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Neu-Ulm - Gerlenhofen: Nach erneutem schwerem Unfall: Wann kommt die Schranke am Bahnübergang?

Neu-Ulm - Gerlenhofen

Nach erneutem schwerem Unfall: Wann kommt die Schranke am Bahnübergang?

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    Am Bahnübergang in Gerlenhofen ereignen sich immer wieder schwere Unfälle. Vergangene Woche wurde ein Radfahrer von einem Zug erfasst.
    Am Bahnübergang in Gerlenhofen ereignen sich immer wieder schwere Unfälle. Vergangene Woche wurde ein Radfahrer von einem Zug erfasst. Foto: Thomas Heckmann

    Am unbeschrankten Bahnübergang an der St.-Wolfgang-Straße kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Vergangenen Freitag wurde dort ein 77-jähriger Fahrradfahrer von einem Zug erfasst und schwer verletzt. Die Lokführerin des Regionalzugs hatte noch eine Notbremsung durchgeführt, konnte den Zusammenstoß aber nicht verhindern. Der Umbau der gefährlichen Querungsstelle ist zwar beschlossene Sache, doch die Planung ist sehr langwierig. Deshalb hat die Stadt bereits erste Maßnahmen ergriffen, um den Übergang vorläufig sicherer zu machen. 

    Bislang ist der Bahnübergang in Gerlenhofen unbeschrankt

    Bislang ist die Querung mit einem Andreaskreuz und einer Lichtanlage gesichert. Künftig soll dort eine Schranke angebracht werden. "Mit den Planungen haben wir bereits begonnen", teilte Sebastian Kaida, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Neu-Ulm, mit. Die Erneuerung des Bahnübergangs sei allerdings sehr aufwendig. Zuständig dafür sei die Bahn, die nach einem Beschluss des Umweltausschusses im März vorigen Jahres den Planungsauftrag für den Umbau erhielt. 

    Am Bahnübergang bei Hainsfarth kommt es am 28. September 2022 zu einem schweren Unfall: Ein Autofahrer hatte übersehen, dass es dort keine Schranken gibt.
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    Immer wieder kommt es in der Region zu Zugunfällen. Ein Überblick in Bildern.

    "Auf technischer Seite müssen alle Gegebenheiten an Strecke, Umgebung, Fahrzeugen, Stellwerken sowie Instandhaltungspersonal ins Auge gefasst werden", erläuterte Kaida. Auch die bürokratischen Hürden seien vielfältig. So gehörten unter anderem Voruntersuchungen zur verkehrlichen Entwicklung, Kampfmittel- und Altlastensondierungen sowie umweltrechtliche Belange zu den Vorbereitungen. Der Übergangsbereich werde "drei- bis viermal so groß wie bisher", so Kaida. Etwa bis Herbst 2025 könnten die Bauarbeiten abgeschlossen sein. 

    Was die Stadt Neu-Ulm seit vorigem Jahr für mehr Sicherheit getan hat

    "In Abstimmung mit der Bahn wurde bereits einiges über die bestehenden Sicherungsmaßnahmen hinaus unternommen, um zusätzlich auf den Gefahrenbereich aufmerksam zu machen", teilte Kaida mit. So seien zusätzliche Schilder aufgestellt und Markierungen auf der Straße angebracht worden – zum einen eine Art "roter Teppich" auf der Fahrbahn, zum anderen sogenannte "weiße Haifischzähne". Das sind aufgemalte Dreiecke, die vor einer gefährlichen Kreuzung warnen. Dies sei bereits im Juli vergangenen Jahres erfolgt. "Weitere Schritte werden geprüft", so der Sprecher der Stadt. Nach dem neuerlichen Zusammenstoß an der Kreuzung werde sich die Stadtverwaltung in Kürze mit Vertretern der Bahn treffen, um den Vorfall zu analysieren. 

    In der Vergangenheit haben sich an der St.-Wolfgang-Straße mehrere tödliche Unfälle ereignet. Im März 2016 wurde eine 89-jährige Frau von einem Zug erfasst und schwer verletzt. Sie starb zwei Tage später im Krankenhaus. Im Oktober 2021 starb eine 90-jährige Frau, die mit ihrem Rollator die Gleise überqueren wollte. Im Februar vorigen Jahres wurde ein 57-jähriger Radfahrer bei einem Bahnunfall getötet. 

    Dass am südlichen Bahnübergang in Gerlenhofen Handlungsbedarf besteht, ist seit Langem bekannt. Die Stadt hatte bereits im Jahr 2014 beschlossen, den Knotenpunkt für Fußgänger, Radfahrerinnen, Autos und landwirtschaftliche Fahrzeuge umbauen zu lassen. Doch weil zu viel Zeit bis zur Umsetzung verstrich, grätschte das Eisenbahnbundesamt dazwischen. Die Anforderungen an den Umbau von Knotenpunkten hätten sich zwischenzeitlich so geändert, dass der damals vorgesehene Umbau nicht mehr möglich sei, erfuhr die Verwaltung vor zwei Jahren. Deshalb musste eine neue Planung in Auftrag gegeben werden. 

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