habe sich der Verdacht erhärtete, dass der Mann im Besitz von Waffen ist. Es seien weitere Polizeikräfte hinzurufen worden, um in die Wohnung vorzudringen. Auch das Spezialeinsatzkommando war vor Ort, wie eine Polizeisprecherin bestätigt. Einsatzkräfte hätten den Senior letztlich darin angetroffen und hätten ihn „widerstandslos“ festgenommen.
Der 86-Jährige wurde an den Rettungsdienst übergeben und in ein Krankenhaus gebracht. Er war nach Polizeiangaben legal im Besitz von Schusswaffen. Um wie viele und welche genau, will eine Sprecherin nicht konkretisieren. Die Polizei nahm die Waffen jedoch an sich und stellte sie sicher. Durch das polizeiliche Einschreiten sei niemand verletzt worden, heißt es. (AZ)
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