Auf der Baustelle an der B 10 in Neu-Ulm sind am Sonntag drei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden und entschärft worden. Die Bundesstraße war zwischen der Kreuzung Otto-Hahn-Straße / Otto-Renner-Straße und der Anschlussstelle Burlafingen von 10 bis 10.55 Uhr gesperrt. Auch mehrere angrenzende Feldwege waren betroffen.
Von elf Verdachtspunkten im Bereich der Baustelle waren acht harmlos
Wie berichtet, wird die B 10 zwischen dem östlichen Stadtrand und der Autobahnanschlussstelle Nersingen vierspurig ausgebaut. Deshalb werteten Experten Luftaufnahmen in diesem Bereich aus, um mögliche Blindgänger zu finden und unschädlich zu machen. Bei den Sondierungsarbeiten fanden sie elf Verdachtspunkte, die am Sonntagmorgen ab 7.30 Uhr geöffnet wurden. Acht stellten sich als harmlos heraus. An drei Stellen jedoch entdeckten die Fachleute des Sprengkommandos München mit TNT gefüllte Blindgänger im Boden.
Das sagt der Sprengmeister aus München über die Bomben in Neu-Ulm
„Es handelt sich hier um amerikanische Splitterbomben“, erläuterte Sprengmeister Roger Flakowski , der mit seinem Kollegen Torsten Thienert innerhalb von 50 Minuten die gefährlichen Kampfmittel entschärfte. „Sie sind jeweils etwa 110 Kilogramm schwer und waren mit zwei mechanischen Zündern versehen.“ Die Bomben lagen in einer Tiefe von nur 50 bis 70 Zentimetern. Insofern war es Glück, dass nie etwas passiert ist, wenn man bedenkt, dass der Baustellenbereich jahrzehntelang landwirtschaftlich genutzt wurde.
Der Bombenfund im Frühjahr 2018 hatte deutlich gravierendere Folgen: Die Bombe ist in Rekordzeit entschärft
Wie Thomas Nägele , Leiter der Abteilung Sicherheit und Ordnung der Stadt Neu-Ulm , erläuterte, wurde ein Sicherheitsradius von 350 Metern gezogen. Die Entschärfung wurde auf Sonntag gelegt, weil an diesem Tag im Gewerbegebiet weniger Betrieb und deutlich weniger Verkehr herrscht als unter der Woche. So waren auch keine Evakuierungen notwendig, anders als im Frühjahr 2018, als wegen des Fundes am Südstadtbogen Tausende Menschen ihre Häuser verlassen mussten. Polizei , Rotes Kreuz und Feuerwehr waren vor Ort, insgesamt waren 65 Einsatzkräfte beteiligt.
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