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Neu-Ulm-Gerlenhofen: Stadt startet neuen Anlauf für die alte Halle in Gerlenhofen

Neu-Ulm-Gerlenhofen

Stadt startet neuen Anlauf für die alte Halle in Gerlenhofen

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    Die alte Halle in Gerlenhofen wird bald abgerissen. Auf dem Grundstück entstehen Seniorenwohnungen und ein Kindergarten.
    Die alte Halle in Gerlenhofen wird bald abgerissen. Auf dem Grundstück entstehen Seniorenwohnungen und ein Kindergarten. Foto: Alexander Kaya

    Noch steht die alte Ulrichshalle in Gerlenhofen. Doch das Gebäude in dem Neu-Ulmer Stadtteil soll bald abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Ein Investor sollte dort ursprünglich Seniorenwohnungen und eine neue Kita bauen. So hat es der Stadtrat bereits vor fast drei Jahren beschlossen. Doch aus dem ambitionierten Vorhaben wurde nichts. Wie geht es nun weiter? 

    In Gerlenhofen sollen eine Kita und Seniorenwohnungen gebaut werden

    "Wir sind mit dem geplanten Vorgehen leider nicht zum Ziel gekommen", räumte Stadtbaudirektor Markus Krämer in der jüngsten Sitzung des Neu-Ulmer Stadtrats ein. Kein Investor wollte die Seniorenwohnanlage und die Kita aus einem Guss bauen und betreiben. Im Sommer 2023 war das Grundstück an der Gotenstraße ausgeschrieben worden. "Es gab zwar diverse Interessensbekundungen, aber als es ernst wurde, gab es keine Bewerbungen mehr", so Krämer. Damit ist das viel diskutierte Gesamtkonzept gescheitert. Deshalb sollen die beiden Grundstücksteile jetzt getrennt werden. 

    Die Kita bleibt in städtischer Hand und soll von der Stadt gebaut und betrieben werden. Die Seniorenwohnungen werden dagegen neu ausgeschrieben. "Der Investor kann sich dann darauf konzentrieren", so der Stadtbaudirektor. "Der Ulrichsplatz bleibt natürlich erhalten." Diesem Vorgehen stimmte der Stadtrat geschlossen zu. Es bleibt dabei, dass die alte Mehrzweckhalle im nächsten Jahr abgerissen wird, wie Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) auf Nachfrage von Christiane Ade (

    Die Stadt Neu-Ulm schreibt den Bau der Wohnanlage neu aus

    Die Grundstücksveräußerung erfolgt laut Stadtverwaltung in einem öffentlichen Konzeptvergabeverfahren, wobei der Grundstückspreis feststeht. Der Kaufpreis beträgt 430 Euro pro Quadratmeter zuzüglich gegebenenfalls Erschließungskosten und Entwässerungsbeitrag. Den Zuschlag erhält das beste Konzept. Das Verfahren ist zweistufig aufgebaut: In der Bewerbungsphase (Stufe 1) kann jedes interessierte Unternehmen bis Sonntag, 30. Juni 2024 eine Interessensbekundung abgeben. In der Einreichungsphase (Stufe 2) lädt die Stadt ausgewählte Interessenten zur Einreichung eines Planungs- und Realisierungskonzepts ein. Eine Jury wird die eingereichten Konzepte anschließend bewerten und dem Stadtrat Anfang 2025 zur Entscheidung vorlegen.

    "Die Zustimmung fällt uns nicht leicht", sagte Rudolf Erne (SPD). Er monierte vor allem, dass sich das Verfahren schon so lange hinzieht. "Die Frage ist, ob die ganze Ausschreibung nicht von vornherein unrealistisch war. Und jetzt wieder so ein langwieriges Verfahren." Die neue Anlage könnte schon im Bau sein, fand Erne. 

    Über die Zukunft des Areals wird tatsächlich schon seit Jahren im Ort und im Stadtrat diskutiert. Im Juli 2021 gab es eine bemerkenswerte Bürgerversammlung mit mehr als 300 Teilnehmenden in einem Festzelt. Die vom Förderverein vorgestellten Pläne für ein Pflegeheim wurden damals mehrheitlich abgelehnt. Damit blieb es beim Stadtratsbeschluss, dass auf dem Grundstück der alten Halle eine Kita und eine Senioreneinrichtung gebaut werden sollen – und zwar aus einer Hand. 

    Das sagt Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger zu dem Bauprojekt

    "Ich gebe zu, es war ein ambitioniertes Vorhaben", sagte OB Katrin Albsteiger. "Die Konzeptidee wurde ja sehr begrüßt." Es habe auch viele Interessenten im Vorfeld gegeben, die dann aber abgesprungen seien. "Das ist sehr schade." Ute Seibt (Grüne) hielt das Konzept dennoch für zukunftsfähig. Christiane Ade (CSU) meinte: "Wir müssen uns leider der Realität stellen, dass es jetzt nicht geht." Eine Kombination Kita und Seniorenwohnen sollte aber auch in zwei Häusern möglich sein, sagte sie. 

    Karl-Martin Wöhner (Bürgerliste) schlug vor, die geplante Tiefgarage für die Wohnungen auch unterhalb der Kita zu bauen, damit man nicht zweigeschossig in die Tiefe muss. Nach Einschätzung von Stadtplaner Jörg Oberle wird bei dem angedachten Stellplatzschlüssel aber ohnehin eine Etage reichen. Die Stadt will den potenziellen Investoren zudem nicht zu viele Vorgaben machen, nachdem der erste Versuch gescheitert war. Ein Entgegenkommen an die Interessenten ist auch, dass nicht alle Bäume auf dem Grundstück unbedingt erhalten bleiben müssen. Die Ahornbäume seien ohnehin in keinem sehr guten Zustand. 

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