Noch sind die Handwerker am werkeln, doch am kommenden Sonntag, 20. September, ist es so weit. Das neue evangelische Gemeindehaus, umgeben von der altehrwürdigen St. Ulrichskirche, dem denkmalgeschützten Pfarrhaus und dem Kindergarten, wird eingeweiht. Fast 2,5 Millionen Euro werden investiert. Der Festgottesdienst beginnt um 14 Uhr mit Dekan Jürgen Pommer.
Der frühere Pfarrer Robert Pitschak brachte das Vorhaben in Pfuhl mit voran
Ein steiniger langer Weg, unter der Ägide von Ruhestandspfarrer Robert Pitschak – im Juli wurde er verabschiedet – ging mit der Vollendung dieses Projekts zu Ende. Denn bereits 2007 wurde der Ruf nach einem Ersatz für das Jugendhaus in der Griesmayerstraße in Pfuhl laut. Doch es dauerte, bis die Pläne des Ulmer Architektenbüros Mühlich, Fink & Partner umgesetzt werden konnten. Mit Pfarrer Robert Pitschak, der 2012 nach Pfuhl kam, und in Zusammenarbeit mit der Stadt Neu-Ulm, wurde alles realisiert, vor allem das Platzproblem. Jetzt lockt ein zwar nicht riesengroßes, doch zweckmäßig gestaltetes Gemeindehaus in der Kirchstraße. Ein helles, attraktives, einladendes und funktionelles Haus, das dem kirchlichen Leben viele Entfaltungsmöglichkeiten bietet, lobte Pfarrer Robert Pitschak noch in seinen Abschiedsworten im Juli dieses Jahres.
So werden die Räume des neuen Gemeindehauses in Pfuhl genutzt
Innen können rund 450 Quadratmeter genutzt werden: Foyer, Gemeinderaum- und Gemeindesaal, zwei Gruppenräume, Küche, Technikraum und ein Büro für die Religionspädagogin. Auf die Jugendarbeit legt der Bauherr, die evangelische Kirchengemeinde Pfuhl-Burlafingen, großen Wert. Daher wurde auch ein schöner Jugendraum geschaffen, mit direktem Zugang zum Garten, mit einer kleinen Küchenzeile, Beamer und Internetanschluss. Natürlich stehen für die jungen Leute auch die anderen Räume parat. Etwa das Gartenhaus im weitläufigen Garten mit einem Billardtisch und einer Tischtennisplatte oder das Volleyball- und Indiacafeld. Ein barrierefreier und direkter Zugang durch die historische Friedhofsmauer zum Gotteshaus, schließt das Ensemble ab. Nicht zu vergessen: Es wurde ein Fußweg – wie einst vorhanden – vom Afraweg zur Kirchstraße angelegt. Gleichzeitig wurde die alte Kirchenmauer standfest gemacht, um künftigen Stürmen standhalten zu können.
Die Vorgeschichte reicht bis ins Jahr 2007 zurück
Bereits vor 13 Jahren hatten sich die Pfuhler mit dem Bau eines neuen evangelischen Jugendhauses befasst. Doch es fehlte der Platz. Schließlich einigten sich Stadt und Kirche im Jahr 2011 durch ein vertraglich festgelegtes Grundstückstauschgeschäft. Demnach erhielt die Kirchengemeinde das städtische Grundstück neben ihrem Gotteshaus. Im Gegenzug verpflichtete sich die Kirche, ihr in die Jahre gekommenes Jugendhaus in der Griesmayerstraße/Ecke Sonnenstraße, bis Ende September 2020 abzureißen und den eingeebneten Platz der Stadt zu übergeben. Das soll auch so kommen – noch ist das alte Areal vorhanden. 2015 folgte ein Architektenwettbewerb, und es wurden die Pläne vorgestellt. Dann gab es wieder lange Wartezeiten und viele Änderungen, bis letztlich 2019 Grünes Licht erteilt wurde.
In kürzester Zeit wurde der Neubau in die Höhe gezogen – im April 2019 war der erste Spatenstich, das Richtfest im Oktober. Der Innenausbau und die Außenanlagen konnten trotz Corona-Einschränkungen fristgerecht erledigt werden. Und es kam, wie Pfarrer Pitschak bereits im Oktober vorigen Jahres versprach: Im September 2020 ist alles fertig.
Die Finanzierung erfolgt laut Vorlage folgendermaßen: 900.000 Euro Zuschuss der Landeskirche, plus Kirchengelder, der Erlös eines zusätzlichen Grundstücksverkaufs, Rücklagen und Eigenmittel, ein Darlehen auf 20 Jahre, offene Spenden und Gewinne aus Aktionen.
Ab 14 Uhr ist Festgottesdienst in der St. Ulrichskirche in Pfuhl
Am Sonntag, 20 September, findet ab 14 Uhr, der Festgottesdienst in der St. Ulrichskirche statt. Die Festpredigt hält Dekan Jürgen Pommer. Anschließend findet vor dem neuen Gemeindehaus die noch fehlende Grundsteinlegung statt. Ab 16 Uhr besteht die Möglichkeit, das Gebäude auch innen zu besichtigen.
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