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Neu-Ulm-Burlafingen: Durchkreuzt die Bahn die Neubaupläne von Aldi in Burlafingen?

Neu-Ulm-Burlafingen

Durchkreuzt die Bahn die Neubaupläne von Aldi in Burlafingen?

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    Die Aldi-Filiale an der Adenauer Straße in Burlafingen soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Doch das könnte mit den Plänen der Deutschen Bahn kollidieren.
    Die Aldi-Filiale an der Adenauer Straße in Burlafingen soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Doch das könnte mit den Plänen der Deutschen Bahn kollidieren. Foto: Alexander Kaya

    Voriges Jahr hat die Stadt Neu-Ulm die Baugenehmigung erteilt. Der Weg für einen Neubau von Aldi in Burlafingen ist somit frei. Allerdings gibt es ein Problem: Eine von vier möglichen Varianten der geplanten Bahntrasse UlmAugsburg führt durch

    Die neue Aldi-Filiale in Burlafingen soll noch 2022 eröffnet werden

    "Unser Ziel ist es, den Abbruch des bestehenden Gebäudes in diesem Jahr zu vollziehen und den neuen Laden in Betrieb zu nehmen", sagte ein Sprecher der Filialentwicklung von Aldi Süd auf Anfrage unserer Redaktion. Das Unternehmen rechnet mit einer Bauzeit von sieben bis acht Monaten. Ein Datum für den Abriss nannte der Sprecher nicht. Allzu lange kann es bis dahin aber nicht mehr dauern, denn die neue Filiale soll noch 2022 eröffnet werden.

    Nach den Plänen von Aldi wird die Verkaufsfläche von derzeit 850 auf etwa 1200 Quadratmeter vergrößert. Der Neubau soll am derzeitigen Standort gebaut und in modernerer Optik mit Flachdach gestaltet werden. Das bisherige Gebäude hat ein Satteldach. Die Präsentation der Waren werde zeitgemäßer, mit breiteren Gängen und mehr Kühltheken, teilte das Unternehmen mit. Der Parkplatz werde gemeinsam mit dem benachbarten Getränkemarkt Finkbeiner neu gestaltet. Dort sollen künftig mehr Bäume gepflanzt werden.

    Es gibt vier Varianten für die Bahntrasse Ulm – Augsburg

    Einen Plan B hat Aldi nicht. "Wir setzen das vorhandene Baurecht um", sagte der Sprecher der Filialentwicklung. "Wir haben unsere Entscheidung reiflich abgewogen." Dies sei auch ein klares Bekenntnis zum Standort Burlafingen. Es lasse sich derzeit noch nicht absehen, welche Folgen der Bau der Bahntrasse haben werde. "Wir werden uns in Zukunft den Gegebenheiten stellen, sofern dann Handlungsbedarf besteht."

    In einer Video-Schalte hatte der Leiter des Bahnprojektes Ulm – Augsburg, Markus Baumann, im November vorigen Jahres den aktuellen Stand dem Neu-Ulmer Stadtrat erläutert. Demnach ist der viergleisige Ausbau der Bahnstrecke im Bundesverkehrswegeplan 2030 in den vordringlichen Bedarf eingestuft, er hat also oberste Priorität. Ziel ist es, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. Der Nahverkehr soll gestärkt und ausgebaut werden. Für den Fernverkehr soll eine eigene Trasse gebaut werden.

    Laut Bahn gibt es vier mögliche Varianten. Eine verläuft entlang der Bestandsstrecke und führt somit durch Burlafingen und Nersingen hindurch. Erst nach Unterfahlheim biegt sie nach Süden ab und verläuft dann unterhalb von Leipheim und Günzburg Richtung Augsburg. Sollte diese verwirklicht werden, müssen die Gebäude von Aldi und Finkbeiner versetzt werden. Die Adenauer Straße müsste in diesem Bereich entweder verlegt oder für die Bahn müsste ein Tunnel gebaut werden.

    Auch im Landkreis Neu-Ulm gibt es Widerstand gegen die ICE-Strecke

    Noch ist aber völlig offen, wo künftig der ICE entlang fährt. Erst bis Ende 2023 soll eine Vorzugstrasse festgelegt werden. Im Jahr darauf soll diese dann vom Bundestag genehmigt werden. In vielen Kommunen, die vom Bau der Schnellbahnstrecke betroffen sein könnten, gibt es massiven Widerstand gegen das Mammut-Projekt. Angesichts dieser Entwicklung warnt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben davor, das Projekt scheitern zu lassen. Sollte die Hochgeschwindigkeitsstrecke nicht verwirklicht werden, würde die Region auf Jahre hinaus abgehängt.

    Das Bahnprojekt gestaltet sich also überaus schwierig. Deshalb wird es in jedem Fall noch einige Jahre dauern, bis zwischen Ulm und Augsburg tatsächlich gebaut wird. Aus diesem Grund zieht Aldi seine Pläne in Burlafingen durch und nimmt in Kauf, dass der Neubau möglicherweise langfristig der ICE-Trasse weichen muss.

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