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Ulm: Erster Kunde: Metallica fährt auf Ulmer E-Laster von Iveco ab

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Erster Kunde: Metallica fährt auf Ulmer E-Laster von Iveco ab

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    Für die US-Band Metallica im Einsatz: auf der Metallica Tour jüngst transportierten (unter anderem) Laster aus der Ulmer Produktion Bühne, Boxen und Co.
    Für die US-Band Metallica im Einsatz: auf der Metallica Tour jüngst transportierten (unter anderem) Laster aus der Ulmer Produktion Bühne, Boxen und Co. Foto: Iveco

    Mit großem Brimborium wurde 2021 der Einstieg der US-Firma Nikola in die Laster-Produktion in Ulm verkündet. Zwei Jahre später übernahm Iveco das damals gegründete Joint Venture. Jetzt wurden die ersten Laster tatsächlich ausgeliefert.

    Für die Metallica-Tour war es noch mehr Sponsoring als Absatz: Der Lkw-Hersteller liefert aber den batterieelektrischen „S-eWay“ und den S-Way LNG in einem Metallica-Sondermodell mit einer speziell entworfenen Lackierung in den Farben des Albums „72 Seasons“ der Band. Iveco begleitete Metallica auf der europäischen Etappe der M72 World Tour mit ihren Lastern und transportiere Bühnen und Co.

    Nun wurde der erste zahlen Kunde veröffentlicht: Die Firma „mytransport“ mit Hauptsitz im fränkischen Burghaslach übernahm laut einer Mitteilung in einer kleinen Übergabezeremonie im Iveco-Kunden-Center in Ulm die ersten drei „Iveco S-eWAY“. so die Typbezeichnung der E-Laster aus Ulm.

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    Neun Jahre nachdem in Ulm der letzte Iveco-Laster vom Typ Stralis in Ulm produziert wurde, laufen die Bänder wieder. Zunächst in kleinem Maßstab, doch die Erwartungen an E-Laster und die Kooperation mit der US-Firma Nikola sind groß.

    Das Tochter-Unternehmen „Iveco Capital“ realisiere für mytransport ein „maßgeschneidertes Full-Service-Leasingangebot“ und ermögliche so einen finanziell planbaren Zugang zu einer lokal emissionsfreien Antriebsform im schweren Straßengüterverkehr. Mytransport setzt die lokal emissionsfreien E-Laster Auftrag von DB Schenker im Großraum Nordbayern und Südthüringen ein.

    Der vollelektrische Iveco S-eWay

    Der vollelektrische Iveco S-eWay könne mit einer Reichweite bis zu 500 Kilometern die geplanten Einsatze mühelos bewältigen, ohne dass nachgeladen werden muss. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem innovativen Batteriesystem, das aus neun 82-kWh-Batterien mit einer Gesamtkapazität von 738 kWh besteht.

    Mit einer Schnellladeleistung von bis zu 350 kW kann der S-eWay innerhalb von 90 Minuten 80 Prozent der Batterie aufladen. Die Batterien seien dank fortschrittlichem Thermomanagementsystem auch bei extremen Temperaturen von minus 30 bis plus 50 Grad optimal einsetzbar.

    Die ersten E-Laster aus Ulm wurden im Donautal von Iveco an die Kundschaft übergeben. Auf dem Foto: (von links): William Kratsch, Maximilian Kneuer, Christian Sulser, Domenico Nastasi und Giuseppe De Pascali.
    Die ersten E-Laster aus Ulm wurden im Donautal von Iveco an die Kundschaft übergeben. Auf dem Foto: (von links): William Kratsch, Maximilian Kneuer, Christian Sulser, Domenico Nastasi und Giuseppe De Pascali. Foto: Iveco

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    „Ab sofort starten wir in Deutschland mit der Auslieferung der in Ulm gebauten Iveco S-eWay Sattelzugmaschinen“, sagt Christian Sulser, Vorstand Vertrieb und Marketing bei der Iveco Magirus AG. Für Iveco sei das ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Defossilisierung des Straßengüterverkehrs.

    Auch die US-Band Metallica gehört indirekt zur Kundschaft der Ulmer. Wie der Pressesprecher auf Nachfrage bestätigt, stammen auch die auf der Metallica-Tour beteiligten S-eWAY und S-eWAY FuelCell aus der Ulmer Produktion. Iveco unterstützte die Band während der M72 World Tour, die von Mai bis Juli diesen Jahres Stadien in ganz Europa füllt. Iveco-Elektro- und Gas-Lkw sowie Kleinbusse schkossen sich der Metallica-Karawane an und transportierten die Band und das Equipment zu den Konzertorten in München, Helsinki, Kopenhagen, Warschau und Madrid.

    Iveco, Nikola und der Weg der Fabrik im Ulmer Donautal

    Die Produktion läuft am Ulmer Standort im Donautal in einer eigenen Halle, die Iveco entkernt und für die Elektro-Fabrikation im Züge der Gründung des Joint-Ventures mit Nikola neu ausgebaut hat. Der Weg zu alter Größe ist aber noch weit: Zu Hochzeiten bauten bisweilen 1000 Menschen „die Bullen“, wie die Laster genannt wurden, als der Arbeitgeber noch Magirus-Deutz hieß. Auf die Ulmer Laster-Kompetenz wollte Fiat auch nach Stilllegung der Bänder nicht gänzlich verzichten: Das Zentrum für Forschung und Entwicklung in Ulm sowie der Testbereich blieben in Ulm.

    Zu Beginn waren nur 50 Menschen direkt mit der Produktion von E-Lastern beschäftigt. Doch wenn der Schicht-Betrieb anläuft und 1000 Fahrzeuge im Jahr vom Band laufen, sollten es nach Angaben von Iveco 150 sein. Derzeit sind es nach neuen Iveco-Angaben 275 Mitarbeitende. Im Drei-Schicht-Betrieb wären es bis zu 450 Beschäftigte, die allein mit der Montage befasst sind, wie vor drei Jahren kommuniziert wurde. Das Fernziel: 3000 Laster im Jahr. Zu aktuellen Produktionszielen will Iveco auf Nachfrage „aus wettbewerbstechnischen Gründen“ keine Angaben machen. (AZ/heo)

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