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Neu-Ulm: Eine Blutspur zog sich durch Neu-Ulm: So kam es zur Messerattacke

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Eine Blutspur zog sich durch Neu-Ulm: So kam es zur Messerattacke

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    Wegen einer Messerstecherei ermittelt jetzt die Kripo.
    Wegen einer Messerstecherei ermittelt jetzt die Kripo.

    Eine blutige Spur zog sich am Samstagmorgen durch die Neu-Ulmer Innenstadt. Sie war das Resultat eines massiven Streits zwischen einem Pärchen und einer fünfköpfigen Gruppe. Am Ende waren zwei junge Männer sehr schwer verletzt und die Polizei ermittelt nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Was hinter der Auseinandersetzung steckt.

    Nach Informationen unserer Redaktion nahm das Unheil sehr früh am Morgen seinen Lauf – mit Vorwürfen und Schlägen. Eine 23 Jahre alte Frau war mit einer 20 Jahre alten Freundin in der Innenstadt von Neu-Ulm beim Trinken gewesen. Das wiederum passte dem 23-Jährigen Mann, der im Laufe des Tages in der Untersuchungshaft landen sollte, überhaupt nicht. Er beschuldigte die Jüngere, seine 23 Jahre alte Freundin davon abzuhalten, sich ausreichend um ihr Baby zu kümmern.

    Es blieb nicht bei Worten: Er verpasste der 20-Jährigen eine Ohrfeige. Die nahm die Demütigung nicht so einfach hin und rief gegen 4.05 Uhr bei der Polizei an. Danach telefonierte sie mit ihrem 19 Jahre alten Ex-Freund, der zusammen mit vier Kumpels ebenfalls in der Stadt unterwegs war. Er solle sie nach Hause bringen. Und so setzte sich die fünfköpfige Gruppe in Bewegung, um die junge Frau mitzunehmen.

    Streit in Neu-Ulm: Der Messerstecher sticht sofort zu

    Gegen 5 Uhr kam es dann zu einer folgenreichen Begegnung: Die Gruppe traf im Bereich der Kreuzung Maximilianstraße/Augsburger Straße auf den 23-Jährigen und seine Freundin – und sofort ging es nach Erkenntnissen der Polizei hart zur Sache: Der 23-Jährige und seine Partnerin seien sofort auf die Gruppe losgegangen, der Mann hatte gleich ein Messer zur Hand, mit dem er zustach.

    Er verpasste dem 19-Jährigen Ex-Freund einen 13 Zentimeter tiefen Stich im Bereich der Schulter. Ein 16-Jähriger, der noch dazwischengehen wollte, erlitt ebenfalls eine tiefe Wunde am Oberkörper. Dann stieben offenbar die Beteiligten auseinander, denn die zuvor alarmierte Polizei nahte.

    Wie die Kripo am Dienstag auf Nachfrage erläuterte, bewegten sich die Streithansel während der Auseinandersetzung ein Stück weit durch die Innenstadt. Jedenfalls fanden sich an mehreren Stellen Blutspuren. Die Polizei stieß zuerst auf die fünfköpfige Gruppe und sorgte dafür, dass die beiden Verletzten ins Krankenhaus kamen, wo der 19-Jährige mit einer Notoperation verarztet wurde. Die Verletzungen der beiden Opfer seien erheblich gewesen, allerdings nicht lebensbedrohlich.

    Der Messerstecher und seine Partnerin wurden in ihrer Wohnung in der Innenstadt angetroffen. Während die Frau im Laufe des Tages wieder entlassen wurde, musste er vorerst eine vergitterte Wohnung beziehen: Auf Anordnung der zuständigen Haftrichterin am Amtsgericht Günzburg wurde gegen ihn ein Haftbefehl erlassen. Der Mann sitzt nun in der Justizvollzugsanstalt.

    Mühsame Ermittlungen nach der Messerstecherei in Neu-Ulm

    Für die Polizei bedeutete der Fall viel Arbeit. Allein 13 Stunden hätten am Samstag die Ermittlungen gedauert, denn es sei erst einmal sehr verwirrend gewesen zu klären, wer genau zu wem gehört habe, sagte ein Kripo-Mann gegenüber unserer Redaktion.

    Um den Weg der Gruppe durch die Innenstadt nachvollziehen zu können, versuchte die Polizei auf Videoaufzeichnungen zurückzugreifen. Tatsächlich sind verschiedene Gebäude mit Kameras versehen, doch die zeigten entweder nur den direkten Eingangsbereich – und viele Überwachungseinrichtungen stellten sich als bloße Attrappen heraus. Deshalb bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Mögliche Zeugen können sich unter der Nummer 0731/80130 mit der Kripo in Verbindung setzen.

    Auch der Messerstecher bekommt etwas ab - von der eigenen Freundin

    Übrigens hatte der Messerstecher auch einiges abbekommen, jedoch von seiner eigenen Freundin: Als er ihre Trinkkumpanin geohrfeigt hatte, ging sie auf ihn los und verpasste ihm mindestens ein blaues Auge. Aber als das Pärchen mit der fünfköpfigen Gruppe konfrontiert war, hielt sie zu ihm und attackierte die Anderen ebenfalls. Allerdings soll sie kein Messer benutzt haben.

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