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Neu-Ulm: Brand in Mädchen-Toilette sorgt für Großeinsatz an Karl-Salzmann-Mittelschule in Pfuhl

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Brand in Mädchen-Toilette sorgt für Großeinsatz an Karl-Salzmann-Mittelschule in Pfuhl

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    Nach einem Brand in einer Mädchen-Toilette kam es an der Karl-Salzmann-Mittelschule in Pfuhl zu einem Großeinsatz.
    Nach einem Brand in einer Mädchen-Toilette kam es an der Karl-Salzmann-Mittelschule in Pfuhl zu einem Großeinsatz. Foto: Kroha

    Sie hielt es anfangs erst für einen Probealarm. Doch spätestens, als die 17 Jahre alte Krischa das Schulgebäude der Karl-Salzmann-Mittelschule am Schulzentrum Pfuhl verlassen hatte, war ihr klar: Das ist keine Übung. "Wir waren schon ein bisschen geschockt und machten uns Sorgen", erzählt sie wenige Augenblicke später. Sie und die anderen gut 200 Schülerinnen und Schüler wurden evakuiert und hatten sich zwischenzeitlich in der Turnhalle in Sicherheit gebracht. Derweil lief nebenan ein Großeinsatz der Feuerwehr. Der Brandherd wurde in einer Mädchen-Toilette ausgemacht. Der Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung steht im Raum.

    "Wir haben mit so einem Alarm nicht gerechnet", erzählt Krischa weiter. Sie hätten gerade Mathe-Unterricht gehabt, da sei der Alarm losgegangen. Handys, Jacken und sämtliches Schulmaterial hätten sie zurückgelassen. Ein Klassenkamerad habe beim Nach-draußen-Gehen noch gefragt: "Was riecht hier so komisch?" Als ihnen dann bewusst wurde, dass es sich nicht um einen Probealarm handelte, machten sie sich Sorgen um ihre Mitschülerinnen und Mitschüler.

    Doch die jeweiligen Lehrkräfte hatten die Klassen zeitnah durchgezählt und entsprechend schnell erste Entwarnung geben können: "Es waren alle da", berichtet Krischas Lehrerin Tanja Plösch. Nun mussten sie nur darauf achten, dass aus der Turnhalle niemand abhanden kommt. "Wir mussten uns alle erst einmal umarmen, weil wir froh waren, dass nichts passiert ist", sagt Krischa.

    Feuerwehreinsatz an Karl-Salzmann-Mittelschule: Brandursache ist noch unklar

    Die Evakuierung war bereits erfolgt, als die Einsatzkräfte mit einem Großaufgebot auf dem Schulhof eintrafen. "Das lief alles super und geordnet ab", berichtet Lehrerin Plösch. Eine Schulmitarbeiterin bemerkte, dass schwarzer Rauch aus der Entlüftung im Dach quoll. Sie wählte den Notruf. Zeitgleich wurde die Brandmeldeanlage ausgelöst. Die Feuerwehren aus Neu-Ulm, Pfuhl, Burlafingen, Thalfingen und Senden sowie später auch aus Ulm mit insgesamt gut 60 Kräften eilten zum Einsatzort. Hinzu kamen zwei Helfer des THW, acht Polizisten und elf Kräfte vom Roten Kreuz. Flammen waren von außen nicht zu sehen. Durch die Lüftungsanlage hatte sich der Brandrauch schnell im gesamten Gebäude verteilt. Mit einer Drehleiter und einer Wärmebildkamera überprüfte die Feuerwehr das Gebäude von oben. Mit schwerem Atemschutzgerät wurde im Inneren nach dem Brandherd gesucht.

    Weil die Mitarbeiterin der Schule die Rauchentwicklung nahe der Lüftungsanlage bemerkte, wurde anfangs erst ein technischer Defekt vermutet. Ziemlich schnell aber machten die Kräfte der Feuerwehr die Mädchentoilette im Erdgeschoss als Brandherd aus. Die Hitzeentwicklung dort sei so stark gewesen, dass die Kloschüssel gesprungen sei, berichten Einsatzkräfte vor Ort. Zur Brandursache machte die Polizei noch keine Angaben. Im Raum steht jedoch der Verdacht, dass jemand dort ein Feuer entstehen lassen haben könnte. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.

    Zwar dürften Schülerinnen und Schüler ihre Eltern bereits zeitnah über den Vorfall informiert haben, offiziell war das jedoch so schnell nicht möglich. Schulleiter Bernhard Seitz war am Dienstagvormittag, als der Alarm losging, nicht im Haus, sondern bei einer Schulleiter-Fortbildung im Homeoffice. Die brach er jedoch ab und kam schnellstmöglich an den Einsatzort.

    Feuerwehr lüftet Räume der Karl-Salzmann-Mittelschule in Pfuhl

    Die Feuerwehr überprüfte die CO2-Belastung in den Räumen und durchlüftete das Gebäude. Hierzu wurde ein Großlüfter der Ulmer Feuerwehr angefordert. Vereinzelt trafen Eltern an der Schule ein und fragten Polizisten nach ihren Kindern. Nachdem die Gefahr gebannt war, führten Polizisten und Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler klassenweise zurück in ihre Unterrichtsräume.

    Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 40.000 Euro geschätzt. "Die Klassenzimmer sind wenig bis gar nicht betroffen", sagt Schulleiter Seitz. Allerdings sei die Geruchsbelästigung in der gesamten Schule so groß, dass mindestens für Freitag Home-Schooling angeordnet wurde. Der Bereich der Aula sowie die Fachbereiche Technik und Soziales sowie der Mensabereich seien stärker betroffen. "Am Wochenende werden wir kräftig durchlüften." Wie es danach weitergeht, ist noch unklar.

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