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Neu-Ulm: Auf dem Meinl-Areal in Reutti entsteht eine Wohnanlage mit Supermarkt

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Auf dem Meinl-Areal in Reutti entsteht eine Wohnanlage mit Supermarkt

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    Auf dem Grundstück des ehemaligen Hotels Meinl in Reutti sollen Wohnungen für Senioren entstehen. Auch ein Nahversorger ist geplant, also ein kleiner Supermarkt. Die Visualisierung zeigt, wie der Neubau einmal aussehen könnte.
    Auf dem Grundstück des ehemaligen Hotels Meinl in Reutti sollen Wohnungen für Senioren entstehen. Auch ein Nahversorger ist geplant, also ein kleiner Supermarkt. Die Visualisierung zeigt, wie der Neubau einmal aussehen könnte. Foto: Aschoff Architekten Ulm (Visualisierung)

    Noch sind im früheren Hotel Meinl am Ortsrand von Reutti Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Das soll allerdings kein Dauerzustand sein. Nachdem die Stadträtinnen und Stadträte das Thema zuletzt noch vertagt hatten, weil sie sich vom Investor überrumpelt fühlten, fand das neue städtebauliche Konzept für das Areal nun einhellige Zustimmung. Es sieht Wohnungen, Dienstleistungen und einen kleinen Supermarkt vor. Insgesamt wurde das Bauvorhaben deutlich abgespeckt – von "Monsterbau" oder "Bauwahnsinn" war im Ausschuss keine Rede mehr. 

    Das plant der Investor im ehemaligen Hotel Meinl in Reutti

    "Wir haben die Baumasse um 40 Prozent reduziert", erläuterte Architekt Guntram Aschoff, der den Entwurf im Planungs- und Umweltausschuss vorstellte. "Uns war wichtig, auf die Gegebenheiten der Siedlung einzugehen." So habe der Arbeitstitel zunächst "Hof und Scheune" geheißen. Dennoch wird sich die Gebäudegrundfläche von derzeit 1105 auf 2324 Quadratmeter etwa verdoppeln. 

    Das neue Konzept mit dem Namen "Alter Landgasthof Reutti" sieht eine Anlage mit insgesamt 40 Wohnungen vor. 33 davon sollen barrierefrei und altersgerecht gebaut werden, richten sich also in erster Linie an Senioren. Dazu kommen sieben Maisonette-Wohnungen mit einer Größe von bis zu 140 Quadratmetern, die auch für junge Familien interessant sein könnten. 

    Neben einem Supermarkt soll es auch eine Apotheke geben

    Ein Dienstleistungsbereich für Angebote wie Apotheke, Physiotherapie, Friseur, Fußpflege sowie einen ambulanten Pflegedienst befinden sich im öffentlich zugänglichen Teilbereich im Erdgeschoss. Die Gastronomie mit Außenbewirtung wird wiederbelebt. 

    Das Planungsbüro Aschoff Architekten legte zwei Varianten vor, die sich lediglich in einem Punkt unterschieden: In Variante eins gehört ein Nahversorger zu dem Gebäudekomplex, in Variante zwei nicht. Letztere ist aber bereits vom Tisch. Sowohl die Verwaltung als auch der Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses wollen einen Supermarkt. 

    Unklar ist jedoch, wo der Laden gebaut wird. Architekt Guntram Aschoff erläuterte die zwei Möglichkeiten: Entweder, der Supermarkt kommt in einem eigenen Bau unter, der auf dem heutigen Parkplatz vor dem früheren Hotelgebäude errichtet wird, oder er wird in das Hauptgebäude integriert. In einem Anbau stünde eine Verkaufsfläche von etwa 390 Quadratmeter zur Verfügung. 

    Auf die Frage von Reinhard Junginger (CSU), ob ein Markt in dieser Größe überhaupt überlebensfähig sei, sagte Aschoff: "Es gibt viele kleine Nahversorger, gerade im ländlichen Bereich. Ich denke, dass das sogar die Zukunft sein wird." Selbst Läden mit nur 150 Quadratmeter Verkaufsfläche könnten funktionieren. "Der Bedarf ist da", so der Architekt. 

    Denkbar sind ein Supermarkt, ein Hofladen oder eine Dorfladenbox

    "Beim integrierten Supermarkt hätten wir eine Fläche von 100 bis 200 Quadratmeter", erläuterte Aschoff. Dann würden die Parkplätze auf der Rückseite wegfallen, weil dann vorn genug Stellplätze für die Kundinnen vorhanden wären. Die Autos der Bewohnerinnen sollen in einer Tiefgarage mit 51 Plätzen unterkommen. Stadtbaudirektor Markus Krämer gab zu bedenken, dass mit der integrierten Version natürlich das Angebot kleiner wäre und es dafür vermutlich weniger Interesse von potenziellen Betreibern gäbe. Rudolf Erne (SPD) äußerte Zweifel, ob "so ein Wohnzimmer mit 100 Quadratmetern" als Laden funktionieren würde. 

    Entschieden ist in dieser Hinsicht noch nichts, denn die Bürgerinnen und Bürger sollen mitsprechen. Der Ausschuss stimmte dem Entwurf mit den Varianten 1a und 1b als alternative Möglichkeiten geschlossen zu. Bereits im Vorfeld des Bebauungsplanverfahrens soll es eine Bürgerinformationsveranstaltung geben. Erst wenn klar ist, was die Bewohner des Stadtteils wollen, wird der Bebauungsplan auf den Weg gebracht. 

    In der Entwurfsplanung ist eine "Nahkauf"-Filiale abgebildet. Das sind kleine Supermärkte unter dem Dach der Rewe-Gruppe. Laut Investor Elias Chisari sind aber auch ein Hofladen oder eine Dorfladenbox, ein Selbstbedienungsladen, denkbar. 

    So äußern sich Neu-Ulmer Stadträtinnen und Stadträte

    Benjamin Gasser (FWG) regte an, sich auch um die Ansiedlung eines Drogisten in dem Gebäudekomplex zu bemühen. Sein Fraktionskollege Roland Prießnitz warf die Frage auf, "ob das ein Modellkonzept werden könnte, das man auf andere überträgt", etwa Holzschwang. Ludwig Ott (Grüne) wollte wissen, ob die Stadt eine Möglichkeit habe, die Nutzung der Gewerbefläche längerfristig vorzuschreiben. "Das wäre Gegenstand des Durchführungsvertrags", erläuterte Zweiter Bürgermeister Johannes Stingl (CSU), der die Sitzung in Vertretung von OB Katrin Albsteiger (CSU) leitete. "In diesem kann man viele Einzelheiten festlegen." 

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