Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Neu-Ulm: Betreiber des Insel vom Stein ist insolvent: Was wird aus dem Restaurant?

Neu-Ulm

Betreiber des Insel vom Stein ist insolvent: Was wird aus dem Restaurant?

    • |
    Das Restaurant Insel vom Stein ist seit März geschlossen. Der einstige Betreiber ist insolvent. Es gibt aber wohl zwei Interessenten.
    Das Restaurant Insel vom Stein ist seit März geschlossen. Der einstige Betreiber ist insolvent. Es gibt aber wohl zwei Interessenten. Foto: Michael Kroha

    Anfang März verkündete Christopher Stein das Aus seines im Raum Ulm und Neu-Ulm durchaus beliebten Lokals Insel vom Stein direkt an der Donau. In einem Video, das er auf dem "heimischen Sofa" aufgenommen und in den sozialen Medien veröffentlicht hatte, meldete er sich zu Wort und gab die sofortige Schließung des Restaurants bekannt. Die genauen Beweggründe dafür ließ er zunächst weitestgehend offen. Inzwischen aber gibt es mehrere neue Entwicklungen.

    Stein selbst war für unsere Redaktion nicht zu erreichen. Auch am Lokal vor Ort war er nicht anzutreffen. Seit Montag, 4. März, ist das zu. "Betriebsbedingt geschlossen", heißt es noch immer auf einem Zettel an der Eingangstür. Tische stehen aufeinandergestapelt im Restaurant. Im Inselgarten liegt die Außenbestuhlung wild herum. Gepflegt sieht anders aus, Enten genießen derweil den fast einmaligen Blick auf Ulm.

    "Oh nein, wie schade": Reaktionen auf das Aus von Insel vom Stein

    Im Netz hat die Schließung reichlich Reaktionen ausgelöst. "Oh nein, wie schade", so die Botschaft vieler. Andere fragten sich, was mit ihren noch offenen Gutscheinen passiert, die sie unter anderem zu Weihnachten verschenkt hätten. Stein nahm das am 6. März zum Anlass, sich bei Instagram noch einmal zu Wort zu melden: "Hinter uns liegt eine sehr herausfordernde und enttäuschende Woche, an deren Ende eine Insolvenz im vollen Gange ist. Wir haben wirklich versucht, nach einer passablen Lösung zu suchen, nur leider ist dies gescheitert", schreibt er. Für Gutscheinbesitzer bedeute das: Aktuell sei kein Geld da für eine Auszahlung. Steins Vorschläge deshalb: Die Gutscheine könnten entweder an den Insolvenzverwalter weitergegeben oder an einen möglichen neuen Pächter in Neu-Ulm übergeben oder sie in der Brauereigaststätte Zum Rad in Günzburg eingelöst werden.

    Hier war Stein von Juni 2023 bis noch vor Kurzem ebenfalls der Pächter. Weil aber Forderungen aufgelaufen sind, sei Mitte April das Pachtverhältnis mit Restaurantbetreiber Stein gekündigt worden, berichtet Braumeister und Geschäftsführer Georg Bucher. Er ist Eigentümer des Gebäudes und Chef der Radbrauerei, die am Marktplatz in Günzburgs historischer Altstadt ihre Wurzeln hat.

    Betreiber Christopher Stein musste Insolvenz anmelden: Auch Restaurant in Günzburg betroffen

    Stein selbst musste Ende März als Privatperson Insolvenz anmelden. Am 22. April wurde auch für die Zum Rad GmbH ein vorläufiger Insolvenzantrag gestellt. Stein ist Geschäftsführer dieser GmbH. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Thomas Karg von der gleichnamigen Kanzlei in Memmingen bestellt. "Gastro ist ein schwieriges Geschäft", sagte Karg schon im März. Stein habe das Lokal in Neu-Ulm "mit Leidenschaft betrieben und war auch bekannt". Viel mehr aber wolle er dazu zunächst nicht sagen. "Wenn Persönlichkeiten betroffen sind, ist es immer schwer." Stein steckt auch hinter dem Foodtruck namens "Eathing". Jene Unternehmensgesellschaft aber scheint zumindest bislang nicht von finanziellen Schwierigkeiten betroffen zu sein. Der Wagen stand bislang immer noch donnerstags in der Neu-Ulmer Böttgerstraße.

    Doch nicht nur die, die noch einen Gutschein haben, dürfte interessieren, wie es vor allem für das Lokal auf der Insel in Neu-Ulm weitergeht. Insbesondere wegen der Lage und dem Ausblick auf Ulm dürfte das Restaurant auf bayerischer Donauseite zu den angesagteren Adressen gehören. Elf Jahre lang war es das Insel vom Stein, zuvor das Tagblatt. Wie unsere Redaktion erfahren hat, ist die Immobilie im Besitz einer Eigentümergemeinschaft. Das Lokal sei demnach bis Ende Dezember an die Memminger Brauerei verpachtet gewesen, die es wiederum an Christopher Stein weiterverpachtet habe. Weil aber bekanntlich auch die Memminger Brauerei in Insolvenz ging und der Pachtvertrag ausgelaufen war, sei Stein seit Januar alleiniger Pächter auf Probe gewesen. Er aber soll seine Pacht nicht bezahlt haben. Folglich habe er die Gaststätte verlassen müssen.

    Was daraus nun aus dem Lokal wird, scheint derzeit offen. Drei Varianten werden offenbar in Erwägung gezogen: Entweder, es findet sich ein Nachfolger, zwei Interessenten gebe es. Oder das Restaurant samt Außenanlage wird zu Büroräumen umgebaut. Oder eine Kombination: Der Biergarten bleibt, aber die Gaststätte wird zu Büroräumen umfunktioniert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden