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Neu-Ulm: Bewaffneter Überfall auf Friseur in Offenhausen: War es ein 14-Jähriger?

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Bewaffneter Überfall auf Friseur in Offenhausen: War es ein 14-Jähriger?

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    Hat ein 14-Jähriger, bewaffnet mit einem Klappmesser, einen Friseurladen in Offenhausen überfallen wollen? Die Staatsanwaltschaft hält ihn für tatverdächtig.
    Hat ein 14-Jähriger, bewaffnet mit einem Klappmesser, einen Friseurladen in Offenhausen überfallen wollen? Die Staatsanwaltschaft hält ihn für tatverdächtig. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Vier Überfälle innerhalb weniger Monate beschäftigten um den Jahreswechsel die Polizei in Neu-Ulm. Die jeweiligen Täter waren dabei immer bewaffnet: In der Ringstraße war eine Tankstelle das Ziel, in Burlafingen ein Getränkemarkt und in Offenhausen waren es ein Friseur und eine Bäckerei. Im letzten genannten Fall gilt, wie berichtet, ein 19-Jähriger als tatverdächtig. Er habe den Raubüberfall bereits eingeräumt. Doch wie sieht es in den anderen Fällen aus? Wie ist der Stand der Ermittlungen? Auch hier gibt es zum Teil Neues zu berichten.

    Denn auch im zweiten Überfall in Offenhausen, auf ein Friseurgeschäft in der Pfuhler Straße, gehen Polizei und Staatsanwaltschaft davon aus, den mutmaßlichen Täter inzwischen ermittelt zu haben. Im Verdacht steht ein 14-Jähriger. Erbeutet wurde an jenem Montag, 10. Januar, dieses Jahres nichts. Die 39-jährige Friseurin, die zum Tatzeitpunkt gegen 17 Uhr im Laden war, wusste sich zu helfen. Als der Täter mit einem Messer in der Hand Geld von ihr verlangte, zückte sie ein Pfefferspray. Daraufhin flüchtete der Täter in unbekannte Richtung. Die Friseurin blieb unverletzt.

    Friseur in Offenhausen überfallen: Täter hatte Klappmesser dabei

    Schon in ihrer ersten Mitteilung ging die Polizei von einem "vermutlich jugendlichen Täter" aus. Beschrieben wurde er als männlich, circa 15 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, hagerer Körperbau, orientalisches Aussehen, lockige und nach vorn gekämmte Haare sowie dunkle Augen. Ein silbernes Klappmesser soll er dabeigehabt haben.

    "Die Täterbeschreibung passt", sagt Michael Bischofberger, Sprecher der Ulmer Staatsanwaltschaft. Doch für eine Überführung reiche das noch nicht aus. Von einer noch ausstehenden DNA-Untersuchung erhoffen sich die Ermittler Gewissheit: Am Tatort sei damals eine DNA-Spur des Täters sichergestellt worden, erklärt Bischofberger.

    Der tatverdächtige 14-Jährige "ist schon mehrfach aufgefallen", so der Oberstaatsanwalt. Vorbestraft sei er noch nicht, weitere derartige Delikte würden ihm zu Last gelegt. Welche genau, war nicht zu erfahren. Teils würden Verhandlungen noch ausstehen. Teils soll der Jugendliche die Taten begangenen haben, als er noch keine 14 Jahre alt und damit noch nicht strafmündig war. "Aber wir vergessen nicht, was passiert ist in der Vergangenheit", sagt Bischofberger. Je nachdem, was bis dato vorgefallen war, könnte sich das auch auf ein erstes Urteil auswirken.

    Als Beispiel berichtet der Oberstaatsanwalt von einem Fall, der sich vor Jahren im Raum Oberschwaben abgespielt habe: Ein 13-Jähriger sei mehrere Dutzend Male schon irgendwo eingebrochen, konnte aber nicht bestraft werden. "Highlight" sei ein Einbruch gewesen, bei dem er ein Feuer in einem Gebäude gelegt habe, das bis auf die Grundmauern ausgebrannt sei. Anschließend sei noch von der Polizeistation geflohen und habe ein Auto gestohlen. Als kurz nach seinem 14. Geburtstag wieder bei einem Einbruch erwischt worden sei, sei er nicht zu Sozialstunden verurteilt, sondern sofort in eine geschlossene Einrichtung verlegt worden.

    Staatsanwaltschaft in Ulm und nicht in Memmingen leitet die Ermittlungen

    Dass die Ulmer und nicht die für den Landkreis Neu-Ulm zuständige Staatsanwaltschaft Memmingen im Offenhausener Fall die Ermittlungen führt, liegt am Alter sowie dem Wohnort des Verdächtigen: Der 14-Jährige komme aus Ulm, und bei Jugendlichen werde nach dem Wohnort- und nicht nach dem Tatortprinzip vorgegangen. Eine mögliche Verhandlung würde auch in

    In den anderen beiden, oben genannten Fällen - der bewaffnete Überfall auf eine Tankstelle in Neu-Ulm und auf den Getränkemarkt in Burlafingen - dauern laut Polizei und Staatsanwaltschaft die Ermittlungen weiter an.

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