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Neu-Ulm: Brandstiftung an Mittelschule in Pfuhl weiter ungeklärt: Wer zahlt den Einsatz?

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Brandstiftung an Mittelschule in Pfuhl weiter ungeklärt: Wer zahlt den Einsatz?

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    Mit einem Großaufgebot waren mehrere Feuerwehren zu einem Brand an die Mittelschule in Pfuhl ausgerückt.
    Mit einem Großaufgebot waren mehrere Feuerwehren zu einem Brand an die Mittelschule in Pfuhl ausgerückt. Foto: Kroha (Archivbild)

    Ein Schaden von 40.000 Euro ist Ende November bei einem Brand in der Karl-Salzmann-Mittelschule in Pfuhl entstanden. Das Feuer war auf einer Mädchentoilette ausgebrochen. Schnell war klar: Es handelt sich um Brandstiftung. Gut drei Monate ist das nun her. Die mutmaßlichen Verursacher sind aber laut Polizei noch immer nicht ermittelt. Warum nicht? Wie geht die Schule damit um? Und wer trägt nun die immensen Kosten für den Feuerwehreinsatz?

    Gut 200 Schülerinnen und Schüler wurden damals evakuiert. Flammen waren von außen nicht zu sehen. Durch die Lüftungsanlage aber hatte sich der Brandrauch schnell im gesamten Gebäude verteilt. Mit einer Drehleiter und einer Wärmebildkamera überprüfte die Feuerwehr das Gebäude von oben. Mit schwerem Atemschutzgerät wurde im Inneren nach der Ursache gesucht. Die Mädchentoilette im Erdgeschoss wurde als Brandherd ausgemacht. Die Hitzeentwicklung dort soll so stark gewesen sein, dass die Kloschüssel gesprungen war.

    55 Kräfte der Feuerwehr warne bei Brand in Pfuhl im Einsatz

    Die Feuerwehren aus Neu-Ulm, Pfuhl, Burlafingen, Thalfingen und Senden sowie später auch aus Ulm eilten mit einem Großaufgebot zum Schulzentrum. Insgesamt 55 Kräfte waren im Einsatz. Hinzu kamen zwei Helfer des THW, acht Polizisten und elf Kräfte vom Roten Kreuz. Die Stadt

    Sollte kein Verursacher ermittelt und grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz nachgewiesen werden können, kommt dafür die jeweilige Stadt und/oder Gemeinde auf - und somit jeder Steuerzahler. Die Kosten der Polizei, auch für die anschließende Ermittlungsarbeit, werden generell nicht zulasten eines möglichen Verursachers berechnet, sondern werden vom Freistaat beziehungsweise Steuerzahler übernommen, wie ein Polizeisprecher erklärt.

    Doch warum konnte bislang kein Verursacher gefunden werden? Es werde immer noch gegen unbekannt ermittelt. Es gebe weiterhin "keinen spezifischen Tatverdächtigen", so der Polizeisprecher. Allerdings hätten die Beamtinnen und Beamten die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Die Ermittlungen dauern noch an." Eine These, dass ein Internettrend dahinterstecken könnte, habe zwischenzeitlich im Raum gestanden, sei aber schnell wieder verworfen worden. "Wir haben keine Videos im Netz gefunden", so der Polizeisprecher. Dabei geht es um das Phänomen des sogenannten "Devious Lick" - ins Deutsche übersetzt: ein hinterhältiges Lecken. Schülerinnen und Schüler stehlen Dinge aus Schulen oder zerstören Schuleigentum und posten Videos der Tat auf der Social Media-Plattform TikTok.

    Brandstiftung weiter ungeklärt: Das sagt die Schulleitung in Pfuhl dazu

    Von dieser "Challenge" habe er auch schon gehört. An der Karl-Salzmann-Mittelschule aber sei das kein Thema, berichtet Schulleiter Bernhard Seitz. Es gebe zwar immer mal wieder Beschädigungen. Die aber hätten nichts mit TikTok zu tun. Die Aufklärung des Brandes gestalte sich hingegen "schwierig". Die Polizei habe die Kreise zwar immer enger gezogen. Doch bislang gebe es niemanden, der gestehen würde, dass er es war.

    Die Schülerinnen und Schüler würden zum Teil ziemlich dicht halten. Seitz vermutet, dass auch Eltern den Rat geben: "Wenn es nicht genau weißt, sag' nichts dazu." Dafür habe der Rektor auf der einen Seite Verständnis. "Ich sitze zwischen den Stühlen", sagt er. Auf der anderen Seite wäre es ihm schon lieber, wenn der oder die Schuldigen gefasst werden würden. Immerhin sei auch ein "immenser Schaden" entstanden. Seitens der Schule seien inzwischen alle Möglichkeiten eigentlich ausgeschöpft. Der Brand sei durchaus thematisiert worden. Es habe Stuhlkreise gegeben und Druck dahingehend ausgeübt worden, mit der Polizei zu kooperieren. "Wir können reden, versuchen zu überzeugen. Aber wenn sie es dann nicht tun, haben wir keine Handhabe."

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