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Nersingen: Autofahrer entdecken Raubtier auf der Straße: Lief ein Wolf über die B10?

Nersingen

Autofahrer entdecken Raubtier auf der Straße: Lief ein Wolf über die B10?

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    Streift ein Wolf durch den Landkreis Neu-Ulm? Zwei Autofahrer wollen am Donnerstagmorgen bei Nersingen ein solches Raubtier gesehen haben.
    Streift ein Wolf durch den Landkreis Neu-Ulm? Zwei Autofahrer wollen am Donnerstagmorgen bei Nersingen ein solches Raubtier gesehen haben. Foto: Boris Roessler, dpa (Symbolbild)

    Das passiert nicht jeden Tag: Zwei Autofahrer waren auf der Autobahn bei Nersingen unterwegs und sahen ein großes Tier, das einem Wolf zumindest sehr ähnlich sah. Ob es wirklich einer war oder doch nur ein Hund, ist bislang ungeklärt. Ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Kempten kann zumindest bestätigen: Am Donnerstagmorgen sei gegen 8.10 Uhr eine Meldung über eine Wolfs-Sichtung bei

    Das Tier sei zwischen Burlafingen und Nersingen, an der Anschlussstelle der B10 zur Auffahrt der A7, gesichtet worden, auf Höhe des Brandstätter Sees. Danach kam ein zweiter Anruf rein. Ein Autofahrer habe ebenfalls ein großes, graues Tier gesehen, das einem Wolf ähnlich sah. Es könne jedoch auch ein Hund infrage kommen. Das Tier hätte an jener Stelle der

    Autofahrer wollen bei Nersingen einen Wolf gesehen haben

    Die Polizei schickte eine Streife vorbei. Sie habe sicherstellen wollen, dass es nicht zu einer Gefahr für den Verkehr komme. Als die Beamten eintrafen, war von einem Wolf jedoch nichts zu sehen. Somit hatte sich das Thema für die

    Auch die zuständige Behörde weiß bisher nichts von einem Wolf, der durch den Landkreis Neu-Ulm streift. Das teilte Hilda Linder-Natterer vom Landratsamt Neu-Ulm mit. Dieselbe Auskunft erteilt das Wildtiermanagement für große Beutegreifer beim Bayerischen Landesamt für Umwelt in Augsburg. Dort gibt es eine Hotline für Sichtungen von Wölfen, Bären oder Luchsen. Bis Donnerstagnachmittag seien keine Meldungen eingegangen. Nach Auskunft des Wildtiermanagements dürften die nächsten Wölfe von Nersingen aus gesehen in einem Gebiet beim oberbayerischen Eichstätt leben. Ein Sprecher der Behörde teilte mit, dass dort seit vorigem Jahr ein Rudel durch die Wälder streife. "Ich glaube nicht, dass es eine Verbindung zu dem angeblichen Wolf bei Nersingen gibt. Das wären an die hundert Kilometer Luftlinie nach

    Im Landkreis Neu-Ulm wurde bereits ein Wolf sicher nachgewiesen

    Ob es in diesem Fall nun ein Wolf war, oder nicht: Die Raubtiere leben erwiesenermaßen in Bayern, und auch in der Region gab es bereits Hinweise auf ihre Existenz. Erst am 22. Dezember des vergangenen Jahres gab es einen Fall in Dietenheim. Dort wurde in einem Wald ein Hirsch gerissen. Die Jäger waren sich damals sicher: Das kann nur ein Wolf gewesen sein. Der zuständige Oberjäger entnahm Proben und schickte sie an ein Institut für forensische Genetik und Rechtsmedizin in Hamburg. Das kam zu dem Ergebnis: Ja, das müsste ein Wolf gewesen sein oder ein Wolfshund-Mischling. Das Landesamt für Umwelt hat die Ergebnisse aber nicht anerkannt. 

    Rund drei Jahre zuvor gab es im Winter 2019/2020 tatsächlich einen Wolf, der durch den Landkreis gezogen war. Das konnte zu 100 Prozent bestätigt werden. Denn im April 2020 war eine 30 Kilogramm schwere Wölfin auf der Straße zwischen Holzschwang und Hausen überfahren worden. Es handelte sich um ein Exemplar von Canis lupus. 

    In Senden gab es im Mai 2019 eine angebliche Wolfssichtung. Ein Jäger ging damals davon aus, einen Wolf nördlich des Industriegebiets gesehen zu haben. Das Tier hatte er sogar mit der Kamera erwischt. Nach längeren Spekulationen und verschiedenen Expertenmeinungen stellte sich später jedoch heraus, dass er wohl einen Hund fotografiert hatte. 

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