Ein kleiner Rundweg im Hinterhof des Schulzentrums in Ulm-Wiblingen. Obwohl es in der Nacht geregnet hat, sind Markierungen der Spurensicherung noch zu erkennen. Es sind sieben Kreise in gelber Farbe. Wenige Stunden zuvor soll hier ein 40-Jähriger die siebenjährige Tochter seiner Lebensgefährtin mit einem Messer getötet haben. Zunächst hatte es geheißen, es sei sein eigenes Kind gewesen. Das habe sich im Laufe der Ermittlungen anders herausgestellt, wie ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen im Gespräch mit unserer Redaktion mitteilt.
Darüber hinaus waren auf Nachfrage zunächst keine näheren Informationen zur Tat zu erfahren. Am Dienstagabend dann geben die Ermittler eine am Morgen angekündigte Pressemitteilung heraus: Demnach sei der 40-Jährige auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht vorgeführt worden. Dieser habe einen Unterbringungsbefehl erlassen. Der Mann wurde in eine psychiatrische Einrichtung gebracht. Der serbische Staatsangehörige würde schweigen und keine weiteren Angaben machen, heißt es weiter.
wurde im Bereich des Schulzentrums Wiblingen getötet
Am späten Abend des Ostermontag (10.4.23) hatten die Ermittler mitgeteilt, dass der Mann sich selbst gegen 17.20 Uhr über Notruf bei der Polizei gemeldet hatte. Er soll angegeben haben, das Mädchen im Bereich des Schulzentrums in der Buchauer Straße im Ulmer Stadtteil Wiblingen getötet zu haben.
Die Polizei fuhr nach eigenen Angaben sofort zum genannten Ort. Gegen 17.30 Uhr seien sie dort auf den Mann getroffen, hätten ihn daraufhin vorläufig festgenommen und zu einer Dienststelle gebracht. Rettungskräfte hätten dem Mädchen nicht mehr helfen können.
![In Ulm-Wiblingen soll ein Vater seine eigene Tochter getötet haben. Der mutmaßliche Tatort befindet sich unweit des Schulzentrums. In Ulm-Wiblingen soll ein Vater seine eigene Tochter getötet haben. Der mutmaßliche Tatort befindet sich unweit des Schulzentrums.](https://images.mgpd.de/img/100785838/crop/c1_1-w100/600819167/905640718/img2648.jpg)
Tochter in Ulm-Wiblingen getötet: Hintergründe der Tat weiter unklar
Die Hintergründe der Tat bleiben also weiter unklar, die Kriminalpolizei ermittelt. Nach Angaben der Polizei handelt es sich nach derzeitigem Ermittlungsstand um "eine Tat innerhalb einer Familie". "Gefahr für die Bevölkerung bestand aus Sicht der Polizei deshalb nicht", hieß es in der ersten Mitteilung weiter.
Erst am Ostersonntag waren in Hockenheim bei Heidelberg zwei Geschwister im Alter von sieben und neun Jahren tot in einer Wohnung gefunden worden. Die Ermittler nahmen eine 43-Jährige noch am Tatort wegen Verdachts auf ein Tötungsdelikt fest. Bei der Frau handele es sich um die Mutter, berichtete die Bild am Montag online unter Berufung auf Mannheims Oberstaatsanwalt Andreas Grossmann. Seinen Angaben nach habe sie die Polizei selbst informiert. Die Leichen der Kinder sollen nach Polizeiangaben am Dienstag obduziert werden. (mit dpa)