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Neu-Ulm-Offenhausen: Ärger um gesperrten Donausteg: SV Offenhausen schimpft auf die Stadt

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Ärger um gesperrten Donausteg: SV Offenhausen schimpft auf die Stadt

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    Der Donausteg soll am Schwörwochenende geöffnet werden. Für den SV Offenhausen kommt diese Nachricht zu spät.
    Der Donausteg soll am Schwörwochenende geöffnet werden. Für den SV Offenhausen kommt diese Nachricht zu spät. Foto: Alexander Kaya

    Für viele war es eine gute und auch etwas unverhoffte Nachricht: Der baufällige Donausteg von Offenhausen in die Friedrichsau soll zum Schwörwochenende zumindest provisorisch geöffnet werden. Das hatte die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) vergangene Woche verkündet. Doch das kann den SV Er hatte sein geplantes Sommerfest abgesagt, weil lange nicht klar war, ob der Steg freigegeben wird oder nicht. Nun macht der Vorsitzende Chris Kölle via Facebook seinem Ärger Luft: "Jetzt stehen meine Kollegen und ich da (Entschuldigung) wie Volldeppen", schreibt er wörtlich in der jüngst veröffentlichten Stellungnahme des Vereins. 

    Der Vorsitzende des SV Offenhausen hält die Öffnung "für einen Witz"

    Das Schwörwochenende beschert dem SV Offenhausen viel Laufkundschaft für sein Fest. Nachdem der Überweg aus Sicherheitsgründen dichtgemacht worden war, stand lange nicht fest, ob und wann er wieder begehbar sein würde. Wegen dieser Unsicherheit sagte der Verein seine Veranstaltung vorsichtshalber ab. Der Grund: Ohne den Überweg würden dem Fest zu viele Gäste verloren gehen, sodass sich der Aufwand nicht mehr lohne. Doch dann verkündete die Oberbürgermeisterin unverhofft, dass der Steg am Schwörwochenende provisorisch geöffnet werde, allerdings unter gewissen Sicherheitsvorkehrungen: Vorgesehen ist, den Durchgang auf beiden Seiten zu verengen, sodass weniger Menschen die Donau überqueren können. Kölles Kommentar: "Also ganz ehrlich, das ist doch ein absoluter Witz! Entweder ist die Brücke kaputt oder sie ist nicht kaputt, eine andere Variante gibt es nicht." Er vermutet, der politische Druck sei so groß geworden, dass man jetzt eine Entscheidung getroffen habe. 

    Kölle moniert eine aus seiner Sicht "ausbleibende Kommunikation" und "fehlende Transparenz" seitens der Stadt. Was die Brückenöffnung angeht, seien die Signale "ganz klar auf Rot" gestanden, weshalb der Verein sein Fest wegen des finanziellen Risikos abgesagt habe. Seiner Ansicht nach hätte die Verwaltung ja signalisieren können, dass der SVO noch ein wenig warten möge, "so hätten wir ja vermuten und ahnen können, dass die Brücke geöffnet wird und wir hätten das Fest nicht absagen müssen". 

    Als Festersatz will der SV Offenhausen etwas aus dem Hut zaubern

    Nachdem die Brückensperrung für das Schwörwochenende aufgehoben ist, verspricht der Vorsitzende, der Verein werde am ursprünglichen Festtermin "irgendwie etwas aus dem Hut zaubern" und zumindest einen Essens- und Getränkestand anbieten sowie ein wenig musikalische Unterhaltung. Wie die aussehen kann, ließ er offen, denn die ursprünglich verpflichteten Livebands und DJs seien bereits ebenso storniert worden wie die Brauerei "und das ganze Equipment". Der Vereinsvorstand will sich nun zusammensetzen und beratschlagen, was machbar ist. 

    Um die Brücke für den Ansturm am Schwörwochenende fit zu machen, lässt die Stadt sogenannte "Notunterstützungen" einbauen, damit sich der Steg nicht plötzlich setzt. Um die Verkehrslast auf dem Überweg zu reduzieren, wird die Zugangsbreite von vier auf 1,50 Meter verengt. Eine Ampel regelt den Fußgängerverkehr. Die Brücke soll jedoch nur geöffnet werden, wenn der Einbau der Notstützen "planmäßig verläuft". Wann der Weg wieder frei ist, stand zunächst noch nicht fest.

    Beim Donausteg wird Geld "in den Wind geblasen"

    Der SVO-Vorsitzende unkt in seiner Stellungnahme, nach dem Festwochenende werde es wohl wieder heißen, die Risse seien größer geworden, die Brücke habe sich gesetzt: "Dann schauen die Schüler und Berufspendler mal wieder in die Röhre." Nebenbei wären wieder Tausende oder gar Hunderttausende von Euros "in den Wind geblasen". Das Geld wäre anderswo sinnvoller investiert worden.

    Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger wies den Vorwurf der mangelnden Kommunikation zurück. Die Stadtverwaltung sei sehr "engmaschig" mit dem Verein in Kontakt gestanden und habe ihn auch informiert. "In diesem Sinn wird die Stadt auch weiterhin direkt das Gespräch zum Verein suchen und nicht über Bande Informationen austauschen. Hier geht es um die Sache nicht um Schlagzeilen", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Rathauschefin. Die direkte Aussprache zwischen den Betroffenen stelle immer noch die beste Lösung dar. 

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