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Neu-Ulm: 1500 Unterschriften, doch der Ulmer Donausteg muss gesperrt bleiben

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1500 Unterschriften, doch der Ulmer Donausteg muss gesperrt bleiben

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    Die Übergabe der Petition: Katrin Albsteiger (links) nimmt das Schriftstück von Sibylle Palfi und Carima Mcilhone (ganz rechts) entgegen.
    Die Übergabe der Petition: Katrin Albsteiger (links) nimmt das Schriftstück von Sibylle Palfi und Carima Mcilhone (ganz rechts) entgegen. Foto: Alexander Kaya

    Als "symbolisch" möchten Carima Mcilhone und Sibylle Palfi ihre Petition am Ende verstanden wissen. Knapp 1500 Menschen hatten ihre online formulierte Forderung "Donausteg-Sperrung aufheben" unterstützt.

    "Sie dürfen nicht unterschätzen, wie wichtig der Steg für die Bevölkerung ist", sagt Milhone. Albsteiger: "Das tu ich nicht." Grundsätzlich zeigte

    Kein Durchkommen: Auf Brückenschäden weist dieses Schild auf Neu-Ulmer Seite der gesperrten Friedrichsaubrücke hin.
    Kein Durchkommen: Auf Brückenschäden weist dieses Schild auf Neu-Ulmer Seite der gesperrten Friedrichsaubrücke hin. Foto: Oliver Helmstädter

    Der Donausteg zwischen Ulm und Neu-Ulm droht abzusacken

    Wieso? Weil sie für diese unpopuläre aber notwendige Entscheidung sehr viel Gegenwind aushalten müsse. "Ich musste es tun." Aber natürlich stelle sie sich die Frage, ob das wirklich notwendig ist. Oder hätte irgendwie vermieden werden können? 

    Leider sei der "erste Impuls" vieler Menschen in der Bevölkerung das Unverständnis, anstatt der Beschäftigung mit den Hintergründen. "Was glauben Sie, was hier los wäre, wenn die Brücke absackt, wenn eine Schulklasse gerade drauf wäre?", frage Albsteiger in Richtung von Carima Mcilhone. ""Dann würde es richtig, richtig Ärger geben. Und zwar erst mal fern jedweder Haftungsfragen rechtlicher Natur." Wenn Koryphäen auf dem Gebiet der Brückensicherheit sagen würden, die Brücke sei unsicher, bleibe ihr nichts anderes übrig, als die Brücke zu sperren. Sie glaube nicht, dass ein anderer Mensch mit politischer Verantwortung je eine andere Entscheidung treffen würde. "Natürlich haben wir dafür Verständnis", sagt Mcilhone. Selbstverständlich würden sie und ihre Mitstreiterin eine Sperre aus Sicherheitsgründen akzeptieren. 

    Das Thema Friedrichsaubrücke auf die Tagesordnung gebracht

    Wie die beiden Freundinnen betonen, ist es, mit ihrer unmissverständlichen, aber letztlich nicht umsetzbaren Forderung einer sofortigen Aufhebung der Sperre überhaupt auf die politische Tagesordnung zu bringen. Das ist den zweien definitiv gelungen. Ihr Ärger bleibt, wie Mcilhone und Palfi es in einem Begleitschreiben an OB Albsteiger formulieren: "Wir verstehen nicht, dass beide Städte, die fortschrittlich und klimafreundlich erscheinen, und für junge Familien attraktiv bleiben sollen, beim Thema der Infrastruktur-Erhaltung so hinterherhinken." 

    Nun sei Neu-Ulm aufgefordert, so schnell wie möglich für eine Behelfsbrücke zu sorgen. "Wir machen die Brücke auf, sobald es geht", sagt Albsteiger. Sobald die Sicherheit der Fußgänger gewährleistet sei. Das spezielle Brückensichtgerät sei selten in Deutschland. Jahre im Voraus würden das Gerät auf Brücken eingetaktet. Nun sei eben die Friedrichsaubrücke an der Reihe gewesen und habe die Hiobsbotschaft überbracht. Und auch die Untersuchungsgeräte, die dann die Ergebnisse der Brückensichtgeräte seien selten. Zum Glück sei es gelungen, ein solches Gerät für diesen Donnerstag, 22. Juni, buchen zu können. 

    Es gibt Möglichkeiten

    Am liebsten wäre es dem Trio, dass sich am Donnerstag nach der Untersuchung herausstellen würde, dass der Schaden am Beton aus den 1970ern doch nicht so ernst ist wie befürchtet und die Brücke wieder geöffnet werden kann. Möglich wäre auch, dass per Ampel-system nur eine bestimmte Anzahl an Menschen sich gleichzeitig auf der Brücke aufhalten darf. Auch wenn hier Albsteiger Zweifel anmeldet, ob so eine Regelung in der Realität umsetzbar wäre. "Oder es ist so schlimm, dass gar nichts mehr hilft." Die Stadt Neu-Ulm würde dann sofort, wie bereits in einer Stadtratssitzung angekündigt, nach einer Alternative suchen. Die mutmaßlich am schnellsten umsetzbare Variante, eine schwimmende Brücke der Bundeswehr, hätte den Nachteil, dass es für Boote kein Vorbeikommen geben würde. 

    Möglicherweise wird es also noch Wochen dauern, bis eine – wie auch immer geartete – Übergangslösung gefunden ist. Die ausgeschilderte Alternativroute über die Gänstorbrücke biete zudem mehrere Problematiken, wie es Milhone und Palfi formulieren. Von der hohe Frequentierung bis zur Verkehrssicherheit. "Das kann für Fußgänger und Radfahrer keine Dauerlösung sein." Ganz mulmig wird den Neu-Ulmerinnen, wenn sie an die Sanierung der Gänstorbrücke im kommenden Jahr denken: "Bleibt uns dann nur noch das Böfinger Kraftwerk zur Überquerung der Donau?" 

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