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Neu-Ulm: Entscheidung steht: Bahnübergang Gerlenhofen soll geschlossen werden

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Entscheidung steht: Bahnübergang Gerlenhofen soll geschlossen werden

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    Der unbeschrankte Bahnübergang in Gerlenhofen erhitzt die Gemüter. Wird er dicht gemacht?
    Der unbeschrankte Bahnübergang in Gerlenhofen erhitzt die Gemüter. Wird er dicht gemacht? Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Draußen hat es 30 Grad, die Sonne scheint. Man sollte meinen, es gebe Schöneres, als an einem solch sommerlichen Tag freiwillig in einem Raum im Neu-Ulmer Rathaus zu sitzen. Doch an diesem Mittwoch, bei der Sitzung des Ferienausschusses sind die Zuschauerbänke voll. Die Stühle gehen aus. Der Grund: Auf der Tagesordnung steht ein Thema, das Menschen in Gerlenhofen seit Wochen quasi nicht mehr schlafen lässt. Nach mehreren schweren, zum Teil tödlichen Unfällen am unbeschrankten Bahnübergang pfeifen dort die Züge - Tag und Nacht.

    Die Deutsche Bahn hatte das veranlasst, um die Sicherheit vor Ort zu erhöhen. Denn ein Umbau zu einem Bahnübergang mit Schranken kann erst 2025 erfolgen. Und andere Maßnahmen hatten zuvor nicht die erwünschte Wirkung erzielt. Zwei Neu-Ulmer Stadträte aus der Fraktion der Freien Wähler stellten zudem Anzeige bei der Polizei wegen Unterlassung der Verkehrssicherungspflicht

    Menschen aus Gerlenhofen waren zur Sitzung des Ferienaussschuss ins Neu-Ulmer Rathaus gekommen.
    Menschen aus Gerlenhofen waren zur Sitzung des Ferienaussschuss ins Neu-Ulmer Rathaus gekommen. Foto: Ronald Hinzpeter

    Der Ärger der Anwohner über das Gepfeife ist gewaltig. Das wurde erst jüngst am Dienstagabend bei einer Spontandemo am Bahnübergang deutlich. Und auch im Rathaus. Auf Schildern war hier unter anderem "Psychoterror", "Schlafstörungen" und "Wir halten das Hupen nicht mehr aus!" zu lesen, sowie die Aufforderung an die Stadträtinnen und Stadträte: "Bitte helfen Sie uns!". 

    Bahnübergang Gerlenhofen: Diesen Beschluss hat der Neu-Ulmer Stadtrat gefasst

    Der Ferienausschuss nahm sich daher der Sache an und hat nach knapp zweistündiger Beratung einstimmig beschlossen, dass der südliche Bahnübergang an der St.-Wolfgang-Straße zum nächstmöglichen Zeitpunkt defacto geschlossen werden soll. Zumindest ist die Entscheidung so zu verstehen, wenngleich es im gefassten Beschluss etwas anders formuliert ist. Dort heißt es, dass die Verwaltung dazu beauftragt wird, mit der Deutschen Bahn zu einer Vereinbarung zu kommen mit dem Ziel, den die Bahnlinie zu kreuzenden Verkehr zu unterbrechen, bis der geplante Umbau schnellstmöglich abgeschlossen ist. 

    In diesem Zusammenhang soll dann auch das Pfeifsignal der Züge schnellstmöglich eingestellt werden. Eingeschaltet werden soll zudem ein sogenannter "Sicherheitsauditor". Auch eine erneute Verkehrsschau soll es geben, um nochmal alle Aspekte berücksichtigen zu können. (mit krom)

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