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Neu-Ulm: 300.000 Euro mehr – warum werden Umkleiden in Offenhausen drastisch teurer?

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300.000 Euro mehr – warum werden Umkleiden in Offenhausen drastisch teurer?

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    Der Umkleiden-Erweiterungsbau in Offenhausen wird drastisch teurer. Jetzt kann er fertiggebaut werden.
    Der Umkleiden-Erweiterungsbau in Offenhausen wird drastisch teurer. Jetzt kann er fertiggebaut werden. Foto: Alexander Kaya

    Stadtbaudirektor Markus Krämer gab die Parole aus: "Augen zu und durch." Das war für viele Mitglieder des Neu-Ulmer Bauausschusses nicht ganz einfach, denn sie mussten eine Kostenexplosion bei den Umkleiden des SV Offenhausen verdauen und ordentlich Geld nachschießen, damit das Projekt nicht zur Investitionsruine wird. Der Erweiterungsbau sollte ursprünglich knapp 700.000 Euro kosten. Mittlerweile hat sich der Preis bei knapp 1,03 Millionen Euro eingependelt.

    Kostenkalkulationen beim SV Offenhausen sind Makulatur

    Schon seit Langem zeichnete sich ab, dass sämtliche Kalkulationen Makulatur waren. Die ständigen Verzögerungen hatten in der Vergangenheit bereits für Unmut gesorgt. Stadtbaudirektor Markus Krämer musste sich dafür schon einiges anhören. Wie er jetzt im Bauausschuss erläuterte, führten Lieferengpässe dazu, dass Baumaterial knapp war, hinzu kamen die hohen Energiekosten. Als problematisch erwies sich zudem, dass sich nicht mehr genügend Baufirmen fanden, die kleinere Aufträge überhaupt noch annehmen. Speziell in Offenhausen sei die Resonanz auf Ausschreibungen "extrem überschaubar" gewesen. Schon bei der Vergabe der Rohbauarbeiten gab es erhebliche Probleme, mehrere Ausschreibungsrunden liefen ins Leere, bis die Aufträge dann doch noch erteilt werden konnten – allerdings zu höheren Preisen.

    Mittlerweile steht die Gebäudehülle, nun geht es an den Innenausbau. Doch dafür fehlt eigentlich das Geld, denn die vorausberechneten Kostenansätze lassen sich nicht mehr halten. Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen kosten drastisch mehr. Allein die Elektroarbeiten sollen mehr als viermal so viel verschlingen wie gedacht. Das ursprünglich bewilligte Budget ist längst gesprengt. Um den Bau zu Ende zu bringen, fehlten zuletzt noch 345.000 Euro. Die können zwar aus anderen städtischen Haushaltstöpfen zusammengekratzt werden, doch dazu müsste der Bauausschuss seinen Segen geben. Was wäre die Alternative gewesen? Krämer: "In den Winterschlaf gehen und auf bessere Zeiten warten? Nein."

    SV Offenhausen: "Wenn wir das gewusst hätten ..."

    Hans-Georg Maier (CSU), Fußballabteilungsleiter beim SV Offenhausen, sprach von einem "wahnsinnig hohen Betrag": "Wenn wir das 2020 schon gewusst hätten, dann hätten wir das wohl nicht gemacht." Andererseits sieht er weiterhin gute Gründe für bauliche Verbesserungen, denn seit 1999 sei das Vereinsgebäude von mehreren Hochwassern heimgesucht worden. Es sei einfach ungenießbar, in der Gaststätte die Schimmelsporen einzuatmen. Der Vorstand des SVO habe die Stadt mehrfach gebeten, etwas zu unternehmen. Dass der Bau nun so teuer geworden sei, habe nicht am Verein gelegen: "Jahrelang waren die Prioritäten andere – und jetzt explodiert der Baupreis." Der Bauausschuss bewilligte ohne Diskussion und ohne Gegenstimme die zusätzlichen 345.000 Euro für die Umkleiden. Voraussichtlich ab März nächsten Jahres können sie die Sportlerinnen und Sportler nutzen.

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